HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Nachgedacht: Vom Sparladen zum Einkaufszentrum?

Spar-Markt Homberg

 

Kann das funktionieren?
Einige einfache Überlegungen.

 

Vor neun Jahren hat der SPAR-Markt am Marktplatz schließen müssen, da mit den Umsätzen nicht mehr genügend Einnahmen erzielt werden konnten, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Dieser Laden war mit dem rückwärtigen Anbau für die Innenstadtlage schon recht groß. Der Umsatz war jedoch für die Größe zu gering.

Wenn jetzt von einem Einkaufszentrum mit 5000 qm Nutzfläche die Rede ist, stellt sich die Frage, ist für ein so großes Einkaufszentrum in dieser Lage ausreichend Umsatz  möglich?

Aus dem Umsatz sind die Mieten für die Läden zu bezahlen.
Aus den Mieten müssen die Kredite und Zinsen bezahlt werden. Nicht nur für den Einzelladen, sondern für das gesamte Bauprogramm, einschließlich Organisation der Anlieferung, der Tiefgaragen und des Parkhauses (insgesamt 137 Parkplätze).

Ein solche Baumaßnahme wird mehrere Millionen Euro kosten. Kann das in Homberg erwirtschaftet werden?

  Als 2002 der SPAR-Markt schloss, hatte Homberg mehr Einwohner als heute.
  Seidem ist die gesamte Kaufkraft in Homberg zurück gegangen.
  Im Einzelhandel geht der Trend seit Jahren abwärts, weil die Einkommen aus Arbeit stagnieren.
  Der Verdrängungswettbewerb im Handel wird immer stärker.
  Ratio in Baunatal will Kaufkraft aus der Region für sich gewinnen.
  In Frielendorf sind neue Verkaufsflächen entstanden, in Treysa ist gerade ein großes Einkaufszentrum im  Entstehen, in Melsungen sind große Verkaufsflächen entstanden.
Erinnert sei an den Stadtmarketing-Guru Christian Klotz, der in Homberg eine große Bühne bekam. Er wies darauf hin, dass es in Deutschland mehr Verkaufsfläche je Einwohner gibt als im europäischen Ausland. Wenn man noch bedenkt, dass Deutschland das Schlusslicht bei den Konsumausgaben in der EU ist, dann gibt es je Quadratmeter Verkaufsfläche immer weniger Umsatz, immer weniger Einnahmen.

Mit der Ansiedlung immer neuer Logistikunternehmen und deren Niedriglöhnen  wird es den erhofften Umsatz am Markt nicht geben.

Solche schlichten Zusammenhänge werden zur Zeit ausgeblendet. Stattdessen ein rauschhaftes Träumen von einem attraktiven Einkaufszentrum. Das kann man sich wünschen. Nur vom Wünschen werden die Fakten nicht außer Kraft gesetzt.

Es ist Kommunalwahlzeit, bitte einmal überdenken.

Druckansicht Druckansicht

15 Kommentare zu “Nachgedacht: Vom Sparladen zum Einkaufszentrum?”

  1. Karl Hassenpflug

    „Es ist Kommunalwahlzeit, bitte einmal überdenken.“

    Da muss ich Ihnen zustimmen.

    – Wenn ein solcher Zweckpessimismus auch in Fritzlar vorherrschen würde, taugte die Stadt heute kaum als Beispiel für eine funktionierende Innenstadt, während wir in Homberg weiter zuschauen müssen, wie sich Frequenzbringer Richtung Ziegenhainerstrasse und Osterbach verlagern oder schliessen (Lebensmittel, Sparkasse, Apotheke, Elektro).

    – Wenn das Gestaltungspotential der Stadt mit dem Programm Stadtumbau nicht genutzt wird, um, analog zu Fritzlar, attraktiven Handel zurück in die Stadt zu bekommen, dann ist die Altstadt mittelfristig auch von der Bausubstanz nicht zu halten. Ohne Einnahmen keine Renovierung.

    – Wenn dazu auch noch fachkundige private Investoren bereit sind ihr eigenes Geld einzusetzen, sollten wir (mit einem kritisch begleitenden Beteiligungprozess) versuchen die Chance zu nutzen. So brutal es sich anhört: (nicht nur) In Nordhessen wird der Kuchen „Einzelhandel“ gerade neu verteilt.

    – Wenn wir jetzt nicht handeln ist ungewiss, wann sich die Gelegenheit wieder bietet. Wir wollen sicher nicht „das Gebetbuch zuklappen“ und einfach hoffen, dass es in der Altstadt schon irgendwie weitergeht. Weil wir schon heute sehen können wohin dies führen wird.

    Da ist es wirklich Zeit mal nachzudenken.

    BTW: Rosinen rauspicken gilt nicht! Wenn Klotz, dann auch seine Ausführungen zum Thema Fußgängerzone.

  2. Wisser

    Herr Hassenpflug hat mit genau diesen Argumenten
    die Wasserläufe unterstützt
    den Hessentag
    die Innenstadtkirmis
    Parkdeck
    Den damaligen Plan des gescheiterten Einkaufszentrums
    Hassenpflug hat immer gesagt das bringt die Stadt nach vorne… Und Hassenpflug hatten Unrecht !
    Hassepflug hat wiederholt Lügen Wagners geduldet, das es irgendwo Investoren gibt–die nicht genannt werden dürfen-
    das Schauspiel wiederholt sich in immer größerem Masse und Hassenpflug wird wieder Unrecht haben, und er wird wieder Wagner und Ripke unterstützen.

  3. nice to have

    Sehr geehrter Herr Hassenpflug:
    Meine volle Zustimmung zu allen ihren Ausführung.
    Auch denen zur Fussgängerzone.

    Frage:
    Warum hat man dann das Stadtmarketing 2002 gefordert aber nicht realisiert?
    8 Jahre verlorene Zeit !
    Oder warum hat man 2002 die damals angedachten Pläne nicht weitergeführt?
    Ist es nicht so, dass man 8 Jahre lang immer nur Pläne auf den Tisch gelegt hat, von Verhandlungen geredet hat, deren Erfolg man nicht gefährden wolle und das alles war?

    “ Während andere reden, handeln wir“ hat doch der BM verkündet.

    Warum hat man alle Versuche von Bürgern sich einzubringen derart konterkariert?
    Die Frage die daher jetzt zu stellen ist:
    Ist es schon nach 12 ??
    Auf jeden Fall ist es ein harter und dornenreicher Weg an dessen Ende das Ziel im Nebel liegt.
    Thema Klotz:
    Vollständige Ideenbetrachtung.
    Wo ist denn das Video von Herrn Klotz?
    Könnte man das nicht ebenso wie alle Ideensammlungen und Bürgervorschläge z.B. während eines Herbstmarktes über die Homepage der Stadt verfügbar machen?

    Aus meiner Sicht hat sich seit der Neugestaltung des Marktplatzes und der Einführung einer zunächst vollständigen, dann nur noch rudimentär vorhandenen Fussgängerzone die Verlagerung erst richtig in Gang gesetzt.

    Randnotiz:
    Ein führender Mitarbeiter des Hessenparkes meinte in 2010 zu mir:
    Jetzt wo der Stadtumbau abgeschlossen ist, müsste doch die Innenstadt nur so glänzen.

  4. Mahner

    Kaputt renoviert, gesichtslos und ohne Atmospähre. Geschuldet alles dem Diktat von einzelnen, nicht der Bürgerwille wurde umgesetzt.
    Die Pläne hat keiner gesehen. Nur die Löwenköpfe bezeigen eindrücklich, wie das Spiel gelaufen ist. Einige wußten mehr.
    Dann die halbherzige Fußgängerzone mit Poller, daraus wurde eine Verkehrsführung die nur absurd ist. Von 7 Parkplätzen werden 12 genutzt. Die Pizza nimmt alles in Beschlag.
    Irre Spielgeräte.
    Das ist und war nie der Wille der Bürger, niemals.

  5. avaio

    Wahlkampf, Wahkampf, es ist Wahlkampf, tanderadei.

    Spätestens im Mai ist das Thema „Einkaufszentrum am Marktplatz“ wieder vom Tisch, um bei der nächsten Wahl des Homberger Bürgermeisters wieder aufzutauchen.

  6. Karl Hassenpflug

    @ den angeblichen „Wisser“:

    – Wussten Sie schon, dass ich nicht Jörg Hassenpflug (Stadtverordneter) bin, sondern (noch) Stadtrat?

    – Wussten Sie schon, dass der Magistrat lediglich das ausführende Organ für die Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung ist?

    – Wussten Sie schon, dass die Sitzungen des Magistrats vertraulich sind, d. h., sofern Sie kein Magistratsmitglied sind, Sie überhaupt keine qualifizierten Aussagen darüber treffen können, wann ich was unterstützt (oder auch abgelehnt) habe?

    – Wusste Sie schon, dass ich in der vorigen Legislaturperiode (bis 2006) überhaupt kein politisches Amt bekleidet habe?

    – Wussten Sie schon, warum die Homberger Kommunalpolitiker aller Parteien hier in der Regel keine Beiträge schreiben?

  7. nice to have

    Wussten sie schon, dass es ohne den Hingucker gar keine Informationen gäbe, weil alle politischen Parteien, Stadtverordnete und die Verwaltung Auskunftsfreudig sind wie ein Betonklotz ?

    Wussten sie schon, dass es Städte und Gemeinden gibt die ihre Bürger an Entscheidungen beteiligen, sie über Sitzungen durch umfangreiche und ausführliche Protokolle informieren?

    Wussten sie schon, dass Homberg nicht hierzu gehört?

    Wussten sie schon, dass man Verwechslungen vermeiden könnte wenn man dem Namen einfach das Wort „Stadtrat“ angefügt hätte?

    Wussten sie schon, dass der Seniorenbeirat keine eigene Homepage hat und das wenige, was man auf der Homepage der Stadt nachlesen kann auch nicht für Offenheit und Öffentlichkeit spricht?

    Wussten sie schon, dass Seniorenarbeit durch den Seniorenbeauftragten kaum erkennbar ist?

    Wussten sie schon, dass selbst die Schnatterer die Weisheiten der Dakota Indianer entdeckt haben?

    Wussten sie schon, dass Querdenker, Abweichler, Informanten immer zu Buhmännern werden, weil sie die beschauliche Ruhe und Behäbigkeit einiger Verantwortlicher und ihrer Getreuen stören?

    Wussten sie schon, dass der ehemalige Bundespräsident Herzog mal sagte:
    Dieses Land braucht Querdenker und Bürger die Querdenker als positiv betrachten?

    Wussten sie schon, dass Magistratssitzungen öffentlich sein dürfen, weil es keinen Zwang gibt, dass sie nicht öffentlich sind?

    HGO § 67
    Beschlussfassung
    (1) Der Gemeindevorstand fasst seine Beschlüsse in Sitzungen,

    die in der Regel nicht öffentlich sind.

    In einfachen Angelegenheiten können die Beschlüsse im Umlaufverfahren gefasst werden, wenn niemand widerspricht.
    (2) Geheime Abstimmung ist unzulässig; dies gilt auch für Wahlen, es sei denn, dass ein Drittel der Mitglieder des Gemeindevorstands eine geheime Abstimmung verlangt. Im Übrigen gilt für die vom Gemeindevorstand vorzunehmenden Wahlen § 55 sinngemäß.

    Wussten sie schon, dass es in Homberg erst seit 2011 Behindertenbeauftragte gibt und man über ihre Arbeit auch nichts erfährt?

    Wussten sie schon, dass die örtlichen Medien auch nicht gerade durch Recherche, Aufdeckung von Missständen bekannt sind?

    Wussten sie schon, dass ……….

    wer in Homberg bestimmt was „nice to have“ ist ?

    Sie meinen der Bürger sei es?
    Weit gefehlt:
    Es ist die CDU Fraktion !
    Zumindest vertritt ihr Fraktionsschef Peter Dewald unwidersprochen durch seine Partei oder den Bürgermeister diese Meinung.

  8. nice to have

    Und noch etwas nettes zum Schluss:

    Wussten sie schon, dass der Bürgermeister ( zu recht ) gegen rechtsradikales Gedankengut in der Feuerwehr vorgeht, in der Liste der Bewerber jedoch einer ist, der so netten weltkriegsverherrlichten Gruppen wie
    “ Nach Frankreich nur auf Ketten“ oder
    “ Gruppe zur Wiedereinführung der Erbfeindschaft mit Frankreich“ … angehört ?
    Das man diese zu Randgruppen der Neonazi Szene zählt?

    Wussten sie auch, dass die HNA oline Kommentare mit Hinweisen hierauf nicht freischaltet?
    https://www.hna.de/nachrichten/schwalm-eder-kreis/fritzlar/wurde-hitzig-1163589.html

    Wusste sie schon, dass es ein Aktionsbündnis gegen Rechts im Schwalm-Eder Kreis gibt?

    In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Wochenende.

    P. S.
    Wussten sie schon, wo man ausführlich über kumulieren und panaschieren informiert wird?
    Nein?
    Hier tun es Kumu & Pana in einer powerpoint Präsentation in 87 Szenen
    https://www.hlz.tu-darmstadt.de/fileadmin/kommunalwahl2011/Wahlrecht2011_N_noSound.pps

    Danke an den Informanten.

  9. nice to have

    Wussten sie schon, dass die CDU den Bürgermeister mit zu den Kandidaten für das Amt eines Stadtverordneten zählt und auch so präsentiert ?

    „Unsere Kandidaten für die Stadtverordnetenversammlung in Homberg“

    Ein Bild zeigt es!
    https://www.cdu-homberg-efze.de/index.php?ka=8&ska=26&idn=13

  10. Fluxkompensator

    ca 20 Millionen reine Investitionskosten.

    vermutlich ? 1 Million die Vorkosten – zahlt der Steuerzahler.

    30 % der Investition als öffentliche Förderung = 6 Millionen €uro.

    Da alle öffentlichen Kassen mehr oder weniger leer sind, das Land und der Bund ihre Finanzen auch ordnen müssen, wird es wohl auf Kredite hinauslaufen.

    Die Folge könnte sein, dass die Zuschüsse der Länder und des Bundes an die Kommunen gekürzt werden.
    Siehe auch das von Homberg „gut“ genutzte Konjunkturprogramm dass die Homberger über Zinsen und geringere Kassenzuweisungen selbst bezahlen.
    Sprich: Es sind letzten Endes Schulden der Stadt.

    Ob sich das rechnet ?

  11. Kuchenfreund

    Vor lauter Neuerungen in Homberg vergisst man, dass man in Homberg auf der Suche nach Cafes manchmal etwas auf dem Schlauch stehen kann, oder sollte man besser sagen:

    Manchmal was zu finden ist?
    Das ist dem Image der Stadt nicht nur schädlich, es vergrault die Touristen und führt sie dann in andere Orte des Kreises.

    Zwei Kommentare in der HNA
    https://www.hna.de/nachrichten/schwalm-eder-kreis/fritzlar/ohne-abriss-geht-nicht-1166741.html#1576704
    werfen erneut ein düsteres Bild.

  12. Barolle

    Meinst du die Kuchenfreund:
    2 x ein Auszug:
    Und die Mentalität der jetzigen Anbieter (ihre publikumswirksamen Öffnungszeiten – hihi) trägt ein Übriges zur Verödung der „City“ bei: letzten Sonnabend wollte ich mit Frau am Nachmittag Kaffee trinken – da gibts ein neueres Café – blöd nur, das hatte zu, andere Anbieter gab´s nicht (mehr), also ab nach Hause und dort den Cappucino reingeschüttet.

    und :
    Restaurant „Stadt Cassel“ einkehren.
    Nachdem man die Treppe zur Terrasse hochgegangen ist ein Schild in der Tür „14 – 17 Uhr geschlossen“.

  13. avaio

    Die Idee mit dem Einkaufszentrum steht noch mehr oder weniger in den Sternen.

    Fraglich, ob sie je Wirklichkeit werden wird.

    Die Handelskette Tegut will in ländlichen Regionen mit Tante-Emma-Läden expandieren. Bis Ende 2012 sollen 20 bis 25 weitere Mini-Supermärkte mit Namen „Lädchen für alles“ im Verbreitungsgebiet des Handelsunternehmens in und um Hessen eröffnet werden. Damit reagiert das Unternehmen mit Sitz in Fulda auf die alternde Bevölkerung, die möglichst nahe ihres Wohnorts geeignete Einkaufsmöglichkeiten suchen.

    https://www.derhandel.de/news/unternehmen/pages/Konzepte-Tegut-expandiert-mit-Tante-Emma-Laeden-7619.html

    Was spricht dagegen, die Räumlichkeiten wären vorhanden.

  14. Barolle

    Und was ist dann mit dem Laden neben der Krone ?

  15. Mahner

    Wie heute bereits auf dem Marktplatz unter den Schirmen von Pizza Wagner erzählt wurde ,
    seien den Investoren einige Daten vorgelegt worden und man habe daraufhin kein Interesse mehr an dem EKZ in Homberg.
    Ansich nur bedauerlich, dass das Wirtschaftsgutachten wieder hinter geschlossenen Türen behandelt wurde, wir die es bezahlen und ebenfalls interesiert erfahren nichts davon.

Druckansicht Druckansicht

Powered by WordPress • Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS) und Kommentare (RSS) • Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA. Impressum Impressum