HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Frage 1: Zum Kauf der „Krone“

Die Antwort auf Frage 1 von vier Bewerbern um das Amt des Bürgermeister:

Krone1. Warum sollten die "Krone" am Marktplatz von der Stadt gekauft oder nicht gekauft werden?
Sehen Sie andere Möglichkeiten?

 

 

 

 

 

Giebel

Dr. Stefan Giebel: Der Erhalt des ältesten Gasthaus Hessens "Zur Krone" steht für mich außer Frage genauso wie die Einbindung der Schirnen in den Marktplatz. Der Leerstand und die abnehmende Attraktivität darf nicht weiter hingenommen werden. Dabei ist zu beachten, dass die Fördermöglichkeiten für die Stadt wesentlich besser sind als für private Investoren. Lanfristig ist bei allen Entscheidungen zu beachten, dass sie wirtschaftlich auf Dauer tragfähig sind. Einmalige Projekte bringen uns nicht nach vorne. Eine wesentliche Aufgabe für den Bürgermeister wird darin bestehen, für nachhaltige Projekte stärker als bisher diese Fördermittel zu akquirieren. Die Nutzung dieser Gebäude wird auch von den Möglichkeiten der Förderung abhängen.

Dr. Hinrichts

Dr. Eibe Hinrichts: Ja, die "Krone" ist von der Stadt gem. Antrag zu kaufen. Es ist ein historisch wertvolles, traditionsreiches Gebäude. Es gehört zu Homberg; es muss erhalten werden. Eine weitere Veräußerung nach dem Kauf durch die Stadt ist abzulehnen; das Gebäude ist an Investoren/ Interessenten langfristig zu verpachten oder teilweise selbst zu nutzen. Planungssicherheit für Investoren ist herzustellen.
Durch den Kauf hat die Stadt die Option, das Gesamtbild Richtung Marktplatz zu gestalten.

 

Opitz

Markus Opitz: Es kann grundsätzlich nicht die Aufgabe der Stadt sein, mit Steuermitteln leer stehende Gebäude zu kaufen oder Gasthäuser zu betreiben. Alles was von privat gemacht werden kann, soll nicht mit Steuergeldern erfolgen, es sein denn es gibt besondere Gründe. Ein solcher Grund wäre z.B., wenn es sich um ein das Stadtbild prägendes Gebäude handelt, dass es vor dem unmittelbaren Verfall zu retten gilt. Dies ist bei der Krone glücklicherweise nicht erforderlich. Wenn die Krone einem anderen Zweck zugeführt wird, ist sie für immer dem Markt als Gastronomieimmobilie entzogen und die Chance, das älteste Gasthaus Hessens in Homberg zu beleben, ist dahin. Daher müssen alle Anstrengungen darauf gerichtet werden, einen privaten Betreiber für die Krone zu finden. Dies kann gemeinsam mit der Stadt, den Bürgern für Homberg e.V., und weiteren Unterstützern gelingen. Grundsätzlich sind nur Konzepte zu verfolgen, die für die Stadt kein oder nur ein sehr geringes finanzielles Risiko bedeuten.

Dr. Richhardt

Dr. Dirk Richhardt: Keine Antwort eingereicht.

 

 

 

 

 

Dr. RitzDr. Nico Ritz: Um eine seriöse Entscheidung zu treffen, bedarf es im ersten Schritt eines schlüssigen Konzeptes, wie das Gasthaus betrieben werden soll. Daraus lässt sich dann ableiten, welche monatliche Pacht betriebswirtschaftlich darstellbar ist. Das wiederum ist entscheidend dafür, den refinanzierbaren Investitionsrahmen abzustecken. Den kann man dann mit den kalkulierten Kosten vergleichen. Auf dieser Basis könnte man schließlich eine Entscheidung treffen.

Die "Krone" als "Haus der Reformation" zu nutzen, halte ich in diesem Zusammenhang für den falschen Ansatz, weil es das falsche Gebäude dafür ist. Die "Krone" ist das älteste Gasthaus Hessens und bietet als solches die Chance, ein echter Anziehungspunkt zu sein.

Deshalb würde ich empfehlen, zunächst ein Betriebskonzept für die "Krone" (als Gasthaus) zu erarbeiten und parallel dazu den richtigen Betreiber zu suchen. Bislang sind diese Voraussetzungen nicht geschaffen. Daher sollte man das Gebäude aus meiner Sicht aktuell nicht ankaufen.

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8 Kommentare zu “Frage 1: Zum Kauf der „Krone“”

  1. Neu-Homberger

    Ich finde auch, dass die "Krone" als Gasthaus erhalten bleiben sollte. An einem zentralen Ort wie dem Marktplatz sollte ein gutbürgerliches Gasthaus/Restaurant zu finden sein. Auch Touristen, die man sich in Homberg sehnlichst wünscht, müssen nach dem Besuch der Stadtkirche und der Besichtigung des Marktplatzes eine Möglichkeit zur Einkehr finden.

    Wie wäre es, wenn sich eine nordhessische oder auch überregionale Brauerei des ältesten Gasthauses Hessens annehmen würde?

    Früher hing eine gerahmte Zeichnung der "Krone" im Verwaltungsgebäude der Binding Brauerei in Frankfurt a.M., wie ich selbst gesehen habe. Man war stolz auf den Besitz der "Krone". Dann ging die Binding Brauerei in den Besitz der Radeberger Gruppe über und man verfolgte leider andere Ziele. Ein Brauhaus wie in Fritzlar wäre doch auch etwas.

    Die Stadt sollte sich als Besitzer/Verpächter eines Gasthauses heraushalten. DGH`s in den Stadtteilen schliessen und in der Kernstadt einen gastronomischen Betrieb erwerben – passt irgendwie nicht zusammen.

  2. Neu-Homberger

    @ DMS

    Gute Idee, die Kandidaten zu einzelnen Projekten zu befragen. Ich hoffe, dass weitere Beiträge dieser Art folgen. Falls ein Lokalredakteur/in der HNA die Beiträge hier im Forum verfolgt, rufe ich ihm/ihr als Abonnent der HNA zu: Diese Fragen erwarte ich eigentlich von meiner Tageszeitung, damit die Standpunkte der BGM-Kandidaten einem größeren Leserkreis zugänglich werden.

  3. Regio 59

    Opitz ist eigentlich nicht mein Favorit aber das war keine schlechte Aussage, Dr Ritz auch nicht schlecht, aber die Stadt ist keine Anwaltskanzlei somit müsste der Interessent ein en Plan ausarbeiten, die Pacht darf das weiß man auch ohne Prüfung nicht mehr als 1000Euro ohneUmsatzsteuer  betragen und das ist  eigentlich schon zuviel. Dann noch 1800 Euro Nebenkosten  3200  Euro Personalkosten, dann noch investitionskosten, so dass man schoneinmal hier 6000 Euro Fixkosten im Monat vorhanden sind, ohne dass der Pächter selbst schon Lohn hat , den wir mal mit 2000 Brutto im Monat ansetzen und die Schweinshaxen die er verkauft auch noch einkaufen muss. Noch Fragen ?

  4. Bad Man

    Es gibt diverse Denkansätze für die Nutzung und Bewirtschaftung.

    Gesangverein, Geschichts- und andere Vereine hätten wieder eine Heimat.

    Der Verein Bürger für Homberg pachtet und betreibt die Krone. Die Einnahmen und Nutzungsgebühren decken die Kosten der HLG. Die Stadt ist nur Namensgeber auch wegen der Fördergelder. Dazu sind auch steuerliche Fragen zuklären. Beispiel wie so was geht gibt es doch genug.

    Das Geld der Vereine wird zur Finanzierung einer über meherre Jahre gestreckten Sanierung mit Eigenleistung genutzt. Dito für die Ansammlung von Geld um die dann nötige Ablösung der Verbindlichkeietn bei der HLG in 10 Jahren zu tätigen.

    Hier geht es um Erhalt der Krone, da muss schnell etwas geschehen. Leerstand ist für ein Fachwerkhaus "tödlich".

    Das Haus der Reformation muss ja nun nicht unbedingt ein eigenes großes und prächtiges Gebäude sein. Man kann es auch "virtuell" sehen. Auch da gäbe es Raum zunächst in der Krone oder an anderer Stelle.

     

  5. Subjektive Follower

    # Regio59

    Soeben hat Regio dementiert, er sei nicht Regio 59.

    Ist das jetzt ein positives oder eher negatives Dementi ?

  6. Mahner

    ~~Herr Dr. Ritz hat eine klare Position und scheut sich nicht gegen die Nutzung der Krone für das Haus der Reformation (HdR) auszusprechen. Damit problematisiert er deutlich, dass das HdR  nicht die Lösung für unsere Leerstandsprobleme ist. Ich  frage mich auch seit Jahren, wo das Engagement  Landeskirche bleibt, wenn die Reformation ein so bedeutendes Thema sein sollte. Sollte unsere Landeskirche etwa erbost sein darüber, dass der BMW ihr das Amtsgericht vor der Nase weggeschnappt hat. Da war man im Kirchenkreis not amused, als man hörte, dass das Rentamt nicht in das Amtsgericht ziehen konnte. Soviel zum Umgang des Bürgermeisters der Reformationsstadt Hessens mit der Landeskirche.
    Eine weitere Frage drängt sich auf? Warum der Verein Bürger pro Homberg Maklerqualitäten entwickeln könnte, steht doch das Haus Pflüger seit Jahren ungenutzt leer und verkommt.
    Wenn ein Gastronom ein lukratives oder auskömmliches Restaurant in Homberg betreiben wollte, wäre er selbst darauf gekommen. Die öffentliche Hand sollte sich aus solchen Spielen heraushalten.
     

  7. Genosse

    Herr Mahner ich gebe Ihnen Recht !

  8. BĂŒrger 2014

    Warum solle die Stadt sich in noch höhere Schulden schmeißen um die Krone zu kaufen ? Ein Investor/Gastronom der potential in der Krone und vor allem in Homberg sehen würde, würde diese bestimmt auch nehmen und etwas aus Ihr machen. Es kann nicht Aufgabe einer hoch verschuldetetn Stadt sein sich auch noch um öffentliche Gebäude kümmern. So schlimmd das für ein solches Haus wie die Krone auch sein mag. Man sollte versuchen die Krone auszuschreiben und für Investoren interessant zu machen. Sofern dies geht , da diese ja einem Investor gehört der sie nicht so nutzt wie man es sollte. Wie kriegt man diese Kuh wieder vom Eis ?

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