HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Argumente gegen den Flächenfraß in Mardorf

 
Die Umwandlung von Ackerland in Bauland wird in Mardorf mit dem Bau eines Kindergartens und mit Bedarf an Wohnbauflächen begründet. Der Bedarf nach Wohnbauflächen wird behauptet, aber nicht belegt.

1997 hatte Homberg die höchste Einwohnerzahl mit ca 15.400 Einwohnern. Seitdem sinkt die Einwohnerzahl. Aktuell ist sie auf der Homepage der Stadt die Zahl mit 13.640 angegeben.
 

Flächennutzungsplan 2013

Sinkende Einwohnerzahlen

2013 wurde der Flächennutzungsplan überarbeitet und an den reduzierten Bedarf angepasst.

In den Erläuterungen zu der Überarbeitung des Homberger Flächennutzungsplans 2013 des Planungsbüros BIL wurde in verschiedenen Prognosen ein weiteres Absinken prognostiziert.

Auf  der  Grundlage  der  aktuelleren  Bevölkerungsprognose  im  Regionalplan  Nordhessen  2009  ergibt sich so eine prognostizierte Bevölkerungszahl für Homberg (Efze) von   13.530 Einwohnern  in 2020  bzw. 13.150 Einwohnern  in 2025.
Quelle: Planungsbüro BIL, 2013 Flächennutzungsplan Beschreibung


 

Flächenverbrauch reduzieren

Der Flächenverbrauch muss reduziert werden, wenn Klimaschutz ernst genommen werden soll.
Die Anzahl der Wohneinheiten soll deshalb mit 20 WE auf einen Hektar berechnet werden. In Homberg ist bisher sehr aufgelockert gebaut worden.

 W o h n u n g s d i c h t e   p r o   H e k t a r   –  Homberg  weist  eine  nur  geringe  Siedlungsdichte  (siehe Kap.  3.1)  auf.  Gefordert  ist in Zukunft ein sparsamerer Landschafts- und  Flächenverbrauch und damit  auch  eine  höhere  Siedlungs-  und  Wohnungsdichte,  da  nur  so  eine  effizientere  und  damit auch  zukünftig  wirtschaftlich  noch  tragbare  Nutzung  der  kommunalen  Infrastruktureinrichtungen möglich ist.

Aus den so festgelegten Parametern ergibt sich folgender Bruttowohnsiedlungsflächenbedarf bis 2025:
– Erforderliche Wohnungen:  13.100 EW : 2,13 EW/WE  =  6.150 WE abzgl. 5.881 WE (Bestand) = 269 WE   
– Flächenbedarf: 269 WE : 20 WE/ha  = 13,5 ha. 

Damit stehen einem Wohnbaulandbedarf von ca. 13,5 ha bis zum Jahr 2025  freie Bauplätze innerhalb von Bebauungsplänen in einer Größe von ca. 25,1 ha gegenüber.


Noch große Reserven bei Wohnbauflächen

Bei der Aktualisierung des Flächennutzungsplans  2013 wurden deshalb 13,3  ha Wohnbauflächen gestrichen. Es blieben ausreichend Flächen erhalten, die nicht gestrichen werden konnten, weil sie durch Bebauungspläne rechtsverbindlich sind.

Über den  voraussehbaren  Bedarf  hinausgehende  Flächenausweisungen  sollten  vermieden  werden, um gemäß den Planungszielen 

# einen weiteren ungebremsten Flächenverbrauch zu vermeiden und

# die Zukunftsfähigkeit der Ortsteile durch Begrenzung der Infrastrukturkosten langfristig zu erhalten.

 
Keine Ausweitung des Siedlungsraums, Bauen nur im Innenbereich

Entsprechend  wurden  im  neuen  Flächennutzungsplan  über  den  Bedarf  hinausgehende  Bauflächen, insbesondere  in  den  Randbereichen  der  Ortsteile,  nicht  mehr  berücksichtigt.

 Davon  entfallen  auf  rechtskräftige  Bebauungspläne  ca.  3,9  ha,  diese  Bebauungspläne  sollten entsprechend geändert oder aufgehoben werden.

 
Infrastruktur muss bezahlbar bleiben

 Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die zukünftige Flächennutzung, insbesondere auf die weitere Aufrechterhaltung und Bezahlbarkeit  der  städtischen  Infrastruktureinrichtungen.

 
Entwicklungsziele

 Oberstes Ziel der Entwicklungsplanung ist, mit den vorhandenen natürlichen und finanziellen Ressourcen sparsam umzugehen. Es gilt der Grundsatz der nachhaltigen Stadtentwicklung.

Bei der zukünftigen Siedlungsentwicklung soll die Innenentwicklung Vorrang vor der Neuausweisung von Baugebieten haben. Vorhandene Flächenpotentiale sollen so aktiviert und die vorhandene Infrastruktur (technische, soziale und kulturelle) genutzt und ausgelastet werden. Auch der motorisierte Verkehr lässt sich dadurch reduzieren und der ÖPNV wird durch ein dichteres Netz attraktiver.

In den Ortsteilen soll die mögliche Eigenentwicklung nicht zu einer weiteren Ausweitung der randlichen  Siedlungsflächen  führen.  Angestrebt  werden  möglichst  kompakte  Siedlungsstrukturen  mit möglichst geringen Kosten für die Infrastruktur.

Bei der Ausweisung von Siedlungsflächen soll daher besondere Berücksichtigung finden die Nutzung von bereits erschlossenen Standorten wie z.B. einseitig bebaute Straßen, Baulückenschluss, innerörtliche  Freiflächen.  Besonders  zu  berücksichtigen  ist  außerdem  die  Wiederbenutzung  von leer stehenden Gebäuden und Brachflächen.

  Durch den Aufbau eines Bauland- sowie Leerstandkatasters sollen Daten für zukünftige Interessenten zur Verfügung gestellt und so vorhandene Baulandreserven besser genutzt werden können.  

  Zukünftig soll eine dichtere Bebauung angestrebt werden, um den Flächenverbrauch zu reduzieren. Hierzu sollten vorhandene Bebauungspläne hinsichtlich der textlichen Festsetzungen zu Bebauungsdichte  überprüft  und  gegebenenfalls  angepasst  werden.  Auch  für  die  Ortsteile  ist  eine Nachverdichtung anzustreben.


Bauplätze in Mardorf

Siedlungsplanung
Auch für Mardorf ist zukünftig mit einer abnehmenden Bevölkerungszahl zu rechnen. Die Bereitstellung von Siedlungsentwicklungsflächen solle daher auf das unbedingt erforderliche Maß reduziert werden.
Bei der Neuausweisung des Wohngebietes wurde auf eine direkte Anbindung an den alten Ortskern verzichtet,  sodass  zwischen  beiden  Siedlungsteilen  große  Freiflächen  liegen.  Um  eine  weitere  Ausdehnung in den Randbereichen zu verhindern, soll der B-Plan Nr. 1 verkleinert werden. Eine zukünftig erforderliche  Entwicklung  sollte  vordringlich  der  Anbindung  an  den  Ortskern  dienen.  Auch  nach  der  Reduzierung wird Mardorf noch über ca. 8 freie Bauplätze verfügen.

 Alle obigen Zitate stammen aus dem Text zum Flächennutzungsplan 2013, den das Büro BIL verfasst hat.
 

Planung 2018

BIL – Büro für Ingenieurbiologie und Landschaftsplanung

BIL hat auch den jetzigen Bebauungsplan von 2018 verfasst und Änderungen des Flächennutzungsplans vorgenommen. Dabei hat das Büro BIL alle Erkenntnisse und Ermahnungen von 2013 vergessen.

Planungsbüro BIL schreibt 2018: 

Die  Durchführung  des  Bauleitplanverfahrens  bietet  zugleich  die  Möglichkeit,  die  weiter  bestehende Nachfrage nach Bauland im Ortsteil Mardorf zu bedienen, da hierzu die verbleibende Teilfläche des Flurstücks  246/54  zur  Verfügung  steht

So einfach geht das. Das Planungsbüro BIL behauptet eine Nachfrage, ohne nur den Ansatz eines Nachweises vorzulegen. BIL hat die eigenen begründeten Aussagen von 2013 vergessen.

BIL 2018. Flächen zulassen die sich an bebaute Ortsteile anschließen.

 Städtebauliches Ziel der Stadt Homberg (Efze) ist daher, eine maßvolle Entwicklung auf Flächen zuzulassen, die sich an im Zusammenhang bebaute Ortsteile anschließen.

 

Es gibt keinen Beweis für den Bedarf nach mehr Wohnbauflächen in Mardorf.

Es gibt keinen Beschluss entgegen dem gültigen Flächennutzungsplan doch Siedlungsflächen neu auszuweisen.

siehe auch:

Vorbild beim Bodenschutz: Nein Danke

Mardorf: Kita, Kreisel, Bauland und Verdienste

„Mehrheitliche Abstimmung“ in Mardorf

Mardorfer haben Kita-Grundstück gekürt?

Mardorf: Neue Bauflächen im Außenbereich

Dritte Mardorfer Kitaplanung

Desinformation zur Kitaplanung Mardorf

Kita: Baulandkauf in Mardorf – Verkaufspreis steigt

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Ein Kommentar zu “Argumente gegen den Flächenfraß in Mardorf”

  1. Barolle

    "Gekaufte" Argumente.

    Wie bei den ehemaligen Militärflächen die hochbelastet sein sollten. Bei der wohl das Gutachten darin bestand, eine telefonische Information des Bürgermeisters in ein solches umzuwandeln. Deswegen auch die Aussage … Truppenübungsplatz. Der Gutachter war nie vor Ort.

    Oder GMA Kaufkraftzahlen bei Auftritten des Planungsbüros APN.

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