HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Neues zur Planung auf dem Ulrich-Areal


Noch immer kein Abriss

Für April 2017 war der Abriss auf dem Ulrich-Gelände angekündigt. Ab 1. Oktober 2018 durfte wieder abgerissen werden, doch es passiert nichts. Nicht einmal Vorbereitungen dafür sind zu erkennen. Bis zum 31.12.2020 ist das Einkaufszentrum nach dem gültigen Bebauungsplan wohl kaum zu schaffen.

250 Parkplätze für Aldi

Die Kreissparkasse gibt 20 ihrer Parkplätze ab, damit Aldi 250 Parkplätze erhält, sonst würden sie nicht kommen, erläuterte der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Gille im Bauausschuss am 15. Oktober 2018. Die Aussage "sonst würden sie nicht kommen" ist bemerkenswert. Von Aldi gibt es demnach wohl nur unverbindliche Absichtserklärungen, aber keine belastbaren Mietverträge.

Neuer Durchführungsvertrag mit Schoofs

Bürgermeister Dr. Ritz erklärte, dass wegen der Umplanungen bei der Kreissparkasse mit dem Projektentwickler ein neuer Durchführungsvertrag abgeschlossen werden müsse. Im bisherigen Durchführungsvertrag war zum Beispiel geregelt, dass sich die Firma an den Kosten für den Kreiselumbau beteiligt. 180.000 Euro sollten dazu gegeben werden, hatte der Bürgermeister einmal erklärt und hinzugefügt, mehr habe er sich nicht getraut zu fordern. Ob die Stadt diesen Beitrag bei Schoofs abgerufen hat, ist unbekannt.

Wer wird neuer Eigentümer?

Der Projektentwickler Schoofs wird das Projekt weiterverkaufen. Wer neuer Eigentümer sein wird, ist nicht bekannt, so Bürgermeister Dr. Ritz. Wenn Schoofs jetzt das gesamte Gelände des Ulrich-Areals kaufen würde, wären 6,5 Prozent Grunderwerbssteuer fällig.
Wenn danach das Grundstück von Schoofs an den neuen Eigentümer weiterverkauft würde, wären wiederum 6,5 Prozent Grunderwerbssteuer zu zahlen. Es ist zu vermuten, dass Schoofs ein Interesse hat, jetzt noch nicht zu kaufen, um die Steuer zu sparen und nur eine Grundstückskaufoption an den neuen Eigentümer weiter gibt.

Am Bau boomt es, Abbruchunternehmen sind schwer zu finden

Nicht nur aufgrund der Baukonjunktur sind die Auftragsbücher voll. Ein Abbruchunternehmen wird sich auch schwer finden lassen, weil es zu viele Risikos bei diesem Projekt gibt. Wie viele Sonderabfälle gibt es in den Gebäuden und im Erdreich? Das ist ein unwägbares Risiko. Schließlich hat es auf dem Gelände vorher schon eine Eisengießerei gegeben. Und auch die Autowerkstatt wurde schon in den 30er Jahren betrieben, wo Umweltschutz noch ein Fremdwort war.

Deponiekosten steigen

Deponieraum wird knapp. Durch die geplante Errichtung des Einkaufszentrums im Untergrund muss an der Ziegenhainer Straße bis in die Tiefe von 6 Metern abgegraben werden. Auf der Seite zu Rewe hin läuft es auf das dortige Niveau aus.
Das Ingenieurbüro Unger hatte in seiner Studie zum Textorweg auf den Burgberg angemerkt:

Die Entsorgungskapazitäten für belasteten und unbelasteten Boden sind in Nordhessen und Deutschland sehr begrenzt. Sollten hier keine neuen Anlagen entstehen, werden die Entsorgungspreise kurz- oder mittelfristig steigen. Dieses Problem wurde bereits von der Entsorgungswirtschaft und der Landesregierung thematisiert. Die entsprechenden Problemlösungen sind hier noch nicht erkennbar.

Büro Unger, Erneuerung Textorweg, Seite 17

Auch hier ein unkalkulierbares Kostenrisiko.


Es gibt viel vagabundierendes Kapital auf den Finanzmärkten, das Anlagemöglichkeiten sucht, auch riskante. So könnte Schoofs mit Glück vielleicht einen Dummen finden, der sich blenden lässt. Das sichert aber noch keinen Bau und vor allem keine nachhaltige Nutzung dieses zentral gelegenen Geländes. Am Ende hat Homberg den Schaden. Das Ulrich-Areal kann noch viele Jahre so liegen bleiben, es sei denn, die Homberger Parteivertreter gestehen sich die Fehlplanung ein und beginnen bald mit einer realistischen Neuplanung.

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