HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Respektlos

 

 

Die grelle Farbspray-Markierung der Grabsteine auf dem Homberger Friedhof schockierte die Besucher einer Trauerfeier.

Ist das eine übertriebene Empfindlichkeit der Besucher, oder gehört es zu dem normalen Arbeitsgepflogenheiten einer städtischen Friedhofsverwaltung, die einfach hinzunehmen ist?

Wer könnte dazu besser Auskunft geben als das Kasseler Museum für Sepulkralkultur. Sepulkralkultur bezeichnet die gesamte Trauer- und Begräbniskultur. Auf Anfrage entwortete der Leiter Gerold Eppler:

"einen derartigen Umgang mit Grabzeichen finde ich nicht nur unsensibel, sondern hohem Maße respektlos. Selbst wenn die Nutzungsrechte an den Grabstätten abgelaufen sind, bedeutet das noch lange nicht, dass die Angehörigen ihren Verstorbenen keine Gefühle mehr entgegenbringen. Ganz gleich wie ein Grabzeichen gestaltet ist: Es symbolilsiert immer ein Stück weit die Beziehung zum Verstorbenen und die Wertschätzung, die man ihm über den Tod hinaus entgegenbringt. Diese Bedeutung wurde in Homberg grob missachtet. 

Und ein weiterer Aspekt könnte in Homberg zum Tragen kommen: Die Besitzrechte am Grabzeichen liegen auch nach Ablauf der Nutzungsrechte bei den Angehörigen, falls sie diese nicht an die Friedhofsverwaltung abgetreten haben. Befinden sich die Grabzeichen noch im Besitz der Hinterbliebenen, handelt es bei der rücksichtslosen "Markierungsmaßnahme" um eine Sachbeschädigung."

Die deutlichen Worte zeigen, wie berechtigt die Kritik der Besucher ist.

Das Geschehen auf dem Homberger Friedhof kann nicht als eine Gedankenlosigkeit eines Mitarbeiters abgetan werde. Dies Vorgehen zeigt, mit welcher Respektlosigkeit die verantwortliche Verwaltungsspitze mit Homberger Bürgern und Trauernden umgeht.

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5 Kommentare zu “Respektlos”

  1. tombraider

    Hat der Steinmetzbetrieb, welcher die Steine abholte, jetzt Hehlerware gekauft oder hat die Stadt Diebesgut verschenkt?

  2. Erazor

    Was für Mitarbeiter hat diese Kreisstadt eigentlich, das solche Menschen, auf den Friedhöfen eingesetzt werden? Wer sind die Verantwortlichen, die solchen geschmacklosen Künstlern,  freie Bahn lassen?

     

  3. Das Homberger Gewissen

    Diese wertvollen Buchen auf dem Gelände des zukünftigen Einkaufszentrums wurden nicht nur abgeholzt, sie wurden auf barbarische Art und Weise im Zuge einer Salami-Taktik aufgeschnitten. Wertvolles Nutzholz wurde auf diese Art und Weise zu Brennholz abgewertet. Diese Bäume, die auf dem Holzmarkt mit Sicherheit einen guten Preis hätten erzielen können, wurden praktisch weggeworfen. Es ist für mich vollkommen unverständlich, wie Fachleute ein so wertvolles Gut, ohne den eigentlichen Wert zu berücksichtigen, vernichten. Es ist für mich schon sehr respektlos, wie hier mit der Natur umgegangen wird. Wo bleiben unsere "Grünen", die sich in vergangenen Zeiten über diese Art des Umgangs mit der Natur sehr aufgeregt hätten und die in der heutigen Zeit keine Schwierigkeiten mehr haben, solche Dinge zu akzeptieren?

  4. AnwaltsLiebling

    Zur Auswahl der Farbe ist alles gesagt.

    Ich gehe davon aus, dass der betreffende Mitarbeiter seine ( ? ) Farbauswahl inzwischen selbst bereut und dies auch in einem Gespräch mit der Behördenleitung deutlich gemacht haben wird.

    Wer ohne Fehler ist,.……..

    zu tombraider

    Weder noch!

    Ich gehe davon aus, dass sich die Stadt zunächst auf verschiedenen Wegen ( Einwohnermeldeamt u. a.) bemühte, Angehörige des/der Verstorbenen ausfindig zu machen.

    Sofern Angehörige bekannt sind, werden diese nach Ablauf des Kaufgrabes diesbezüglich angeschrieben. Dann entscheiden die Angehörigen, ob die Grabstätte erneut gekauft wird oder die Grabstätte eingeebnet wird. Ferner erklären sie sich hinsichtlich des Grabsteines.

    Was aber ist, wenn keine Angehörigen mehr ausfindig gemacht werden können?

    Soll die Stadt den Grabstein im  juristischen Sinne als Fundsache aufbewahren?

    Ich gehe vielmehr davon aus, dass die Angehörigen in solchen Fällen ihr Eigentumsrechte stillscheigend aufgegeben haben.

    Ich lasse mich aber gern von Rechtsanwälten belehren.

  5. Phil Antrop

    Heute 7. März 2017 meldet sich die HNA vertreten durch ihre Redakteurin Frau Leissa zu Wort. In einem umfangreichen Artikel schildert sie Fakten aus der Stadtverwaltung.

    Sie verschweigt jedoch mehr oder weniger, dass diese aufgesprühte Farbe pink und nicht die Markierung an sich, für Unmut sorgte.

    "Die Stadt Homberg will die Markierung künftig dezenter gestalten und überlegt, weniger grelle Sprays oder Aufkleber zu nutzen."

    Nicht die Stadt überlegt: Es sind Menschen und ein Verantwortlicher. Der natürlich nicht genannt wird. Verantwortung für etwas zu übernehmen ist in Homnberg ein unbekanntes Wort.

    Offensichtlich wird hier die Tradition von Frau Yüce fortgesetzt, nur dann etwas zu berichten, wenn es für den Bürgermeister und die Verwaltung positiv ist.

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