HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Vorsicht ! Neue Legendenbildung zum Alten Amtsgericht

BildAltes Amtsgericht und Karikaturenmuseum

 In Rotenburg ist ein Museum für moderne Kunst und KarikaturMuzkkka eröffnet worden(HR-Video), das Prof. Keim auch in Homberg gern verwirklicht hätte.

In einem Leserbrief in der HNA beklagt der Leser:

"Die Homberger Politik hat mal wieder den Anschluss verpasst. Anstatt etwas für Homberg zu bewegen, behindern sich die Politiker gegenseitig, gleich welcher Couleur."

Hier wird an einer neuen Legende gestrickt: Die Politik hat das Projekt nicht verhindert.
Das Projekt ist immer nur geträumt worden, mit den realen Fakten haben sich die Politiker im Rathaus nie auseinander gesetzt.

Die Fakten:
Das Alte Amtsgericht ist in das Stadtumbauprogramm aufgenommen worden. Die Architekten haben Umbaukosten errechnet. Bereits im Dezember 2008 trug das Projekt den Vermerk: Planung überholt.
2008 wurde auf Betreiben des Bürgermeisters sogar mit einem einstimmigen Parlamentsbeschluss eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Gehört hat man von dieser Inititiative des Bürgermeisters dann nichts mehr.

Im Mai 2009 fragte die SPD nach und man erfuhr aus dem Rathaus, das nichts weiter mit dem Amtsgericht geplant sei.

Soweit der Ablauf.

Die Idee wurde vom Rathaus hochgepuscht ohne auch nur einmal sich mit den praktischen Fragen von Finanzierung und Betriebskosten auseinander gesetzt zu haben. Wortlos ließ man den Traum wieder in der Versenkung verschwinden, so wie schon viele Planungsruinen.

Frühzeitig wurde hier im Homberger Hingucker schon auf die Bedenken des Hessischen Museumsverbandes hingewiesen, waren Informationen von den beiden hessischen Karikaturenmuseen eingeholt worden.
Darüberhinaus war die Finanzsituation der Stadt und die Auflagen des Rechnungsprüfungsamtes bekannt. Dennoch wurde noch lange Zeit den Bürgern vorgemacht, das Projekt hätte eine realistische Chance.

Auch die Erwartungen, die mit dem geplanten Museum verbunden sind, wären zu prüfen: Glaubt man wirklich mit einem so speziellen Angebot eine ausreichende Besucherzahl nach Homberg locken zu können, die auch nocht bereit sind 9 Euro Eintritt zu bezahlen, wie jetzt in Rotenburg. man kann sich die Ausstellung im Internet anschauen Dali-Ausstellung in Rotenburg und prüfen,ob das wirklich die Massen angezogen hätte.
Man wird auch in Rotenburg in einem Jahr prüfen, ob das Museum bestand hat. Dabei hat Rotenburg mit den Klinken, der BKK-Akademie und den anderen Weiterbildungseinrichtungen einen ganz anderen Publikumsverkeht als Homberg.

Allein die laufenden Kosten (Geschäftsführung, Werbekosten, Konzipierung neuer Ausstellungen, Versicherungen, Sicherheitseinrichtungen, Aufsichtspersonal, Hausunterhaltung usw.) wären durch die Eintrittsgelder nicht zu erwirtschaften gewesen.
Wer hätte dieses Vorhaben dauerhaft subventionieren sollen?
Dieser Frage hatte man sich nie gestellt, stattdessen weiter unrealisierbare Hoffnungen genährt, die jetzt zu Enttäuschungen bei den sich engarierenden Bürgern geführt haben.

Dokumentation

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Leserbrief HNA 4. September 2009

"Thema: Karikaturen-Museum in Rotenburg

Als ich in der vorigen Sonntagszeit den Bericht über den Trommelwirbel des Muzkkka in Rotenburg las, hatte ich Tränen in den Augen. Warum? Weil es von dem Initiator, dem Homberger Bürger Professor Walter Keim, zunächst angedacht war, dieses Museum in Homberg im alten Amtsgericht einzurichten.

Aus persönlichen Gesprächen – auch mit ihm selbst – weiß ich, dass er sich mit viel Engagement dafür eingesetzt hat, diese Idee – ja diesen Traum – in der Kreisstadt verwirklichen zu können. Leider ohne Erfolg. Ohne politische Unterstützung sind auch dem einflussreichsten Bürger Grenzen gesetzt.

Die Räume im alten Amtsgericht wären ideal gewesen; die Lage mitten in der Stadt ist beispiellos zentral, und am Wochenende hätte genügend Parkraum zur Verfügung gestanden. Der „Schandfleck“ altes Amtsgericht hätte beseitigt werden können, und viele Bürger wären trotz des Verlustes des Amtsgerichtes wieder versöhnt gewesen.

Man stelle sich einmal vor, welche Belebung für Homberg allein die jetzt eröffnete Dali-Ausstellung gebracht hätte. Und was ist passiert? Die Homberger Politik hat mal wieder den Anschluss verpasst. Anstatt etwas für Homberg zu bewegen, behindern sich die Politiker gegenseitig, gleich welcher Couleur.

Wenn diese Energie, die augenblicklich in die Demontagekampagne des Bürgermeisters gesetzt wird, in sinnvollere Aufgaben investiert würde, wäre Homberg schon sehr viel weiter. Die Lokalpolitik muss endlich begreifen, dass parteipolitische Interessen nicht im Vordergrund stehen dürfen und dass die Politik ausschließlich im Interesse der Bürger und der Stadt handeln muss. Schade für Homberg!
Eckehard Lischka,Homberg"

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In der HNA Rotenburg heißt es über das Haus:

"Sicherheitstechnik eingebaut
So wurden einige Durchbrüche gemacht, so dass man jetzt auf einem Rundgang durch die Räume die Ausstellung in Ruhe anschauen kann. Außerdem musste neue Sicherheitstechnik in das ehemalige Katasteramt eingebaut werden. Die Fenster im Erdgeschoss sindnun alle vergittert.

Eintritt
Der Eintritt für die Dali-Ausstellung beträgt für Erwachsene 9 Euro, für Jugendliche, Schüler und Gruppen ab 15 Personen 7,50 Euro. Für Kinder im Alter bis 12 Jahre beträgt der Eintritt 4 Euro. (zzh)"


Ein Kommentar zu “Vorsicht ! Neue Legendenbildung zum Alten Amtsgericht”

  1. Barolle

    Herr Keim hat als Direktor in Rotenburg das Handtuch geworfen.

    Bad Hersfelder und Melsunger Politiker machen sich jetzt schon als „Leichenfledderer“ bemerkbar.

    Vom 7. Juli bis 27. November kann man im Karikaturenmuseum in Frankfurt am Weckmarkt ausgesuchte Werke des Lebenswerkes von Haderer bewundern.
    caricatura museum frankfurt
    Museum für Komische Kunst
    Weckmarkt 17
    D-60311 Frankfurt am Main
    Tel +49 (0) 69 212 301 61

    Öffnungszeiten
    Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr
    Mittwoch 10 – 21 Uhr
    Montag geschlossen

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