HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Reformation und „Das unerschrockenes Wort“

Keine Klöster und KrankenhäuserEine Homberger Delegation reiste zu den Lutherstädten, wie in allen Medien zu lesen war. Auch in Wittenberg waren sie, wo gerade eine Auseinandersetzung über die Verleihung des Lutherpreises "Das unerschrockene Wort" stattfindet. Von dieser Haltung Luthers ist bei den Homberger Reformationsbegeisterten noch nichts angekommen. Bis heute war noch niemand von ihnen so unerschrocken, den Aussagen des Bürgermeisters entgegen zu treten und auch der Öffentlichkeit zu sagen: "Es gab schon vor der Reformation Klöster und Krankenhäuser. Nach der Reformation wurden Klöster zwangsweise geschlossen, zum Beispiel Breitenau in Guxhagen."

Was wird man wohl einst in einem Haus der Reformation noch lesen können?

Das Kultursiegel "Lutherstadt" erhalten nur die Städte in denen Luther "gelebt und maßgeblich gewirkt" hat, von Homberg ist das nicht nachgewiesen, trotzdem hat Homberg Interesse an dem Netzwerk, obwohl Luther niemals in der Stadt war.

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8 Kommentare zu “Reformation und „Das unerschrockenes Wort“”

  1. Denkmal

    Die Hälfte der Lutherdekade ist schon vorbei.
    Man springt auf den fahrenden Zug, hat aber wohl nicht so richtig Schwung geholt.

    Das Haus der Reformation in der Planung fordert scheinbar allein alle Aufmerksamkeit.

    Vom 21. – 23. Oktober war die Synode.

    Am 21. 10. 2001 wurde anlässlich der 475-Jahrfeier der Homberger Synode ein Denkmal, das den Landgrafen Philipp in sitzender Pose darstellt feierlich öffentlich gemacht.

    Veranstaltungen rund um dieses Datum gibt es in 2012 keine.
    Noch nicht einmal am 21. Oktober eine erste Erinnerungsfeier am Denkmal, besonderer Schmuck, Veröffentlichungen der Stadt auf der Homepage.

    Absolut nichts.

    Auch am Reformationstag glänzt man nicht durch besondere Aktivitäten.

    Mal ein „kühner“ Ausblick der hoffentlich nicht eintritt:
    So wird dann wie bei fast allen Projekten des Bürgermeisters der gleiche Ablauf stattfinden
    —- Euphorie
    —- Ernüchterung
    —- Vergessen –
    weil am Horizont eine neue Euphorie geweckt wird.

  2. Botschafterin

    Die „Lutherbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland für die Lutherdekade“ Margot Käßmann kommt am 20. Februar 2013 auf Einladung des Evangelischen Forums nach Spießkappel, wo Luther nachweislich übernachtet hat. Sie besucht Spießkappel und nicht Homberg, wenn das nichts sagt.

  3. Jonathan

    Zu 2: Käßmanns Ex-Mann war zu Zeiten ihrer Ehe Pfarrer in Spießkappel

  4. regio

    Zu 3

    Margot Käßmann, geborene Schulze.

    1981 heirateten Margot Schulze und Pfarrer Eckhard Käßmann, dessen Nachnamen sie annahm. Mit ihrem Mann teilte sie sich bis 1990 eine Pfarrstelle in Frielendorf-Spieskappel im Schwalm-Eder-Kreis.

    So ist es nun richtig.

  5. Niccoló

    zu 3, 2 u. 1

    Frau Käßmann war damals gemeinsam mit ihrem Ex-Mann Pfarrerin in Spieskappel und hatte Schwierigkeiten, wegen der patriarchalischen Gesellschaft dort als weibliche Pfarrer-in anerkannt zu werden. Sie hatte meines Wissens eine Ganztagsstelle, ihr Ehemann eine Halbtagsstelle. Er hat in der übrigen Zeit dann überwiegend noch die Kinder mitbetreut.

    Ich habe bis jetzt nur gehört und gelesen, dass Homberg Reformationsstadt werden soll – nicht Lutherstadt. Es gibt keine Belege dafür, dass Luther sich in Homberg aufgehalten hat. Ob das eine Wochenende, an dem in Homberg über die Reformation beraten wurde, so wichtig war, und ob diese Beratung nicht auch an jedem anderen Ort hätte stattfinden können, darüber kann man sich trefflich streiten. Wenn man sich jedoch als Reformationsstadt darstellen möchte, muss man sich sehr viel mehr engagieren und die Angelegenheit nicht so verschlafen, wie es in Homberg geschieht.

    Das ganze läuft – wie von „Denkmal“ beschrieben – auch meines Erachtens nach dem gleichen Muster wie immer ab. Der Bürgermeister schneidet ein Thema an. Solange es auf Resonanz trifft, verfolgt er es weiter. Wenn es sich abgenutzt hat, lässt er es fallen. Wenn Vorhaben aus der Bevölkerung angeregt werden, bei der die Hilfe des Bürgermeisters benötigt wird, würgt er diese entweder ab, oder er stellt diese als seine Erfindungen dar.

  6. Mahner

    Die Landeskirche hält sich auch zurück. Aus guten Gründen wie ich meine.
    Eine Stadt, die mehr Schlagzeilen mit Lügen und Halbwahrheiten macht, darf nicht noch durch so eine Auszeichnung geadelt werden.
    An sich ist das ganze Vorhaben ziemlich bigott.
    Der Glauben steht nicht im Fordergrund nur der Kommerz.

  7. Marc

    Zu 6

    Hier würde ja nicht eine Person namens Martin Wagner “geadelt“, sondern die komplette Stadt mit ihren Bürgerinnen und Bürgern, unabhängig davon, was politisch hier passiert.

  8. Mahner

    @ Marc

    Verdient diese Stadt überhaupt diesen Adel? Ist die Reformation in Homberg angekommen?
    Der BGM sollte sich ein Beispiel am Landgrafen nehmen, der sprach wenigstens mit seinen Unteranen, er war an Volkesstimme interessiert.
    Der BGM, CDU und SPD machen was sie wollen, der Bürgerwille interessiert nicht mehr
    (siehe Bürgerbegehren).

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