HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Wer will den Wohnmobilstellplatz betreiben?

 
Die Stadtverordneten sollen am 24. April 2023 über weitere Grundstücksankäufe entscheiden, die für einen Wohnmobilstellplatz genutzt werden sollen.

"Erwerb von zwei Grundstücken im Bereich des Freibades Erleborn " steht auf der Tagesordnung für die Sitzung des Bauausschusses am 24. 04. 2023.

Beide Grundstücke liegen im direkten Umfeld des Freibades Erleborn und könnten somit in die Planungen zur Sanierung des Freibades, Anlegung eines Wohnmobilstellplatzes, Anlegung von Parkplätzen, einbezogen werden. Quelle

Bevor über einen weiteren Standort für einen Wohnmobilstellplatz am Schwimmbad gesprochen wird, muss erst einmal geklärt werden, wer einen solchen Wohnmobilstellplatz betreiben will.

Bisher fordert nur die Homberger Wohnmobilisten-Lobbygruppe einen solchen Platz und hatte sich schon gefreut, dass in den letzten Jahren die Stadt  bereits für diesen Zweck ein Grundstück gekauft hatte.

Es ist nicht die Aufgabe der Stadt einen Wohnmobilstellplatz zu bauen und zu betreiben.

Vor allem dann nicht, wenn die Stadt bereits so hoch verschuldet ist, dass sie als "notleidende Stadt" Fördermittel in doppelter Höhe erhält gegenüber der Regelförderung. So zum Beispiel bei dem Multifunktionshaus M15, wo Homberg statt 45 % sogar 90% auf die veranschlagte Gesamtbausumme von 3 Millionen Euro erhält. Die Stadt hat aus dem Kreisausgleichsstock des Landkreises für strukturschwache Kommunen weitere Fördermittel erhalten.

Vor allem auch dann nicht, wenn sie ihre Pflichtaufgaben jahrelang nicht erfüllte und stattdessen Personal für freiwillige Aufgaben einstellt und freiwillige Aufgaben mit großen Aufwand betreibt.
  

Wo ist der Betreiber?

Wenn jemand interessiert ist, in Homberg einen Wohnmobilstellplatz zu betreiben, kann er mit der Stadt einen städtebaulichen Vertrag abschließen, danach kann die Stadt einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufstellen. Der Betreiber kann selbst das Gelände kaufen und dann seine Vertragspflicht erfüllen und innerhalb einer vereinbarten Frist umsetzen. Er hat das wirtschaftliche Risiko zu tragen.

So läuft es auch bei den Wohnmobilstellplätzen in der Umgebung. Die Homberger Lobbygruppe kennt das, sie hat in der Vergangenheit einen solchen Platz besucht und sich kundig gemacht. Der Reisemobilpark-Urbachtal in Neukirchen wird seit 26. 01. 2023 von Kai Harald Thurau geführt.

Bisher ist noch kein Betreiber bekannt. Die Stadt darf nicht wieder den Fehler begehen wie bei dem Gasthaus Krone, wo sie mit Umbauen anfängt, ohne dass es einen zukünftigen Betreiber gibt, ja nicht einmal ein Betriebskonzept. Es wird ins Blaue hinein investiert.

Homberg sollte aus den leichtsinnigen Fehlern der letzten Jahre lernen. Beispiel das Fachmarktzentrum an der Kasseler Straße: Dort liegt der größte Teil des Geländes brach. Eine  Fehlinvestition.Große Flächen sind bereits versiegelt, von denen man einen schönen unverbauten Blick in die Landschaft hat. Dort wird wohl auch zukünftig keine Tankstelle, kein Tierfuttermarkt, kein Elektronikmarkt und kein mongolisches Restaurant entstehen. Selbst das schon gebaute Gebäude für den Getränkemarkt steht leer. Auch der Bäcker hat seinen Laden wieder geräumt.

 
Schöne Aussicht von den leerstehenden Parkplätzen des nie fertiggestellten Fachmarktcenters.

Fazit

Die Stadt darf nicht wieder zu einem Blindflug starten, ohne zu wissen, wo sie landen kann. Das ist unverantwortlich. Wenn sich jemand meldet und sich vertraglich verpflichtet einen Wohnmobilstellplatz zu finanzieren und zu betreiben, kann die Stadt  organisatorisch behilflich sein, mehr nicht. Auf keinen Fall dürfen dafür Steuergelder der Bürger eingesetzt werden. Homberg hat bereits genug Planungsruinen geschaffen.

 


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