HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Auf dem Weg zur Schaffung einer Stadtmarketing-Organisation seit 2001

BildDer lange Marsch der CDU seit 2001, wo sie den Antrag auf ein Stadtmarketing gestellt hatte, bis endlich nach 8 Jahren ein erstes Konzept vom CDU-Bürgermeister in der Stadtverordnetenversammlung am 28. Mai 2009 vorgestellt wurde.

Bild: Titelseite des vorgelegten Konzeptes mit dem Zusatz: "Erarbeitet durch das Hauptamt, im Mai 2009"

Das Konzept besteht aus:
Allgemeine Erläuterungen zum Stadtmarketing die aus verschiedenen Quellen zusammengestellt worden sind, wie die unterschiedliche Textstruktur offenbart. Unter anderem aus Wikipedia und aus einer Veröffentlichung der Firma Egger und Partner GmbH.

Ab Seite 14 geht es unter der Überschrift "Ausgangsbetrachtungen" um Homberg.

Der sehr erfolgreiche Hessentag 2008 hat gezeigt, was eine Gemeinschaft leisten kann, wenn alle Akteure einer Stadt, miteinander ein Ziel verfolgen, darauf hin arbeiten und das Erarbeitete zusammen umsetzen.
Aus dieser Erfahrung folgern die Verfasser dieser Abhandlung, dass die beiden Fragen
– wie kann Homberg (Efze) im Wettbewerb mit anderen Städten und Gemeinden mithalten?
und
– welcher Visionen bedarf es, um mit guten Chancen das begonnene Jahrtausend für unsere Heimatstadt, erfolgreich werden zu lassen?
nur gemeinsam und mit einer starken Stadtmarketing-Organisation beantwortet werden können.
Die Akteure müssen ein Teil des Ganzen sein. Sie dürfen keine eigenen Interessen in den Vordergrund stellen, sondern müssen altruistisch (Selbstlosigkeit im Denken und Handeln) denken und handeln.

Im mündlichen Vortrag erläuterte Bürgermeister Wagner, dass er und der Hauptamtsleiter dieses Konzept erarbeitet haben. Wenn also von "wir" gesprochen wird, dann sind die beiden Verfasser gemeint.

Nach ein paar weiteren allgemeinen Sätzen, in der es um die Beiteiligung der Politik und um den notwendigen langen Atem geht, wird es noch einmal konkret auf Homberg bezogen:

"Da in Homberg (Efze) jedoch bereits seit vielen Jahren Privatpersonen, private Arbeitsgruppen, Behörden, Institutionen u. ä. im Interesse der Stadtentwicklung tätig sind, gehen wir davon aus, dass man über die Anlaufphase zum gemeinsamen Stadtmarketing hinaus ist.
Üblicherweise beginnen solche Prozesse mit einer Auftaktveranstaltung in der Stadthalle.
Unter Beteiligung der Bevölkerung, vieler gesellschaftlich relevanter Kräfte aus Handel, Wirtschaft, freien Berufen, Kirchen, Vereinen, Verbänden, Politik und Verwaltung, versucht man die Stärken und Schwächen einer Stadt zu analysieren,
Dies geschieht häufig unter der Moderation eines / einer externen Fachmannes / Fachfrau der Industrie- und Handelskammer.
Daran anschließend bilden sich "Runde Tische", Lenkungs-, Strategie- und Arbeitsgruppen, die Themenschwerpunkte, das sogenannte Leitbild, einer Stadt erarbeiten.
Danach wird nach einer geeigneten Organisationsform, deren möglicher Finanzierung, den Aufbau und den Umsetzungsalternativen gesucht.
Wir glauben, dass Homberg (Efze) bereits einen Schritt weiter ist, und ein jahrelanger Diskussionsprozess zum Thema hinter uns liegt.
Es wird deshalb vorgeschlagen, eine geeignete Stadtmarketing-Organisation aufzubauen und die darin Mitwirkenden sukzessive Aufgabengebiete erarbeiten und festlegen zu lassen.
Gedanken zur Organisationsform haben wir uns selbstverständlich auch gemacht."

Es folgen Darstellungen zu möglichen rechtlichen Organisationsformen und zur Finanzierung.
Konkret auf Homberg bezogen heißt es dann:

Die Einrichtung und die Arbeit eines e.V. als Stadtmarketing-Organisation in Homberg (Efze) veranschlagen wir mit etwa 100.000,00 bis 120.000,00 € pro Jahr.
Darin enthalten sind ein(ne) Geschäftsführer(in), ein(e) weitere(r) Mitarbeiter(in), Büro- und Veranstaltungskosten, sowie der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tourismusbüros in Knüllwald und Homberg (Efze).

Es folgt eine längere Liste unter der Überschrift "Möglichkeiten der Finanzierung unserer Organisation" mit 16 Hauptpunkten.
Anschließend eine Liste: "Welche Aufgaben könnte der neue Stadtmarketing-Verein übernehmen?" Mit 13 Punkten, die alle sehr allgemein gehalten sind.

Unter der Überschrift "Wie könnte der eingetragene Verein geführt werden?" folgt eine Skizze mit einem Fünf-Personen-Vorstand. Unter anderen wird noch einmal ein konkreter Bezug zu Homberg hergestellt, in dem es heißt:

"Die Veranstaltung am 09. Februar 2009 in der Stadthalle hat gezeigt, dass in der Bevölkerung ein hohes Interesse an der Mitarbeit in solchen Beiräten/Arbeitsgruppen besteht. Dieses Potenzial wollen wir nutzen."

Im Weiteren wird auf den beigefügten Satzungsentwurf für einen Verein verwiesen.
Noch einmal in fetter Schrift:

"Abschließend erlauben sich die Verfasser dieser, wahrscheinlich nicht vollständig professionellen, aber gut gemeinten und fast kostenlosen Ausarbeitung, einen kleinen Ausblick in die Zukunft."

Auf diesen Ausblick wird hier verzichtet.
Die beigefügten Entwürfe für die Satzung und die Beitragsordnung des Vereins sind durch die notwendigen gesetzlichen Regelungen geprägt.
Bemerkenswert ist der Vorstand (§26 BGB), Absatz 2, wo es heißt:

"Der Bürgermeister der Kreisstadt Homberg (Efze) mit der Funktion des ersten stellvertretenden Vorsitzenden und zwei weiteren von der Stadtverordnetenversammlung der Stadt zu wählenden Vertretern mit der Funktion von Beisitzern sind geborene Mitglieder des Vorstandes."

"Geborene Mitglieder" heißt, sie gehören automatisch zum Vorstand und sind nicht von Wahlen abhängig.
Soweit zum Inhalt des vorgestellten Konzeptes.
Eine Kommentierung erfolgt in weiteren separaten Beiträgen.

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{rekonstruierter Beitrag}


5 Kommentare zu “Auf dem Weg zur Schaffung einer Stadtmarketing-Organisation seit 2001”

  1. Avaio

    Es sind ja durchaus Ansatzpunkte über die Form des Stadtmarketings im Konzeptionspapier des Bürgermeisters und seinem Hauptamtsleiter zu erkennen, eine ganze Menge sogar, doch wichtig ist die Umsetzung. Im Ansatz alles zu negieren ist kein Weg, trotzdem bleibt einiges was kritikwürdig ist. Entscheidend ist die Umsetzung, Papier ist geduldig.

    Stadtmarketing ist mehr als PR und klassische Werbung.

    Zum Stadtmarketing gehört, Ressourcen der Stadt wettbewerbsgerecht zu erkennen und systematisch zu nutzen, bleibt die Fragestellung, ob hier in Homberg, die richtigen Leute an der richtigen Stelle sitzen, um das auch entsprechend umzusetzen. Keinesfalls ist Stadtmarketing einseitig auf Wirtschaftsförderung, Citymanagement oder kommunale Öffentlichkeitsarbeit zu reduzieren. Aktionistische Einzelmaßnahmen sind fehl am Platz. Stadtmarketing soll der Motor sein, um für das Produkt Stadt in den kommunalen Handlungsfeldern Märkte aufzubauen und BÜRGERORIENTIERT Dienstleistungen zu optimieren.

    Der wichtigste Punkt bei einem professionellem Stadtmarketing ist, das Leben im Zentrum zu erhalten. Das wird schwer genug werden, es reicht nicht aus, den Clobesmarkt nach hinten auszuweiten und zum Jahresende eine eisblaue Nacht mit Rainer Irrsinn zu feiern. Dazu gehört schon mehr:

    • Das Überleben von Einzelhändlern, Handwerkern, und Dienstleistern sichern, damit sie
    konkurrenzfähig bleiben/werden
    • Fördern der Zusammenarbeit zwischen Betrieben, Kommune, Vereinen…
    • Fördern des Wir-Gefühls – Betroffenheit, die Chance bot der Hessentag, leider Chance vertan.
    • Gebäude lebendig erhalten. Ein schwieriger Punkt, wenn die schon anfangen zu “verwesen”.

    Ganz und gar nicht unerheblich ist die Frage, ob der ausgeguckte Citymanager die nötigen Voraussetzungen für seinen Aufgabenbereich mitbringt:

    • Strategieentwicklung / Erstellung eines Handlungsprogramms
    • Gesamtstädtisches Marketing, Profil- und Imagebildung, Öffentlichkeitsarbeit,
    Eventmanagement
    • Projekt- und Maßnahmenkonzeption mit Budgetplanung mit dem
    Bürgermeister, alleine diesen Punkt stelle ich mir sehr stressig vor.
    • Privat-öffentliche Schnittstelle
    • Einzelbetriebliche Betreuung
    • Fördermittelmanagement
    • Netzwerkbildung
    • Aufbau und Betreuung eines Flächenmanagementplans
    • Standortanalysen
    • Qualifizierungsprogramme für Arbeitnehmer
    • Betreuung und Moderation von Projektgruppen

    Im Prinzip muss so ein Manager die Eigenschaften einer eierlegenden Wollmilchsau mitbringen. Eine Mischung von einem Pausenclown und einem Seelsorger mit wirtschaftlichen und politischen Ambitionen, der dazu noch jede Menge Hintergrundwissen hat. Mit anderen Worten, dass muss man wollen.

    Ich wüsste im Moment keinen, dem ich die Position eines Citymanagers zutrauen würde, denen die jetzt schon im Gespräch sind mit Sicherheit nicht.

  2. Barolle

    Erst informieren, dann urteilen. Richtig.
    Dies sollte man den Handlungsträgern erst mal abverlangen.
    Auch wenn es sich um 2 Konzepte handelt:
    Nur vom Besuch eines Seminars und der Tatsache, dass man eine Tätigkeit bei einer Homberger Firma ausübt, dazu einen Medienberater eines kostenlosen Werbeblättchens an der Seite, kann man ein ausgewogenes und tragfähiges Zukunftskonzeptes nicht entwickeln.
    Echte Profis hätten erst mal das gemacht, was hier der Hingucker und alle möglichen Kommentatoren schon lange vorschlagen:
    Eine Bestandsaufnahme. Und die gibt es nicht ! Denn sonst hätte man auch nicht an der WeGe beteiligte Firmen, Vereine usw umfassend befragt. Und man hätte dies von einem Profi machen lassen.
    Aber ein Profi kostet halt (wie der Herr Klotz als “Semi-Profi schon) echt einen Haufen Kohle!

  3. Atlantis

    heute war im Extra Tip ein Bericht zum gleichen Thema. Ein Zitat aus diesem Bericht: ” Bürgermeister Wagner und Joachim Bottenhorn, die ebenfalls eine Ausarbeitung zur Schaffung einer Stadtmarketing-Organisation kreiert haben”..
    Der Fehler der WeGe ist doch, dass man BMW nicht ermächtigt hat, das ganze Thema öffentlichkeitswirksam als eigenes Projekt zu präsentieren.

  4. Rufer aus der Wüste

    Was hat eigentlich die Gemeinde Knüllwald in den grundsätzlichen Betrachtungen des Homberger Stadtmarketing zu suchen ?

    Zunächst einmal geht es doch um Homberg.
    Und erst in einem Folgeschritt dann darum, durch Kooperation Synergien zu erzeugen.

    Dass da schon einiges an Reibungsverlusten parallel aufgetreten ist, sei auch noch erwähnt, um die Erwartungen hinsichtlich solcher Effekte nicht überzubewerten. Als da sind beispielsweise ……
    Planungskosten der Stadt zunächst ohne Genehmigung, versuchte der BM Wagner einem anderen Gremium “unterzujubeln”, in dem er behauptete diese Versammlung hätte dies genehmigt – was nachweislich falsch war.
    …… der vergebliche Versuch sich einen Radlader anlässlich des Hessentages auszuleihen – die Begründung der Ablehnung nicht wirklich toll.
    Warum man im Konzept dann andererseits zu erwähnen vergisst, dass man ja als Stadt auch noch die Öffentlichkeitsarbeit des Rotkäppchenlandes zu verantworten hat und dabei nicht gerade glänzt, sei dahingestellt.
    Es zeigt aber klar, dass die derzeit Agierenden jetzt schon überfordert waren und sind.

  5. Te Wake

    Glaubt man dem Bürgermeister und wendet seine Worte bezüglich „schmerzhafter Einschnitte“ an, ist doch das neue vom ihm zusammenkopierte Konzept nur für den Moment bestimmt.
    Also : Ab damit in die Tonne.

    Und schnell einen Arbeitskreis gebildet der die Tonne begutachtet. 😆

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