HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

940.000 Euro Mehrkosten: Lügengebäude Multifunktionshaus


Zeitungsausschnitt: 535.000 Euro Mehrkosten

Das Multifunktionshaus wird zum wiederholten Male teurer,
nicht nur 535.000 Euro,
wie in den Sitzungsunterlagen zu finden ist.

 

Dazu kommen noch die Kosten für die Heizung, die im Tagesordnungspunkt Quartiersentwicklung Altstadt versteckt sind. Weitere 330.000 Euro. 
Zusammen 940.000 Euro plus die Grundstückskosten.

 

610.000 Euro Mehrkosten, nicht nur 535.000 Euro

 

60.000 Euro  Kostengrupppe 2, (Herrichten und Erschließen)
werden in der Erläuterung der Sitzungsunterlagen damit begründet, dass das Gebäude in der Holzhäuser Straße sanierungsbedürftiger sei, als zum Zeitpunkt der Fördermittelantrags bekannt gewesen war.

Die Stadt erhielt den Fördermittelbescheid für den Umbau des ehemaligen Supermarktes im Erdgeschoss von Marktplatz 15. Die 540 qm große Ladenfläche sollte für das Multifunktionshaus umgebaut werden, dafür wurde eine Bausumme von 3,0 Mio. Euro angesetzt (5.555 Euro/qm Baukosten). Die Fördermittel stammen aus dem Programm "Sanierung kommunaler Einrichtungen für Sport, Jugend und Kultur", sie wurden bewilligt, obwohl es dort keine kommunale Einrichtung gab, obwohl der Zeitplan nicht eingehalten wurde, obwohl Auflagen wie eine Architektenwettbewerb nicht erfüllt wurden.

Die Stadt kaufte dann das Gebäude Holzhäuser Straße 3 für 80.000 Euro hinzu. Im August 2018 bezeichneten die beauftragten Büros Hess und infr+net dieses Gebäude als so schwer geschädigt, dass es zum größten Teil abgerissen werden müsse. Wegen der gefährlichen Schadstoffe müsste dieser Abriss in einer Untertagedeponie eingelagert werden. Schon zu diesem Zeitpunkt hätte die teure Schadstoffbeseitigung eingerechnet werden müssen. Die Schadstoffe gab es nicht, sie waren erlogen, um einen Grund für den Abriss zu haben.
Die behauptete Baufälligkeit  des Gebäudes Holzhäuser Straße 3 ist von den beauftragten Büros mutwillig herbeigeführt worden, indem Fenster an der Wetterseite grundlos entfernt wurden, so dass Regen eindringen und Schäden verursachen konnte. Erst auf meine Intervention wurden Folien vor die Fensteröffnungen genagelt, die dann aber teilweise zerrissen und nicht ersetzt wurden. Eindeutige Hinweise auf den selbst herbeigeführten Schaden.

Fotoreihe: Fassade des städtischen Gebäudes Holzhäuser Straße 3 mit fortschreitenden provoziertet Verfall.
  

550.000 Euro Kostengruppe 3, (Bauwerk und Baukonstruktion)

In der Beschlussvorlage VL-150/2017 34. Ergänzung heißt es lapidar:

Am deutlichsten fallen die Mehrkosten  im Bereich des Rohbaus aus.

Der Rohbau ist bereits errichtet. Er ist ein Neubau aus Beton. In der HNA wird  trotzdem von Materialengpässen und Kostensteigerungen geschrieben, obwohl die Kostengruppe Bauwerk und Baukonstruktion schon weitgehenst gebaut ist. Jetzt kommen die Kosten für den Innenausbau und die Technik.
  

Kostenminderungen

Es werden Kostenminderungen angegeben, aber nicht belegt. So sollen bei den Kostengruppen 400 = Technische Anlagen und 700 = Baunebenkosten Übersicht 75.000 Euro einsparbar sein. Ob diese Aussage stimmt, kann nicht geprüft werden. Nach der bisherigen Informationspraxis sind Zweifel angebracht.

Demgegenüber ergeben sich auch aktuell noch Einsparpotenziale in der KGR 400 in Höhe von 45.000,00 EUR und in der KGR 700 in Höhe von 30.000,00 EUR

Die "Einsparpotenziale" dienen als Beruhigungspille.
 

Es kommt noch schlimmer: Die Heizanlage

In dem Tagesordnungspunkt über die Mehrkosten für das Multifunktionshaus ist darüber nichts zu finden. Dort heißt es nur:

Die Umsetzung des Nahwärmenetzes soll in mehreren Bauabschnitten erfolgen. Der 1. Bauabschnitt ist gleichzeitig auch ein Pilotprojekt, bei dem der Anschluss mehrerer städtischer Liegenschaften vorgesehen ist: Die Umsetzung des 1. Bauabschnitts noch im Sommer / Herbst 2021 wäre aufgrund der Projekte „Multifunktionshaus M15“ und „Kulturzentrum Krone“ ausgesprochen sinnvoll.
Für den Einbau der Nahwärmezentrale des 1. Bauabschnitts in der ehemaligen Garage Zimmermann in der Engen Gasse liegt bereits eine Baugenehmigung vor. Folgende Liegenschaften sollen im 1. BA mit Nahwärme erschlossen werden:

  • Marktplatz 15 / Holzhäuserstraße 3 (Multifunktionshaus)
  • Holzhäuser Straße 1
  • Holzhäuser Straße 2 (Gasthaus Krone)
  • Marktplatz 14 (ehemalige Löwenapotheke)

Da in der Obertorstraße 1 / Marktplatz 16 im Rahmen des Umbaus neue Heizkessel eingebaut wurden, sollen die Gebäude nicht im 1. Bauabschnitts an das Nahwärmenetz angeschlossen werden.

Die Kosten für die Umsetzung des 1. Bauabschnitts liegen bei ca. 690.000,00 €. Für den Haushalt 2021 wurden lediglich 250.000,00 € angemeldet. Die Mittel sind aktuell noch gesperrt. Der Investitionsplan sieht Ausgaben für das Nahwärmenetz bis zum Jahr 2024 in Höhe von 500.000,00 € vor. Damit stehen für das Projekt insgesamt ca. 750.000,00 € zur Verfügung. Um eine Umsetzung des 1. Bauabschnitts in 2021 zu gewährleisten, ist eine entsprechende Mittelfreigabe erforderlich.

Wie groß der Kostenanteil für das Multifunktionshaus ist, kann nur geschätzt werden. Wenn man die Kosten auf die drei Gebäude (Holzhäuser Straße 1 und Löwenapotheke sind auch Projekte der Stadt, in denen jetzt ein Teil der Pioneers untergebracht sind) gleichmäßig verteilen würde, kämen allein für die Heizung im Multifunktionshaus noch 330.000 Euro Kosten hinzu. Vermutlich aber mehr, weil die Heizleitung von der Heizzentrale zum Multifunktionshaus am längsten ist.

Dieser Vorgang zeigt, wie unsauber die Planung für das Multifunktionshaus von Anfang an ist.
In dem Neubau, der anstelle des historischen Fachwerkgebäudes in der Holzhäuser Straße 3 errichtet wurde, ist keine Heizzentrale eingeplant. Der Magistrat hat sich darauf verlassen, dass die Stadtverordneten nachträglich eine gedämmte Heizleitung mit Vor- und Rücklauf für das Gebäude bewilligen und so der heimlichen Planung des "Nahwärmenetzes "zustimmen. Es wäre billiger gewesen, eine Gasleitung in die Häuser zu verlegen anstatt der Heizleitung mit notwendigen Pumpen und Wärmeverlusten.

Das Ganze wird noch gesteigert, denn dieses Projekt soll als Pilotprojekt gelten für die spätere Holzhackschnitzelanlage auf dem Reithausplatz. Mit anderen Worten, die jetzt zu bauende Gasheizung soll nur vorübergehend eingesetzt werden.
  


Folie 15 aus der Präsentation vom 20. August 2018 zu den Fördermitteln für das Multifunktionshaus
 

Die Kosten für das Multifunktionshaus  mit 850 qm Nutzfläche werden wahrscheinlich 4,5 Mio. Euro betragen. Das sind Baukosten von 5.300 Euro/ qm, ein weit überhöhter Preis, der mit wirtschaftlicher Haushaltsführung nicht vereinbar ist.

 


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