HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Flächenverbrauch: Weitermachen wie bisher

Bauland SondheimDie Stadtverordnetenversammlung beschloss, neues Baugebiet am Ortsrand von Sondheim auszuweisen. Statt landwirtschaftliche Nutzung neues Baurecht für Wohnbebauung. So wurde schon in der Dezembersitzung in Allmutshausen verfahren. Immer weiter Baugebiete am Ortsrand!

Bei sinkender Bevölkerungszahl immer weitere Baugebiete am Ortsrand ausweisen macht keinen Sinn. Denn damit einher geht die weitere Entleerung in den Ortsmitten. So auch in Sondheim: Ein Sondheimer Bürger gibt seine Hofanlage im Dorf auf, sie steht zum Verkauf und er baut am Rand. Das wäre noch akzeptabel, wenn es nur das eine Gebäude wäre. Es sollen aber  mehrere Bauplätze geschaffen werden.

Die Warnungen vor immer neuen Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen wird in Homberg nicht gehört. Zwar haben die Stadtverordneten selbst vor Jahren die Agenda 21 beschlossen, die darauf abzielt, vorrangig Flächen im Ort zu bebauen. Doch solche Beschlüsse werden ignoriert. Die Zersiedlung geht weiter, allen Warnungen zum Trotz, selbst wenn sie aus dem Ministerium kommen.

Auf dem Internationelen Bodentag 2009 forderten die Experten eine konsequente Nachhaltigkeit mit der Ressource Flächen. "Obwohl das Bundes-Bodenschutzgesetz bereits 10 Jahre existiere sei Deutschland immer noch meilenweit davon entfernt, den Flächenverbrauch auf ein nachhaltig tragbares Maß zu beschränken." hieß es am Tag des Bodens.

Quelle der Grafik
Bild

 

Am 19. November 2009 schloss Dr. Norbert Mager im Hessischen Bodenschutzforums 2009 seinen Vortrag mit dem Merksatz: "Steuerung der Entwicklung bei den Wohnsiedlungsflächen ist notwendig."

Leider kommen solche Worte in Homberg nicht an, hier wird weitergemacht wie bisher, auch wenn sich die Rahmenbedingungen drastisch geändert haben.
Ein Hinweis mag die Augen öffnen.
Eine Überschrift eines Zeitungsbeitrags: Ackerland in Bankerhand. (publik forum, 1/2010) Weltweit entwickelt sich Ackerland zu einem Spekulationsobjekt, weil fruchtbare Flächen immer weniger werden, während der Bedarf steigt. Auch bei der Ausweisung des Gewerbegebietes hinter der Biogasanlage warnte der Bauernverband vor den Verlust von landwirtschaftlichen Flächen.

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8 Kommentare zu “Flächenverbrauch: Weitermachen wie bisher”

  1. Te Wake

    „Auch bei der Ausweisung des Gewerbegebietes hinter der Biogasanlage warnte der Bauernverband vor den Verlust von landwirtschaftlichen Flächen.“

    Warum warnt er im Falle Sondheim nicht ?
    Weil ein Landwirt dort bauen will ?

  2. DMS

    zu 1:
    Beschlossen wurde die Aufstellung eines Bebauungsplans. Erst wenn dieser den „Trägern der öffentlichen Belange“ zur Stellungnahme vorgelegt wird, also auch dem Bauernverband, erfährt dieser von der Planung und kann im Planungsverfahren dazu Stellung nehmen. So hatte der Bauernverband sich auch sehr kritisch zu dem Verlust landwirtschaftlicher Flächen im Gewerbegebiet geäußert.
    Es müsste eigentlich abgewogen werden, welche Nutzung Vorrang haben soll, denn die Ackerflächen sind für den Landwirt unmittelbar für seine Produktion notwendig. Warum sollen sie ihm entzogen werden, damit andere mit diesen Flächen ihr Geschäft betreiben können?

  3. Abakus

    https://www.hna.de/nachrichten/schwalm-eder-kreis/fritzlar/feldhase-findet-noch-wenig-lebensraum-699501.html

    Da heißt es „Ihr Lebensraum wird immer weiter von den Menschen beschnitten, ihre Nahrungsquellen immer weiter reduziert.“
    und dann :

    „Jetzt seien Landwirte und Jäger gefordert, bessere Bedingungen für die Hasen zu schaffen“

    Wie denn, wenn Städte wie Homberg Industrieflächen ausweisen obwohl genügend freie Flächen für Industrieansiedlung ausgewiesen sind ( Knüllwald, Kasernen, ehem. Viessmann etc nur um einem Logistiker der Mitarbeiter zu Dumpinglöhnen beschäftigt einen Gefallen zu tun?
    Wenn man entgegen eigenen Beschlüssen, keine Wohnbebauung außerhalb der bisherigen Flächen zuzulassen, dann doch in Allmuthshausen oder wie jetzt in Sondheim wieder, Flächen bebaut werden, während die Ortskerne immer mehr verfallen!
    Verbietet so einen Irrsinn!
    Das ein Nichtlandwirt außerhalb des Ortskernes ein Gebäude errichten darf um dort Solartechnik zu installieren wie in Hülsa!
    Das nur um das Hessentagsgelände günstig zu erhalten, Baugelände ausgewiesen wird, groß mit Erdwärme getönt wird, nur Einfamilienhäuser gebaut werden sollen und jetzt:
    Jede Heizungsart zugelassen ist, Reihenhäuser genehmigt sind.
    Alles Klüngel ala Köln !

  4. Niccoló

    Wo steht in Allmuthshausen ein Haus leer bzw. zum Verkauf?

  5. Barolle

    @Niccolo
    Wo ist die Rede davon?

  6. Niccoló

    @Barolle

    Beitrag 4 von Abakus, Absatz vier.

  7. DMS

    Zu 4:
    Dass in Allmuthshausen kein Haus leer steht, was mir vor einer Zeit der Ortsvorsteher berichtet hatte, ist sicherlich in den Dörfern eine seltene Ausnahme. Für alle anderen trifft das im Beitrag beschriebene leider zu.
    Es wäre interessant herauszufinden, wie es zu dieser positiven Sonderentwicklung in Allmuthshausen gekommen ist. Pikant daran ist, dass im Handlungskonzept für den Stadtumbau solche Entwicklungen nicht erfasst sind. Stattdessen wurde da pauschal von „Beobachtungsgebieten“ gesprochen, was so viel heißt, dort sollte man nichts mehr an öffentlichen Geldern investieren.

  8. Barolle

    Steht leider nicht da.

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