HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Kompass-Sicherheitsnetzwerk

 

Die Landesregierung lobt sich mit seinem Sicherheitsnetzwerk "Kompass".
Das ist in erster Linie Selbstbeweihräucherung.  Wie in Homberg mit dem Projekt umgegangen wird, zeigt sich an den "Befragungsergebnissen".

 

2018 beschlossen die Stadtverordneten Beiligung am Programm "Kompass" und der Befragung.

2020 fand in der Zeit April/Mai die Befragung von ausgewählten Homberg Bürgern durch den Lehrstuhl für Kriminalistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen statt.
Im November 2020 übermittelte die Universität die Ergebnisse an die Stadt, so die Auskunft des Landespolizeipräsidiums am 20. April 2021.
Die Homberger hatten auch April 2021 noch keine Ergebnisse erfahren, obwohl die Ergebnisse sei November 2020 in der Stadt vorlagen. Der Bürgermeister verschwieg die Ergebnisse.
Am 10. 12. 2021 informierte der Bürgermeister laut Sitzungsprotokoll:

 Protokollauszug Stadtverordnetenversammlung 10. 12. 2021 Quelle

Nach den Worten des Bürgermeisters besteht "ein drängendes Problem hinsichtlich dieser Thematik" im Stadtpark "Alter Friedhof",  obwohl die wenigsten der Befragten den Stadtpark nutzen, weil sie gar nicht in der Nähe des Stadtparks wohnen.

Erst im Januar 2022 berichtete der städtische Mitarbeiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit über die Ergebnisse, die er interpretierte. Ein Jahr lang lagen die Befragungsergebnisse im Rathaus ohne veröffentlicht zu werden.

Wer heute auf der Webseite der Stadt nach den Ergebnissen sucht findet  einen zweiseitiger Bericht "Ergebnisse der Bürgerbefragung". Dieser Bericht ist sehr dubios.

Es gibt

– keinen Briefkopf des Lehrstuhls, der die Befragung durchführte und auswertete.  
– keine Nennung des Lehrstuhls  oder der verantwortlichen Professorin Britta Bannenberg
– keinen Hinweis auf den Zeitpunkt der Befragung
– keine Unterschrift oder ein Name des/der Verfasser

nur das Datum Dezember 2021

Auf der ersten Seite der "Ergebnisse" werden Zahlen über die  Befragung  genannt.

Auf der zweiten Seite der Ergebnisse der Bürgerbefragung findet sich dann folgende Passage:

Dennoch soll das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden. Es werden derzeit die konkreten Planungen für eine Veränderung des Parks entwickelt. Ziel der Planung ist es, die Fläche zu einer neuen innerörtlichen Erholungsfläche zu entwickeln. Der Stadtpark soll künftig aufgrund seiner zentralen Lage als innenstädtisches,  generationsübergreifendes Freiraumangebot ausgebaut werden, um eine stärkere Frequentierung und Alltagsnutzung zu ermöglichen, die soziale Sicherheit zu erhöhen und Vandalismus vorzubeugen. Vor allem das Thema „Beleuchtung“
wird im Zuge der Umgestaltung aufgegriffen. Generell wurden Gesichtspunkte der städtebaulichen Kriminalprävention beachtet.

Das ist ganz sicher kein Befragungsergebnis. Es ist die Auffassung des Bürgermeisters wie er gern die Nutzung des Stadtparks haben möchte. Das sagt er nicht direkt, sondern versteckt sich hinter der Bürger-Befragung.

 

Befragung als Sozialtechnik zur Manipulation

Bevor die  "Ergebnisse der Bürgerbefragung"  im Dezember 2021 veröffentlicht wurden, gab es verschiedene Aktionen um die zukünftige Nutzung des Stadtparks.

Im April 2021 konnten Jugendliche sich auf eine Webseite äußern.
Die Ergebnisse der Jugendaktion finden sich hier.
Auf die Frage nach Störfaktoren im Stadtpark gab es von den 185 Punkten nur 30 Punkte zu "Unsicherheitsgefühl".  "Müll" sowie "Öde und Langeweile" lagen mit je 51 Punkten weit davor. "Fehlende Beleuchtung" hatte nur 23 Punkte.
Wenn der Bürgermeister die Beleuchtung "im Zuge der Umgestaltung" für wichtig findet, ist das seine Bewertung und nicht die der Jugendlichen.

Im November 2021 gab es eine weiter Befragung der Jugendlichen. 
Die Ergebnisse finden sich hier.
Zur Beleuchtung im Park heißt es jetzt dort: "Euch war es wichtig den Überblick zu behalten, darum gibt es jetzt Beleuchtung im Stadtpark".
Weiter heißt es: "Das neue Familiencafé bietet Möglichkeiten zum Verweilen, Snacks und Spielgeräte für Euch!"


In den "November"-Ergebnisse zeigt sich, wie Befragungen dazu benutzt werden, die Interessen des Bürgermeisters so darzustellen, als kämen sie von den Jugendlichen.

Übrigens gibt es bis heute kein Konzept für das Familiencafé, weder für den Betrieb noch für die Wirtschaftlichkeit. Es ist still geworden um das Familiencafé.

 

 


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