HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Fake- und Fakten-Konstrukt zusammengebrochen

Foto: Grabenwalze zum Verdichten des aufgeschüttete Bodens mittels Vibration.

Nicht nur die Stadtmauer ist eingebrochen,
auch das Fake- und Fakten-Konstrukt,
um den Panoramaweg durchzudrücken.

Am Anfang wurde behauptet, bevor die Hersfelder Straße saniert werden kann, müsse die Stadtmauer oberhalb gesichert werden, da durch die Bauarbeiten – gemeint sind wohl die Erschütterungen durch die Bodenverdichtung – die Stadtmauer einbrechen könnte. Auf die Mauer auf der anderen Straßenseite unter der "Windmühle" scheinen die Erschütterungen wohl keine Auswirkungen zu haben. Daran wird schon deutlich, dass die Argumentation einseitig darauf zielt, den Panoramaweg durchzudrücken, für den es keinen erkennbaren Bedarf gibt.

 Foto: Webergasse, Gebäude auf der Stadtmauer, Sanierungsobjekt

 
Einzelfall-Sanierung an einem Grundstück

Die Fakten sind: Für das Privatgrundstück Webergasse 8 wurde eine Untersuchung der Stadtmauer in Auftrag gegeben, da sich Senkungen gezeigt hatten. Ein Gebäude ist mit einer Wand direkt auf die Stadtmauer gebaut.


Auszug aus dem Protokollblatt der Messung mit der Rammsonde vom 11.09.2020

Bei dieser Untersuchung ging es darum, ob die Verformungsschäden an den Wohnhäusern von der Standsicherheit der historischen Stadtmauer beeinflusst sein könnte.

Das Büro Kratzenberger führte die Untersuchungen durch und dokumentierte die Ergebnisse der Bohrkerne und der Schurfs.

Die Empfehlung, die das Büro Kratzenberger aufgrund der Untersuchung gab, beziehen sich nur auf die untersuchten Stellen. So heißt es zum Beispiel (bei Schurf SCH 9):

Der Mauerabschnitt entlang der Rückseite Webergasse 8 wurde mit Hilfe von Bohrungen und Injektionen stabilisiert. Der Zugang zu der Baustelle wurde von der Hessenallee angelegt.
Soweit die Fakten.

 
Die Fakes

Der Bürgermeister legte eine Präsentation des Büros Unger Ingenieure vor, demnach  sei eine Baustraße entlang der Stadtmauer bis zu Hersfelder Straße notwendig, um die Fundamente der Stadtmauer zu stabilisieren. Dazu sei ein Großgerät für das Düsenstrahlverfahren zur Ausspülung und Verfüllung notwendig. Um das Gerät einzusetzen, müsse die Baustraße angelegt werden, die danach als Wartungsstraße und als Panoramaweg genutzt werden könne. Von den weiteren Kosten, um aus der Baustraße eine öffentlichen Fuß- und Radweg mit Bodenbelag und durchgehendem Geländer herzustellen, gibt es keine Aussage.
Auf einer weiteren Seite des Präsentation wird von Synergie mit dem Bau der Hersfelder Straße gesprochen, ohne einen Hinweis, worin der Synergienutzen bestehen könne. Nur Schlagworte: Baustelleneinrichtung, Flächen für Maschinen und Material, Sperrung Hersfelder Straße, Gewährleistung, Neuer Fußweg.


Eine Untersuchung der Stadtmauer liegt nicht vor

Über den Abschnitt der Stadtmauer zwischen Einsturzstelle bis Hersfelder Straße liegen keine Untersuchungsergebnisse vor.
Herr Kratzenberger sagte mir bei einem Recherchegespräch, dass er bei einem Ortstermin einem leitenden Mitarbeiter der Stadt gezeigt habe, an welchen Stellen er eine genauere Untersuchung der weiteren Stadtmauer für sinnvoll halte. Solch eine  angeratene Untersuchung hat es wahrscheinlich nicht gegeben, denn Untersuchungsergebnisse wurden nicht vorgelegt. Bisher gibt es nur die Ergebnisse von Webergasse 8.

Eine Sitzung des Bauausschusses fand einmal an diesem Teil der Stadtmauer statt, wo ein loser Stein aus der Maueroberfläche herausgenommen wurde,  um zu demonstrieren, dass die Sanierung notwendig sei.

Entlang dieses Teils der Stadtmauer wurden die Bäume gefällt, die Treppe abgeräumt und Boden aufgebracht, der mit einer Vibrationswalze verdichtet wurde. Unterhalb des eingestürzten Stadtmauerteils, wo die Treppe lag, musste ein höher Schicht aufgebracht werden, also häufiger schichtweise verdichtet werden, somit gab unmittelbar neben der Stadtmauer  Erschütterungen.

Die Anlage der Baustraße entlang der Stadtmauer wurde ursprünglich damit begründet, dass vor den Erschütterungen beim Bau der Hersfelder Straße die Stadtmauer gefährdet sei. Jetzt wurde aber die Stadtmauer am Fuß durch Vibration zur Verdichtung erschüttert und so zum Einsturz gebracht.
Die genauen Arbeitsvorgänge am Fuß des eingestürzten Mauerteils lassen sich sicherlich anhand der Baustellen-Tagesberichte und der Zeiten des Maschineneinsatzes ermitteln.
Eine solche Auswertung ist notwendig. Sie würde zeigen, wer für den Arbeitseinsatz verantwortlich war, vor allem aber, wer diese Arbeiten angeordnet hat.
Am Ende würde man darauf  eingehen müssen, wer diese Trasse verlangt hat, um eine Panoramaweg anzulegen. Bisher konnte nicht beobachtet werden, dass auf dieser  Trasse ein solches Großgerät eingesetzt wurde, wie es in der Präsentation von Unger-Ingenieure gezeigt wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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