HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

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Labyrinth auf dem Kirchplatz: Labyrinth verstehen lernen

Labyrinth Kirchplatz mit EingangsplatteAuf dem schönen neu gepflasterten Kirchplatz ist auch ein Labyrinth gelegt. Vorher gab es das dort nicht. Das Labyrinth ist auf dieser Fläche zugefügt worden, ein Bezug zu der Kirche und seiner Geschichte ist nicht bekannt.

Ein Labyrinth hat eine hohe symbolische Bedeutung, die in einem klaren Verhältnis zum Ort und zu dem gesamten Bauwerk und der in Stein der Kathedrale zum Ausdruck gebrachten Spiritualität steht. Am Berühmtesten ist das Labyrinth der Kathedrale von Chartres. Wer ein Labyrinth nicht nur als nettes Dekor versteht, sondern in seine Bedeutung finden will, dem/der sei die Reise der Evangelischen Akademie Hofgeismar empfohlen, die unter der Leitung von Dr.Tilman Evers stattfindet.

1.-8. August Musik, Raumerleben und Spiritualität Nr. 08160
Studienreise zur Kathedrale von Chartres I


9 Kommentare zu “Labyrinth auf dem Kirchplatz: Labyrinth verstehen lernen”

  1. Homberger Leu

    Oh ja, das Labyrinth, da soll die Mitte finden.
    Ich hoffe, dass die, die dies Labyrinth entwickelt haben, selbst mal versuchen darauf zu laufen. Ich bin gespannt ,wieviele da straucheln, da passt kein Männer- oder Frauenfuß hinein.
    Ein- und Ausgang, der Herr sei mein Hirte.
    Wieviel Not hätte man für die Kosten des Kirchplatzumbau lindern können?
    Und die Abfalltonnen stehn immernoch direkt gegenüber der Kirche.
    Heul!!!!!!!!!!!!!!!!!

  2. Homberger Leu

    Bei historischen, begehbaren Labyrinthen ist der Eingang häufig im Westen zu finden, der für die Kelten die Richtung des Todes oder den Eingang zur Anderswelt bzw. Unterwelt bedeutete. Diese Ausrichtung kann als Abwehrzauber verstanden werden; der Teufel, die christliche Umdeutung des Minotaurus, soll sich im Labyrinth verlaufen – obwohl das Verlaufen im unverzweigten Labyrinth (wie in Kirchen zu finden) nicht möglich ist.

    Der Weg durch ein unverzweigtes Labyrinth kann auch als Meditation und Erneuerung aufgefasst werden. Er stellt das Abbild einer verschlungenen Lebensbahn und zugleich den Weg zum Selbst dar, fordert zur Umkehr und zum Überdenken des eigenen Lebens auf. Erlösung verspricht das Finden der Mitte des Labyrinthes.

    Der Pfad eines kirchlichen Fußbodenlabyrinths galt (zeitweise) als heilige oder magische Linie, die mit Bedacht und Konzentration, meist mit einer Kerze in der einen Hand, abgeschritten werden sollte. In Reims ist dieser rituelle Weg mehr als einen Kilometer lang. Die christliche Umdeutung des antiken Labyrinthsymbols mag einen magischen Platz der Ruhe und Besinnung definiert haben, an dem Augenblicke der Erleuchtung und Einkehr gesucht wurden.

  3. Homberg Fan

    Ich muss schon sagen, sind denn die Verantwortlichen für diesen Unsinn wenige Schritte von der Kirche bereits von Gott verlassen?
    Man stelle sich eine Besuchergruppe über einem belebten Marktplatz vor. Wer will da zur Mitte gehen bei Lachen, Reden und Ruhe. Für einen Gang in ein Labyrinth – wenn es kein Fun sein soll ist Ruhe und Besinnung gefordert. Ich lasse mir ein Labyrinth (Fingerlabyrinth) in einem abgeschiedenen Platz in der Kirche gefallen. Hier verkommt ein Symbol mit spirituellem Hintergrund zu einem banal Zierelement und an einem Platz, der diesen aufgesetzten Firlefanz nicht nötig hat.
    Ich bin tief enttäuscht, dass gerade die verantwortlichen von Kirche und Stadt als Verantwortliche so etwas zugelassen haben.

  4. Dr. Klaus Lambrecht

    Lieber Homberg Fan,

    da hast du es auf den Punkt gebracht. Seit Jahren haben sich ein paar wenige Personen um Transparenz in der Planung und für eine offene Diskussion über die Innenstadt – Gestaltung eingesetzt.
    Leider sind wir mit dieser – wie ich meine legitimen Forderung – abgeschmettert worden. Es verwundert aber schon, dass viele Verantwortliche sei es Stadtverordnete oder Mitglieder der Kirchengemeinde mich oft fragen, ob dass was gebaut worden ist oder noch in Bau ist, bekannt sei?

    Was mich persönlich auch erzürnt, ist der Umgang mit öffentlichen Finanzmitteln, wenn auch Fördermittel bereitstehen, so kommt doch schlussendlich das Geld vom Bürger, aber der wird nicht darüber informiert, was mit seinem Geld gemacht wird..
    Und wie bei so vielen gestalterischen Fragen ist oft weniger mehr. Denn eine bessere Qualität durch Anordnung und Bebauung von Kirche und umgebende Stadtanlage, ist äußerst selten. Gerade diese Anordnung macht den Reiz und die Qualität der historischen Stadt aus. Daher hätte man sehr zurückhaltend sein müssen, um die Ausgewogenheit und die Qualität der ehemaligen Platzanlagen nicht zu beeinträchtigen. Wir müssen uns nun daran gewöhnen, dass liebgewonnene Blickbeziehungen und Ansichten verschwunden sind. Die Engelapotheke wirkt – abgesetzt vom Marktplatz – nicht mehr als zum Marktplatz zugehörig. Selbst das Rathaus, einst in Verlängerung des Marktplatzes an der Obertorstraße wahr zu nehmen, liegt jetzt – wie nicht dazugehörig – nur durch eine Wasserrinne angebunden wie entrückt vom eigentlichen Marktplatzgeschehen.

    Zum Labyrinth ist festzustellen, dass ich deine Meinung teile, ein begehbares Labyrinth sieht anders aus. Besinnung auf dem Kirchplatz zu finden, ist nur am Abend oder nur ganz selten bei Tage möglich. Wenn es partout ein Labyrinth sein muss, hätte ich mir eines gewünscht, dass jede Altersgruppe hätte erleben und begreifen können, wie das Fingerlabyrinth an der Pfarrkirche von Beyenburg.

    Leider wird zunehmend die gewachsene, historische Qualität des Stadtbildes durch unausgereifte Planungen und Aktionen mehr und mehr in Frage gestellt.

  5. Homberger Leu

    Hey Dottore,

    wow, das saß.
    Ich gehe gleich mal los und gucke, ob es stimmt, was du da so schreibst.
    Einiges leuchtet mir schon ein. Da ich auch ungeübt im Lesen von Plänen bin, hab ich so meine Schwierigkeiten mit den städtischen Planungen, scheint mir aber nicht alleine so zu gehen. Nur, wenn man den Plan nicht lesen kann, dann sollte man als Stadtverordneter auch nicht darüber abstimmen.

  6. Mirko Reitz

    Hallo alle miteinander,

    erstmal finde ich diese Homepage von Herrn Schnappauf in Ordnung. Sie sollten aber auch unabhängig von Ihrer Parteizugehörigkeit hier berichten.

    Die Marktplatzumgestaltung ist meiner Meinung nach gelungen. Altes und neues verbinden sich doch miteinander. Jedoch wurde der Marktplatz zu pompös gebaut. Die Löwenköpfe und die Mauern hätten nicht sein müssen.

    Stattdessen hätte sich mehr um die Erhaltung des alten Fachwerkes bemüht werden müssen. Homberg wirkt in diesem Punkt nicht gerade einladend. Was nützt ein schöner Marktplatz, wenn rund herum die Fassaden verfallen.

    Offenheit und Transparenz wären bei den Planungen besser gewesen. Nach dem HNA-Lesertreff hätte es nochmal größere Informationsveranstaltungen geben müssen.

    Die Restaurierung des Hauses Stolzenbach waren ein Anfang. Daran hätte angeknüpft werden müssen

  7. Christine Beutelhoff

    Der Marktplatz ist schön geworden. Ich halte es allerdings für erforderlich, dass auf der Seite des „Möbelwagens“ der Bürgersteig deutlich durch eine Abgrenzung oder durch ein wegnehmbares Geländer markiert wird. Wir haben schließlich über 60 (!) sehbehinderte oder sogar blinde Schüler und Schülerinnen in der Homberger Hermann-Schafft-Schule. Gar nicht auszudenken, wenn da mal jemand herunterstürzt. Auch der Kirchplatz wird ansprechend. Es war höchste Zeit, dass er gemacht wurde. Mir gefällt das Labyrinth. Es lädt zur Muße und zum Nachdenken ein. Zum Pflaster: Ich persönlich hätte mir auch ein Pflaster gewünscht, auf dem es sich besser gehen lässt. Ich finde auch nicht, dass das Mittelalter überall nachempfunden werden muss. Aber offenbar gab es nur so Landesmittel. Lasst uns den Marktplatz und den Kirchplatz genießen. Ich hoffe nur, dass bald noch ein paar bequeme Bänke mit Lehne aufgestellt werden. Wenn die Lehnen weggelassen werden, weil ich die Jugendlichen draufsetzen, so halte ich das für falsch. Jugendliche können über Bänke, die keine Lehne haben, nun noch besser hinweglaufen. Da ist es doch besser, wir reden mit den Jugendlichen, dass sie sich vernünftig hinsetzen.

  8. Homberg Fan

    Also ihr Dottore hat da schon Recht. Liebe Frau Beutelhoff, ich gebe Ihnen auch Recht mit der Forderung nach einem Geländer, aber an die Behinderten wurde bei Pflasterbelag, Rinnen und Treppen keiner gedacht. Allein die Stufe bei Toto-Wagner ist schon eine Zumutung.

    Aber was der Dr. ja sagen will, ist doch, dass jetzt noch durch die Schilder oder Geländer der Marktplatz noch unruhiger wird. Die Fassaden sogar verstellt werden.
    Da ist es fast egal, ob Bank mit oder ohne Lehne.
    Homberger hat Chancen vertan.

    Wie ich gehört habe, werden auf dem Kirchplatz städtische , kirchliche und
    Fördermittel also unser Geld verbaut. Und woher das Geld kommt ist an sich egal, wer hat denn heute noch für unnötige Dinge Geld?
    Aber, wer weiß das schon. Darum ist es umso wichtiger, dass hier Transparenz in Planung und Haushalt kommt.

  9. Barolle

    Was sind unnötige Dinge ? Behindertengerechte Gestaltung einer alten liebenswerten alten Stadt oder Großmannsucht Einzelner im Parlament ?
    Wer auch immer in Homberg mahnend seinen Finger erhoben hat in den letzten Jahren, ist er gehört worden ? NEIN !
    Gehört wurden Mädels mit Sinn für Wasserrinnen und Lindenbäumchen, für Pflanzgärtchen und allerlei Schnick- Schnack.
    Behinderte Mitbürger ? Blinde ? Barrierefrei ? Oder gar ein Gesetz das das vorschreibt ?
    Homberg ist und bleibt durch die Gestaltungskraft seiner „MACHER“ ein Beispiel dafür wie man es nicht machen sollte !
    Insofern haben die „MACHER“ doch ihren Daseinszweck, denn man braucht auch schlechte Beispiele !
    Am Besten gefallen mir die Löwenköpfe die zum Spielen geschaffen wurden !
    Schon mal Kinder gefragt was das ist und ob die hier spielen wollen ?

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