VCD zum Hessentag: Bahnstrecke nach Homberg (Efze) reaktivieren
Zum Hessentag veröffentlichte der Verkehrs Club Deutschland – Hessen eine Pressemitteilung , die im folgenden vollständig zu lesen ist.
VCD zum Hessentag:Bahnstrecke nach Homberg (Efze) reaktivieren
Anlässlich des Hessentags 2008 fordert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) eine Anbindung von Homberg (Efze) an das Streckennetz der Eisenbahn. „Homberg ist die einzige Kreisstadt in Hessen ohne Schienenanschluss“, sagte der VCD-Landesvorsitzende Udo Messer. „Gerade während der Großveranstaltung Hessentag wird das schmerzhaft deutlich.“ Um den Anteil des Schienenverkehrs in Hessen zu erhöhen, sei ein Ausbau der Bahnstrecken nötig. „Jeder Hesse legt im Schnitt nur 900 Kilometer pro Jahr im öffentlichen Nahverkehr zurück. Damit nimmt das Land im Bundesvergleich einen hinteren Platz ein.“ Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssten Investitionsmittel vom Straßenbau in den Ausbau von Bahnstrecken umgelenkt werden, fordert der Umwelt- und Verbraucherverband.
Nach Meinung des VCD bietet es sich an, Homberg an das Kasseler RegioTram-Netz anzuschließen. Hierzu könne die RegioTram-Strecke über Melsungen hinaus verlängert und von Malsfeld an der Strecke Kassel-Bebra über die Trasse der früheren „Kanonenbahn“ nach Homberg geführt werden. Von dort aus sei eine Fortsetzung auf der derzeit stillgelegten Strecke nach Treysa möglich, wo Anschluss an den durchgehend von Kassel bis Frankfurt verkehrenden Mittelhessen-Express bestünde. Messer: „Auf diese Weise wird zugleich eine vollständig neue Querverbindung zwischen den Strecken Kassel-Bebra und Kassel-Frankfurt geschaffen, die für viele Reisende interessant ist“. Denkbar sei alternativ auch eine Anbindung Hombergs über eine neu zu errichtende Strecke nach Wabern, wo ebenfalls ein Anschluss an das Kasseler RegioTram-Netz erfolgen könne.
Die Bahnanbindung von Homberg ist nach Ansicht des VCD für den Berufs- und Freizeitverkehr sehr interessant. Touristisch würde das „Rotkäppchenland Schwalm-Knüll“ enorm von der verbesserten Anbindung an Kassel und das Rhein-Main-Gebiet profitieren, ist der Verkehrsclub überzeugt. Darüber hinaus könnte eine Eisenbahnanbindung für Homberger Betriebe auch im Güterverkehr interessant sein.
Die 1879 eröffnete Strecke von Treysa nach Homberg (Efze) war einst Bestandteil der berühmten „Kanonenbahn“ von Berlin nach Metz. 1981 verkehrte der letzte planmäßige Personenzug. 2002 wurde auch der Güterverkehr eingestellt. Seitdem finden auch keine Dampf-Sonderfahrten mehr auf der Strecke statt.
In der hr Hessenschau vom 13. Juni griff Constanze Angermann diese Forderung auf und fragte den Bürgermeister:
hr, Constanze Angermann:
Kann man eigentlich Gewerbe ansiedeln, wenn man keine Bahnanbindung hat?Bürgermeister Wagner:
Ja das geht auch, ist aber nicht ganz günstig in allen Bereichen. Wir haben die Autobahn A 7 ,die Hauptverkehrsader durch ganz Deutschland viele liegen hier mitten drin in Hessen, in Deutschland. Da liegen wir gut. Da können wir auch Logistik ansiedeln, aber das eisenbahnlogistische ist schon etwas schwieriger, wenn man keine eigene Strecke hat, das stimmt.
Aus dieser Aussage geht nicht hervor, dass sich der Bürgermeister für die Reaktivierung der Bahnlinie einsetzt. Oder wie lesen Sie die Aussage?
Im Advent letzten Jahres verkündete der Bürgemeister auf dem Seniorennachmittag öffentlich, dass in Sachen Bahn zwei Anträge abgeschickt worden sein. Davon sind weder die politischen Gremien noch die Öffentlichkeit unterrichtet worden. Auch ist nicht bekannt, -falls die Aussage stimmen sollte- an wen die Anträge gerichtet sind, ob es eine Antwort darauf gab.
Dokumentation
HNA-Meldung 16. Juni 2008
VCD fordert Schritt zurück zur Schiene
homberg. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert die Anbindung der Kreisstadt ans Streckennetz der Bahn. "Homberg ist die einzige Kreisstadt in Hessen ohne Schienenanschluss", sagte der VCD-Landesvorsitzende Udo Messer.
Es biete sich an, Homberg ans RegioTram-Netz anzuschließen. Dazu könne die RegioTram-Strecke über Melsungen hinaus verlängert und von Malsfeld an der Strecke Kassel-Bebra über die Trasse der früheren "Kanonenbahn" nach Homberg geführt werden. Von dort aus sei eine Fortsetzung auf der stillgelegten Strecke nach Treysa möglich. Die 1879 eröffnete Strecke Treysa-Homberg war Bestandteil der "Kanonenbahn" von Berlin nach Metz. 1981 verkehrte der letzte Personenzug. (red) HNA 14. Juni 2008)
>> Investorentäuschung: Gleisanschluss
>>www.homberger-hingucker.de/?p=446
Der Forderung nach einem Umlenken der Investitionsmittel kann ich mich nur anschließen. Aber es muss jedem bewusst sein, dass neue Schienenverbindungen ebenso wenig Freunde haben, wie der Bau von Autobahnen. Das Verkehrsmittel Bahn wird von weiten Teilen der Gesellschaft als sehr umweltfreundlich bewertet. Nur wenn Entlastungstrecken gebaut werden sollen, formiert sich schnell Widerstand an allen Fronten. Bestes Beispiel ist die geplante Trasse zwischen Frankfurt (Main) und Mannheim (Neubaustrecke Rhein/Main–Rhein/Neckar). Die bestehenden zwei Hauptsrecken können die Last der Zugfolge im Personen- und Güterverkehr nicht mehr schultern. Der Neubau ist erfoderlich. Damit kann auch hier auf eine Fahrgeschwindigkeit von 300 km/h erhöht werden.
Die sozial-liberale Koalition in Rheinland-Pfalz hat es Deutschland vorgemacht. Stillgelegte Strecken wurden reaktiviert und bereits abgebaute Abschnitte wieder für den Eisenbahnverkehr erschlossen. Alles im ländlichen Raum. Dazu wurde ein Taktverkehr eingeführt und die Weiterfahrt an Umsteigebahnhöfen garantiert (Rheinland-Pfalz-Takt). Das kostet Geld. Viel Geld.
Den Individualverkehr muss mann hierbei allerdings berücksichtigen. In Flächenkreisen wie Schwalm-Eder ist ein Auto zwingend erfoderlich. Folglich sind bei allen Investitionen intelligente Park&Ride-Systeme erfoderlich. Nur die Kombination der Verkehrsmittel erhöht die Akzeptanz des Bahnfahrens.
Eigentlich dürfte man beim Thema Bahn gar nichts schreiben. Denn bei der Bahn wissen es meistens alle besser. Insbesondere die NICHT-Bahnfahrer.
Die Frage der Bahnstrecke Malsfeld – Homberg – Treysa ist
Erstens eine Frage der politischen Willensbildung.
Zweitens eine Frage des Geldes.
Drittens ein Frage der noch vorhandenen Grundlagen
Viertens eine Frage der Nutzen die damit verbunden sind.
Dies macht eine nicht gerade preisgünstige Machbarkeitsstudie im Vorfeld notwendig
Und :
Danach wird es bei der allseits beliebten Klagewut irgendwelcher Verbände oder auch Gruppierungen eine Zeitfrage.
Insbesondere für die Anbindung nach Wabern.
Unter dem Gesamtgesichtspunkt Kosten – Nutzen allein hier nur zu Gunsten recht weniger Bevölkerungsgruppen und eingeschränkter industrieller Nutzung scheint mir das in Anbetracht des Potenzials ( Einzugsbereich ) kaum durchsetzbar.
Selbst das Argument „Querverbindung“ ließe sich nur unter dem Begriff Quersubventionierung um Menschen und Industrie anzusiedeln fassen.
Und ob Industrieansiedlung im Großraum Knüll sinnvoll, nutzbringend und durchsetzbar ist erscheint mir mehr als fraglich.
Dann schon eher Ansiedlung entlang der vorhandenen Bahnstrecken und eine bessere Busanbindung im „Großraum“ Homberg / Knüll.
Da ich ÖPNV Nutzer bin, wäre ich für die im vorstehenden Satz genannte Alternative .
Mein Fazit daher :
Wünschenswert ja. Sachlich gerechtfertigt derzeit eher nein.
Habe heute Glückwünsche sowie Den Bericht der HNA an Herrn Bottenhorn geschickt, mit dem ich schon vor einiger Zeit zum Thema Bahnanschluß Homberg schrieb.
In seiner Antwort bedankte er sich für die entgegengebrachten Glückwünsche, das Thema Bahnhof sprach er leider nicht an.
Meine Vorschläge wären, dass die Strecke durch die Gemeinden HR, Frielend. , Schw. sowie das Land Hessen zu finanzieren.
Mir ist bekannt, dass das Land für solche Zwecke Gelder zur Verfügung stellt.
Wenn man an das Rathaus, z.T. Bahnhof schreibt, erhält man entweder keiner oder nur sperliche Antworten.
Warten wir mal ab, was jetzt so nach dem großen Fest der Hessen passiert, sagte herr Bm Wagner nicht, das er gehört hat, wie sich viele Leute sagten, hier kommen wir gerne zurück?
Mit der Bahn ist das ganz einfach, speziell für ältere Menschen!
Ja Marc !
Dann mach dich auf den Weg als Politiker um an den Antworten die nicht oder nur spärlich erfolgen etwas zu ändern.
Die Informationspolitik der Stadtverantwortlichen ist mit einer der Hauptgründe warum es so wenig Mitarbeit gibt.
Und die, die mal mitgearbeitet haben und das Handtuch geworfen haben könnten manch Liedlein trällern !
Zum Zurückkommen : Im Urlaub wird vieles gesagt und vieles versprochen.
Und ob ausser dem Bürgermeister es viele andere gab die das hörten ?
Zumal der Bürgermeister ja meist in einem abgegrenzten Bereich des Publikums unterwegs war.
Ob es mit der Bahn ganz einfach ist ?
Ja wenn das so ist und man in Homberg vom Bahnhof mit dem Bus in die Stadt fahren muss . warum fahren die nicht über Wabern hierher ? Oder über Melsungen ?
Ist egal ob ich nach dem Umstieg 2 oder 9 km fahre.
Und die Anfahrt von Wabern auf Homberg zu ist doch ein toller Anblick !!
Was hätte ich gern einen Bahnanschluss nach Kassel gehabt! Als unsere Töchter aus den Kinderschuhen herauswuchsen, waren wir ständig gezwungen, sie durch die Gegend zu kutschieren. Mama-Taxi, Papa-Taxi. Sie haben das Landleben streckenweise gehasst, wegen diesen großen Abhängigkeit. Ich habe Freunde in der Gegend beneidet, deren Kinder einfach mit der Bahn nach Kassel fahren konnten. Wir mussten sie immer erst nach Wabern bringen.