Logistikbranche: Frachtkosten steigen, nur Schienentransport wird billiger
Gewerbegebiete mit Bahnanschluss werden immer gefragter. Die Kostenentwicklung läßt den Unternehmen keine andere Wahl.
Homberg hat eine Bahntrasse und ein Gleisanlage, die reaktiviert werden kann. Das ist ein Standortvorteil, wenn man ihn nutzt.
Die Frage kann nicht mit Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen beurteilt werden, deren Parameter aus der Vergangenheit stammen. Der rasante Energiekostenanstieg und der Klimawandel werden noch erhebliche Veränderungen bringen und zwar schneller als manchen lieb ist.
Deutliche Anzeichen auf dem Logistik-Tag in Kassel:
Spediteure unter Druck [20080617 HNA]
Der stark gestiegene Dieselpreis wird nach Einschätzung von Fachleuten in den kommenden sechs Monaten auch die Frachtkosten in den meisten Transportsparten in die Höhe treiben. Außer im Schienenverkehr sei in allen Transportmärkten mit Preissteigerungen zu rechnen, heißt es in einer am Montag in Mannheim veröffentlichten Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW/Mannheim) und der ProgTrans AG (Basel).
Allein im Schieenverkehr würden im Vergleich zum Vorquartal geringere Transportpreise erwartet
„Das Lager wieder lieben“
Logistik-Berater Wolf-Rüdiger Bretzke über hoheTransportkosten und ihre Konsequenzen
Kann der Schienen-Verkehr diesen Bedarf auffangen?
Bretzke: Maximal zu zehn Prozent. Dem Güterverkehr fehlt einfach die Flexibilität. Die meisten Firmen haben schließlich keinen eigenen Gleisanschluss und müssten zusätzlich einen Zwischentransport per Lkw bezahlen.
Die Flexibilität ist lediglich bei Stückgut ein Problem. Ein Güterzug vom Hamburger Hafen mit Containern für z.B. das Dänische Bettenlager, bietet nicht nur den Vorteil geringerer Kosten sondern bei immer dichteren Straßenverkehr ist er auch zuverlässiger.