Rückblick auf Innenstadtkoordinator
Anfang 2022 richtete die Stadt neue Stellen ein: Je eine Halbe für "Innenstadtkoordinator" und "Neulandlotse" und besetzte sie mit einem ehemaligen Teilnehmer des "Summer of Pioneers".
Jetzt sucht die Stadt für eine Vollzeitstelle einen "Stadtkoordinator".
Foto: Der Innenstadtkoordinator empfängt im Namen der Stadt eine Besuchergruppe, die von Prof. Mi You vom Kasseler Documenta Institut geleitet wurde, und informiert unter anderen über die 5-Minuten-Stadt und den Marktcampus
Wo ist der Innenstadtkoordinator / Neulandlotse von 2022 geblieben?
Anfang 2022 erhielt ein ehemaliger Teilnehmer des "Summer of Pioneers" die beiden halben Stellen. Ein nachweislich qualifizierter Bewerber wurde nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Der Pioneer trat als Pioneer in einer Stadtverordnetenversammlung im Oktober 2021 für den Bürgermeister auf, um ein Betriebskonzept für das Gasthaus Krone vorzustellen. Das andere Mal fungierte er kurzzeitig als Mitarbeiter der "Zukunftsoptimisten", ebenfalls ein neu gegründetes Unternehmen der Pioneers, das inzwischen nur noch aus einer Optimistin besteht. Die Zukunftsfirma steht für die bunten Streifen auf den leeren Schaufenstern, die im Sommer 2022 zu sehen waren.
Dass Bewerbungsverfahren war in zweifacher Hinsicht eine Farce:
1. Man könnte davon ausgehen, dass der ehemalige Pioneer von der Stadt finanziert werden sollte. Für welche Leistungen und mit welchen Qualifikationen ist nicht erkennbar.
2. Die Aufgabe "Neulandlotse" war eine fingierte Aufgabe. Angeblich sollte der Neulandlotse in einem interkommunalen Projekt zusammen mit dem Kreis unter anderem ein Willkommenszentrum aufbauen. Auch der Kreis wusste davon nichts, obwohl er als Projektpartner genannt war.
Über den Verbleib des Innenstadtkoordinators informiert die Stadt nicht. Ist er noch im Dienst oder ist das Verhältnis aufgelöst worden? Auf der Homepage der Stadt wird er noch als Mitarbeiter geführt. (Stand 07.April 2024).
Aus dem Rathaus war zu hören, dass der Mitarbeiter aufgefordert worden sei, einen Tätigkeitsnachweis vorzulegen. Wenn diese Information stimmt, unterstreicht das den bisherigen Eindruck, dass der Personalverantwortliche der Stadt nicht genau wusste, was der Mitarbeiter in seiner Arbeitszeit tat.
Dies ist ein Fall aus der Personalpolitik des Rathauses. In der letzten Zeit sind weitere Fälle sichtbar geworden, die nach Vetternwirtschaft im Rathaus aussehen könnten.
Die neu geschaffenen Arbeitsgebiete
Die Kosten
Die beiden neu geschaffenen Arbeitsgebiete "Innenstadtkoordinator" und "Neulandlotse" sind keine Pflichtaufgaben der Kommune, die auf jeden Fall erfüllt werden müssen. Es sind freiwillige Leistungen, die eine Kommune dann übernehmen kann, wenn sie ihre Pflicht erfüllt hat, und noch Finanzen für freiwillige Aufgaben hat.
Die beiden Aufgaben hat der Magistrat festgelegt und im Haushalt der Stadt bis Ende 2024 mit der Entgeltgruppe 10 abgesichert. Bei einem durchschnittlichen Gehalt in der Gruppe 10 sind das monatlich 4.664 Euro, im Jahr also rund 56.000 Euro. Der "Innenstadtkoordinator" / "Neulandlotse" erhielt damit in den letzten beiden Jahren seit Anfang 2024 ein Gehalt von 112.000 Euro dazu rund 2 Monate Urlaub. Die Arbeitszeit war als Gleitzeit festgelegt.
Die Leistung
Was der Mitarbeiter für dieses Geld für die Homberger Bürger geleistet hat, ist in der Öffentlichkeit nicht sichtbar geworden.
Lediglich die Gewerbetreibenden der Innenstadt haben etwas von seinen Leistungen wahrnehmen können: bei zwei Terminen zum Innenstadt-Dialog.
Stärker hat sich das Bild eines Mannes erhalten, der mit seinem Hund in der Stadt spazieren ging. Er versicherte an Eides statt, dass er den Hund nicht in seiner Dienstzeit sondern in der Gleitzeit ausführte. Ein Foto zeigt: Im Namen der Stadt begrüßte er im August 2023 eine Besuchergruppe unter der Leitung von Prof. Mi You vom Kasseler Documenta Institut.
Abbildung: Eidesstattliche Versicherung
Jetzt sucht die Stadt einen "Stadtkoordinator".
Wird Ersatz für den bisherigen Innenstadtkoordinator gesucht oder kommt die Stelle zusätzlich? Was ist mit dem jetzigen Stelleninhaber?
Der neue Stadtkoordinator erhält eine Vollzeitstelle, die bis Ende 2026 befristet ist. "Eine Entfristung wird angestrebt", heißt es in der Stellenausschreibung. Im städtischen Haushalt ist dafür keine Stelle ausgeschrieben. Es können auch keine finanziellen Verpflichtungen bis Ende 2026 eingegangen werden, denn dazu gibt es keine Beschlüsse.
