HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Bauen auf der Abraumhalde

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Kürzlich bekam ich einen Grundriss der Burg und der Vorburg aus dem Jahr 1937, gezeichnet von dem damaligen Bauleiter Textor. Das war ein Jahr nach dem Beginn der Freilegung des Burgberges.

BildBau der Vorburg
Die Vorburg wurde in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts neu an die historische Burganlage angebaut. Dazu war es notwendig, eine hohe Mauer bis hinunter zum tragenden Grund zu errichten. Die Vorburg mit den heutigen Räumen der Burgberg-Gaststätte liegt in einer Linie zum Turm des Burgeingangs. Die gesamte Fläche links der Zufahrt war abschüssiger Hang. In der Zeichnung von Textor steht "Burggraben". Die gesamte Fläche des heutigen Parkplatzes besteht aus dem Material, das bei der Freilegung der Burg anfiel. Bild
Das Material wurde an dem westlichen Hang abgelagert. (Von mir gelb schraffierte Flächen auf der Zeichnung.)

Planen und Bauen ohne ausreichende Vorplanung

Die Geschichte der Freilegung der Burg hätte berücksichtig werden sollen. Damit wäre frühzeitig klar gewesen, dass Bauten an dieser Seite nur aufwändig mit teuren Bohrpfählen errichtet werden können, die auf dem festen Grund des Berges aufsitzen.


2014 scheiterte schon der erste Versuch eines Anbaus an die Küche der Burgberg-Gaststätte an dieser Problematik. 14.000 Euro waren umsonst verbaut worden.

2015 wurde in weiteren Entwürfen das Problem ebenfalls ignoriert, zusätzlich wurde noch ein Kellergeschoss mit Treppenhaus vorgesehen. Keiner dieser Entwürfe wurde verwirklicht.

2016 machte ich angesichts dieser vergeblichen Versuche den Vorschlag, nur einen kleinen, leichten Anbau ohne Keller für die Küche zu errichten und alle anderen Funktionen in der leer stehenden Wohnung der Vorburg unterzubringen. Das hätte nicht nur das technische Problem gelöst, es hätte auch die hohen Gründungskosten eingespart.

Sparvorschlag ungeprüft abgelehnt

In der Stadtverordnetenversammlung (2. Juni 2016) beantragte die Bürgerliste, diesen Vorschlag zu prüfen. Der Prüfantrag wurde mit 24 Stimmen abgelehnt, bei 10 Enthaltungen und einer Ja-Stimme.

Der Prüfantrag wurde laut Protokoll mit diesen Begründungen abgelehnt:

Gerlach (SPD):

"Das jetzige Antragsziel könne eine Verzögerung des Vorhabens bedeuten."

Bürgermeister Dr. Ritz:

"…dass eine Verzögerung eintreten werde, wenn man evtl. neue Varianten der Bauausführung besprechen müsse."


Probebohrungen: Und die Konsequenzen?

Am 8. Juni 2106 meldete die HNA, dass mit Probebohrungen die Belastbarkeit des Untergrundes festgestellt werden soll.

"Geklärt werden muss auch noch ob, beziehungsweise wie viele Bohrpfähle man einsetzen muss."

Die Kosten für die Probebohrungen hätten vermieden werden können, wenn bei der Planung des Anbaus an die Burgberg-Gaststätte die Baugeschichte der Burg berücksichtigt worden wäre.
Die entnommenen Bohrproben liegen seitdem in Kästen auf einer abgesperrten Fläche. Wie viele Bohrpfähle notwendig sind, um die Planung umzusetzen, wurde bis heute nicht bekannt gemacht. 

Ein viertel Jahr ist seit den Probebohrungen vergangen. In dieser Zeit ist nicht geschehen. Es hätte keine Verzögerung des Vorhabens bedeutet, wenn die einfachere und kostengünstigere Variante geprüft worden wäre.

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