HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Die Sprache der Planer verrät die Absicht

VitalisierungErst heute früh (13. 3. 2014) im Briefkasten: "Planung im Dialog mit dem Bürger" steht auf der plakativen Anzeige im amtlichen Bekanntmachungsorgan, mit der für die Veranstaltung an diesem Abend geworben wird.

Podiumsdiskussion statt Bürgergespräch
Darunter die Zeile 'Podiumsdiskussion'.
Wer sitzt auf dem Podium um zu diskutieren?
Auf jeden Fall kein Homberger Bürger.
Wo soll der "Dialog mit dem Bürger" stattfinden, wenn auf dem Podium kein Homberger Bürger zu finden ist?

Die Sprache ist eindeutig. Die Bürger spielen eine Nebenrolle, auf dem Podium ist für sie kein Platz.

Kurzfristige Einladung
Vor einer Woche trug die Bekantmachung noch den Titel "Pressemitteilung", unter dieser Überschrift hat nicht unbedingt jeder nachgesehen.
In dem amtlichen Bekanntmachungsorgan "Homberg aktuell" vom 13. 3. 2014 wird auf die Veranstaltung am 13. März hingewiesen. Auch wenn "Homberg aktuell" gestern verteilt wurde, wer schaut abends noch in den Briefkasten? Nicht wenige werden es erst heute abend finden, wenn sie nicht morgens noch vor der Arbeit in den Briefkasten schauen. Soll der Dialog mit dem Bürger so klein gehalten werden, weil die Information zu spät kam?
Gute Werbung und "qualifizierte Öffentlichkeitsarbeit" sieht anders aus.

Über rege Beiteiligung freuen wir uns
Wer ist "wir", denen mit reger Beteiligung eine Freude gemacht werden soll? Geht es darum,die Bauverwaltung und den Bürgermeister zu erfreuen, der seit 12 Jahren nichts auf die Beine gestellt haben? Wenn es ernst gemeint sein sollte, dann wäre es eine Veranstaltung zum Nutzen aller Homberger, an der wir bei einem Gelingen alle unsere Freude hätten und nicht nur die Bauverwaltung, sprich Jochen Gontermann und Martin Wagner.
Sprache ist oftmals verräterisch, man muss nur genau lesen.

Städtebauförderung
Das Logo der Städtebauförderung ziert die Einladung. Im HNA-Text heißt es:

Die Förderung durch das Programm Stadtumbau West läuft in diesem Jahr aus. Deshalb drängt die Zeit.

Daher weht der Wind, im Rathaus will man sich noch einmal an dem Fördertopf bedienen. Man scheint aber vergessen zu haben, dass ein Drittel der Förderung von der Stadt aufzubringen ist. Wie soll das gehen, da Homberg ersten noch nicht einmal einen Haushalt für 2014 hat und zweitens sparen muss. In dieser Situation hat der Magistrat nichts anderes im Kopf als Öffentlichkeitsarbeit, also Meinungsmanipulation zu betreiben, bezahlt aus Steuergeldern.

Irritierende Einladung schreibt die HNA (12.3.2014)

"Doch die Einladung zu der Veranstaltung ist eher irritierend, vieles bleibt unklar im bürokratischen Vokabular.
Um „qualifizierte Öffentlichkeitsarbeit“ soll es sich handeln, und von „Innenstadtvitalisierung“ ist die Rede."

"Vieles liegt im Nebel: Liest man die Einladung der Stadt Homberg zur Auftaktveranstaltung am Donnerstag, fühlt man sich wenig angesprochen."

Nebulöse Begriffe von "qualifizierte Öffentlichkeitsarbeit" ersetzen klare Aussagen, die jeder verstehen und nachvollziehen kann. Wie wird Gontermann diesen Begriff erklären und gegenüber "unqualifizerter Öffentlichkeitsarbeit" abgrenzen? Es ist eine Sprache, die nicht erklärt und verständlich macht sondern verschleiert und beeindrucken soll, wo nur Luft ist.

Finanzierung
Bisher hat der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtparlaments noch keine Mittelfreigabe für diese Veranstaltung genehmigt, wie es der Beschluss  des Magistrats verlangt. (siehe unten) Wie wird die Veranstaltung, die Reisekosten und Honorare finanziert, wenn noch nicht einmal ein Haushalt vorliegt?

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:: DOKUMENTATION ::

Der Wortlaut des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom 12. 12. 2013, auf den sich der Magistrat beruft.

Gegenstand: Städtebauförderprogramm Stadtumbau in Hessen – Vitalisierung der Innenstadt;
hier: Beratung und Beschlussfassung über die Freigabe von Städtebaufördermitteln für das verformungsgerechte Vermessen des Quartiers Marktplatz Ost in Höhe von 70.000,00 € sowie für die qualifizierte Öffentlichkeitsarbeit in Höhe in 30.000,00 €

Die Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses wird von der Ausschussvorsitzenden, Frau Wilhelm, vorgetragen.
Herr Ausschussvorsitzender Groß trägt die Beschlussempfehlung des Bau-, Planungs-, Umwelt- und Energieausschusses vor.

Beschluss: Die Stadtverordnetenversammlung beschließt,
1. eine grundsätzliche Freigabe der Mittel.
2. Die Angelegenheit zur Beratung wird an die Fachausschüsse: Bau-, Planungs-, Umwelt- und Energieausschuss, Haupt- und Finanzausschuss und Ausschuss für Stadtmarketing und Kultur überwiesen.
3. Die Übertragung der Mittel- und Auftragsfreigabe erfolgt durch den Haupt- und Finanzausschuss.
4. Die Verwaltung soll die notwendigen Unterlagen vorbereiten.

Abstimmung: Bei 32 Anwesenden 29 Ja-Stimmen und zwei Nein-Stimmen.


6 Kommentare zu “Die Sprache der Planer verrät die Absicht”

  1. Guck in die Luft

    Noch immer wirbt man mit Experten, die längst abgesagt haben.

    Auch das ein Zeichen dafür, dass dem Bürger etwas vorgegaukelt wird. Es ist ja noch nicht einmal sicher, wer denn überhaupt einlädt!

  2. Leseratte

    Boykott !

  3. V_wie_Vendetta

    Boykott? Nein, das ist kein Feedback, dass sie verdient haben. Wir sollten fair spielen und jedes Foul an der "Bürgerbeteiligung" wird kosequent ausgepfiffen. Aber laut und deutlich. Hundert Pfiffe sprechen mehr als zehn schweigende Anwesende.

  4. Bürger 2014

    Übrigens…..Viele Bürger, so auch ich, haben das Blättchen erst gestern abend erhalten. Bei mir ging der Briefschlichtz um17:50 auf……..

    Wer kann mich aufklären…. war es denn eine tolle Veranstaltung mit Super Vorträgen des Stararchitekten G. und dem scheidenden BGM W. zu IHREM Projekt Marktplatz Ost….?

     

  5. DMS

    zu 4: erster kurzer Eindruck,

    Nicht alle angesagten Podiumsteilnehmer erschienen, dafür noch ein Geschäftsmann.
    Bürgermeister und Gontermann extrem zurückhaltend. Gontermanns Präsentation eine Fotopräsentation nahezu wortlos.

    Deutliche Kritik vom Podium: z.B. Prof. Großmann zu Gontermanns Idee der Glasfassage in den Schirnen. Kritik an dem von Gontermann geplanten Abriss Holzhäuser Straße/Untergasse.

    Prof. Eichenlaub stellte ausführlich seine Vorgehensweise dar, die im Gegensatz steht zu der von Wagner, Gontermann und Dr. Richhardt.

    Von den Bürgern kamen deutliche Worte der Kritik, es fehlt in Homberg an Vertrauen, an Planungssicherheit.

    Althaus der den Poller ansprach,  erregte deutliche Ablehnung.

    Ausführlichere Berichte später nach Auswertung der Notizen.

  6. Homberg Fan

    Na das war es dann wohl. Wer etwas an Informationen zum Projekt Marktplatz Ost erwartet hat, wurde bis auf Herrn Fröde, BMW und Herrn Gontermann enttäuscht. Drei Jahre Arbeit, Ärger und Aufregung umsonst. Das hätte man vor genau 3 Jahren schon klären können, als hinter dem Rücken der Bürger zu lavieren.

    Nun scheint die Krone im Visier des BMW zu sein, das nächste unausgegorene Projekt. Viele Parteipoliker schleichen da ums Haus.

     

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