HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

EKZ: Lehren aus Frankenberg

Frankenberg Rathaus

Nach 5 Jahren Planung das Aus für ein geplantes Einkaufszentrum – außerhalb der Altstadt

In Frankenberg/Eder (19.000 Einwohner) wurde seit 2005 ein Einkaufszentrum auf ehemaligen Gewerbeflächen geplant. 20 Millionen Euro sollten auf dem 16.000 qm großen Gelände investiert werden.

2007 verkündete der Investor die Eröffnung für 2009. Dazu kam es nicht.
Im Januar 2010 sprang dem Investor ein wichtiger Mieter ab. Im Dezember 2010 sah es schlecht für die Realisierung des Projektes aus. Im Januar 2011 kam das endgültige Aus. Der Investor ließ das Projekt fallen.

Als Gründe werden genannt:

    Die Wirtschaftskrise sei schuld. Das dürfte nur eine bequeme Ausrede sein, angesichts der folgenden Gründe

    Einschränkende Auflagen der Regionalplanung hinsichtlich Branchen und Sortiment, die zum Schutz des örtlichen Einzelhandels erlassen wurden.

    Bekannte Filialunternehmen wären zwar noch bereit zu einer Geschäftseröffnung gewesen, allerding zu erheblich niedrigeren Mieten und nur für Vertragslaufzeiten von fünf statt 10 Jahren.

    Andere Mietinteressenten hätten ihre Expansionpläne verschoben oder ganz aufgegeben, so wie schon im Januar 2010 ein für das Projekt entscheidender Mieter.

Der Frankenberger Bürgermeister sieht darin kein Problem und glaubt, einen neuen Investor zu finden. Die Rahmenbedingungen bleiben auch für diesen Neuen bestehen. Die Filialisten werden nicht bereit sein, deswegen höhere Mieten zu akzeptieren.
Die Frankenberger Kaufleute sind erleichtert, wie die HNA berichtete.

In Frankenberg handelte es sich nur um eine Gewerbefläche am Rande der historischen Altstadt. In Homberg soll aber das Herz der Stadt getroffen werden. Das Projekt Einkaufszentrum sollte in Homberg umgesetzt werden. Häuser werden abgerissen, ein große Brache entsteht in der Stadt. In diesem Moment springt ein wichtiger Mieter – wie in Frankenberg – ab oder die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern sich weiter. Das Projekt würde aufgegeben und Homberg bliebe mit einem Kahlschlag zurück.

Schaden begrenzen

Welcher Homberger will dieses Risiko eingehen?
Jetzt ist es notwendig, dass die Homberger ihre Meinung öffentlich sagen. Nur im Gespräch unzufrieden zu sein, reicht nicht.

Bevor weitere Gelder in Untersuchungen und Planungen gehen, sollte diese Projekt gestoppt werden, um Schaden von Homberg abzuhalten.

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3 Kommentare zu “EKZ: Lehren aus Frankenberg”

  1. biobauer

    Pläne Marktplatz Ost
    Skepsis bleibt

    Ohne Frage muss etwas geschehen, um dem weiteren Niedergang der Homberger Altstadt aktiv entgegen zu treten. Die vorgelegten Zahlen zum Bevölkerungsrückgang, zur Überalterung der Bevölkerung in dem Quartier, der Rückgang der Einzelhandelsaktivitäten und die unzureichende Entwicklung von Gastronomie und sonstiger Dienstleistungen zwingen zu einer ernsthaften, konstruktiven Debatte.
    Insofern ist es notwendig, dass BM Wagner Lösungsvorschläge sucht, mit den Gremien der Stadt berät und in die öffentliche Diskussion bringt.

    Allerdings bleiben auch nach der öffentlichen Veranstaltung am 11.4. viele grundsätzliche Fragen offen.

    Wir beobachten überall den Wettkampf der Immobilien-Investoren um attraktive Verkaufsflächen. Immer mehr und immer schneller werden immer größere Einzelhandelsflächen errichtet. Da es in unserer Gesellschaft bekanntlich nicht an Geld mangelt, dass nach attraktiven Anlagestrategien sucht, sondern eher an baureifen Standorten, liegt der Schlüssel bei den Kommunen, die dieses Baurecht unter der Regie des RP schaffen müssen.
    Daran mangelt es aber bei realistischer Betrachtung auch nicht, denn keine Kommune will im Wettbewerb um Investoren und Kunden das Nachsehen haben.
    Dadurch kommt der alte Bestand in Bedrängnis, denn die Kaufkraft wächst nicht im selben Umfang und mit dem Internet ist eine zusätzliche, stetig wachsende Einzelhandelsplattform entstanden.
    Gleichzeitig wird davon ausgegangen, dass die KundInnen immer weitere Anfahrtswege auf sich nehmen. Der Neubau des Ratio-Marktes signalisiert, in welche Formen und Dimensionen diese Entwicklung derzeit voran getrieben wird.

    Richtig ist: Homberg hat von diesem Wettbewerb bisher nur Nachteile gehabt.

    Können wir nun „den Hebel umdrehen“ und alles besser machen,weil plötzlich Investoren auftauchen, die für Homberg was Gutes tun wollen ?

    Die bislang vorgestellten Projektvorschläge Marktplatz-Ost fußen auf der Annahme, dass diesem Wettbewerb in Homberg auch nur mit einem Großflächenangebot begegnet werden kann. Sowohl BM Wagner als auch die interessierten Investoren scheinen davon überzeugt, in diesem Wettbewerb in der Homberger Innenstadt in Zukunft attraktiver sein zu können als Einzelhandelsstandorte auf der „grünen Wiese“.
    Gleichzeitig wird davon ausgegangen, dass die potentielle Kundschaft des Wohnumfelds und des bisherigen Homberger Einzugsgebietes nicht zur wirtschaftlichen Auslastung der EH-Flächen ausreicht, sondern neue KundInnen aus größeren Radien der Umgebung gezogen werden müssen.

    Diese Annahmen brauchen dringend plausiblere Begründungen, bevor weitere Schritte und insbesondere auch finanzielle und strukturelle Entscheidungen gefällt werden. Die Aussagen und Einschätzungen von BM Wagner dazu am 11.4. waren völlig unzureichend.

    Unsere Fragen:

    – Wie lässt sich die Annahme begründen, dass der Standortwettbewerb zugunsten der Innenstadt ausgehen kann?
    – Welche Risiken entstehen, wenn der Standortwettbewerb misslingt? (vom Abbruch der Planungen bis zum Scheitern des Stadtortwettkampfs)
    – Wie können Risiken minimiert werden?
    – Reichen die angedeuteten 30% Investitionszuschuss aus dem Programm Stadtumbau West aus, um die Mehrkosten des Investors zu egalisieren?
    – Welche öffentlich zu tragenden Investitionskosten für Infrastruktur (Grundstücksbeschaffung, Verkehrswege, Parkplätze kommen auf uns zu?
    – Welche Alternativen gibt es:
    – sowohl innerhalb des „Denkgebäudes“ Strukturwandel im Einzelhandel mit offensiver öffentlicher Förderung
    – Als auch mit angepassten, kleinräumigen, bürgernahen Konzepten (z.B. in der Form einer Einzelhandelsansiedlung mit aktiver Bürgerbeteiligung, wie sie z.Zt. in Schwarzenborn umgesetzt wird.)

  2. Barolle

    @Biobauer

    Handelt es sich zufällig bei ihnen um den neugewählten Stadtverordneten der FWG D. Groß?

    Wenn sie es sein sollten wäre ihrer Sache mehr gedient, wenn sie offen vorgetragen würde.

    Oder tritt hier ein anderer „biobauer“ auf ?

    Danke im voraus für die Klärung !

  3. Wisser

    Wagner ist größenwahnsinig, Mogelpackungen sind in den 80iger Jahren gefertigt worden und völlig überholt

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