HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

90 Prozent Förderung – Eigenanteil ist um 554 Prozent gestiegen

Foto: Multifunktionshaus M15, Ansicht des Gebäudes in der Holzhäuser Straße 3 mit schwarzer Aluminium-Dach und Fassaden Verkleidung.

 
90 Prozent Fördermittel

Die Kommunalpolitiker Hombergs freuten über die 90-Prozent-Förderung für das Multifunktionshaus.

Von den 3 Millionen Euro Baukosten bräuchte die Stadt nur 300.000 Euro aus eigenen Mitteln aufbringen, das war 2017.

 

Die Baukosten blieben nicht bei 3 Millionen sondern stiegen, bis zu der letzten bekannten 4,662 Millionen Euro. Das sind 1,962 Millionen Euro, die die Stadt jetzt finanzieren musste und keine 300.000 Euro. Eine Steigerung von 654 Prozent. (1)

Und das ist noch nicht das Ende, das war der Kostenstand im August 2022. Die Schlussabrechnung liegt noch nicht vor und wird wohl noch wesentlich höher ausfallen.

Eine solche Projektplanung ist unverantwortlich und unprofessionell, selbst wenn man in Rechnung stellt, dass sich die Preise für Baustoffe verändern können. An dem Bau ist auch erkennbar, dass es keine Bereitschaft gab, auf gestiegenen Kosten einzugehen und sparsamere Lösungen zu suchen.
  

Warum sparen wenn man auch teuer bauen kann?

Aluminium für die Dach- und Fassadenverkleidung ist unverantwortlich, auch unter dem Gesichtspunkt der CO2-Belastung. Allein schon der Energiebedarf für die Aluminiumherstellung ist unverantwortlich hoch, außerdem ist es schmutzig und teuer.

 Die Herstellung von Aluminium ist extrem aufwändig und umweltschädlich. Das beginnt mit dem Abbau des Rohstoffs Bauxit und gipfelt im immensen Stromverbrauch.

Für die Herstellung von einer Tonne Primäraluminium werden im Schnitt rund 15 Megawatt-Stunden Strom benötigt – so viel, wie ein Zwei-Personen-Haushalt in fünf Jahren verbraucht. Quelle

 Die Stadt hat die 90-Prozent-Förderung erhalten, weil sie in einer Haushaltsnotlage gewesen sei. Die Regelförderung in dem Programm lag bei 45 Prozent der veranschlagten Baukosten.
Über die Finanzierung durch die Mieteinnahmen schweigt die Stadt. Die Mieter müssten sich doch an den Kosten beteiligen. Mit der Fertigstellung des Baues müssen auch die jährlichen Abschreibungen in die Bilanz aufgenommen werden. Transparenz sieht anders aus, in Homberg wird seit Jahren die Misswirtschaft verschleiert.

(1) Ergänzung dank eines Hinweises eines aufmerksamen Lesers:
Bei "Steigerung" darf der Ausgangswert nicht mit gerechnet werden,
es ist somit eine Steigerung von 554 Prozent oder
das 6,45-fache des ursprünglich genannten Betrags von 300.000 Euro


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