HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Der Besuch der alten Dame

Marktplatz mit Besuchern"Marktplatz Homberg wirkt verlassen" unter dieser Überschrift fasste eine alte Hombergerin in der HNA ihren Eindruck beim Besuch in ihrer Heimatstadt zusammen.

Sie meint "bei allem Verständnis für Fußgängerzonen geht es aber nicht an, dass keine Kurzparkplätze vorhanden sind."

Kurzparkplätze sind an der Ostseite des Marktplatzes eingerichtet, sie gibt es also. Nur ob sie auch frei sind, kann keiner gewährleisten. Wer auf einen Kurzparkplatz spekuliert, muss in Kauf nehmen, dass er keinen freien Platz findet. Besser man stellt das Auto dort ab, wo es ausreichend Stellplätze gibt, wie zum Beispiel auf der Einfahrtsebene des Parkhauses an der Wallstraße.
Parkplätze sind genug da, was fehlt ist die Bereitschaft zur Verhaltensänderung, die Bereitschaft Gewohnheiten zu verändern.

"Ganz schlimm ist es auch um Cafés und Gastronomie bestellt. Warum klappt das alles in Fritzlar und in Homberg nicht, das fragen wir uns immer wieder."

Es reicht eben nicht auf den Sommer und die Außengastronomie auf dem Marktplatz zu warten. Es kommen auch Besucher zu Zeiten, wo man gern ein Dach über dem Kopf hätte und doch auch den Blick auf das schöne Ensemble des Marktplatzes mit der Kirche.
Nur kann man es keinem Gastronomen verdenken, wenn er bei der jetzigen Situation keine großen Anstrengungen unternimmt und investiert. Parallel muss die Innenstadt attraktiver werden. Ansätze dazu gibt es, Geschäftsleute, dieNeues wagen.
Die Bedingungen sind nicht mit einmaligen Großereignissen zu verändern, sei es "Ab in die Mitte"-Aktionen oder der Hessentag. Eine Investition braucht eine nachhaltigere Veränderung und nicht nur Eintagsfliegen-Ereignisse. Das erfordert eine Politik und geschäftliche Aktivitäten, die sich mit vielen kleinen Schritten gegenseitig fördern und hochschaukeln.
Dazu gehört eben auch ein breiteres Angebot an Geschäften in der richtigen Mischung und mit einem vielfältigen Angebot.

All das ist nicht mit einem einzigen großen Wurf zu schaffen, der für Pressebeiträge und Fotos sorgt, sondern mit vielen kleinen, oft unspektakulären Schritten.

Wenn das getan wird, wird die alte Dame beim nächsten Hombergbesuch ein anderes Bild von ihrer Heimatstadt mitnehmen.

Dokumentation
Leserbrief in der HNA Thema: Marktplatz Homberg wirkt verlassen

Schon über vierzig Jahre in Frankfurt lebend, aber regelmäßig zu Besuch in der Heimatstadt Homberg, betrübt und erschüttert es mich jedes Mal, wie verlassen der Marktplatz ist.

Vorigen Samstag kurz vor 12 Uhr schloss gerade der letzte – und wie wir erfahren haben -nur noch der einzige Marktbeschicker seinen Wagen. Still und beschaulich wie im Mittelalter bot sich der Marktplatz dar.

Bei allem Verständnis für Fußgängerzonen geht es aber nicht an, dass keine Kurzzeitparkplätze vorhanden sind. Für Ortsfremde, die auf den schön hergerichteten Parkplätzen parken, fehlen Hinweise auf Marktplatz und Marienkirche. Wiederholt begegneten uns Fremde, die nach dem Weg fragten.

Ganz schlimm ist es auch um Cafés und Gastronomie bestellt. Warum klappt das alles in Fritzlar und in Homberg nicht, das fragen wir uns immer wieder.

Unterhält man sich mit den Geschäftsleuten am Marktplatz, sind diese deprimiert wegen der fehlenden Umsätze, und mehr als einer will den Marktplatz nach dem Hessentag verlassen.

Hat die Stadt Homberg genug Gewerbesteuern aus den Gewerbegebieten und kann auf die aus der Innenstadt verzichten?

Man sehe sich andere mittelalterliche Städte wie zum Beispiel die Barbarossastadt Gelnhausen an, wie dort das urbane Leben läuft. Homberg, erwache bald!

Hermine Böth, Frankfurt


4 Kommentare zu “Der Besuch der alten Dame”

  1. Barolle

    Die Frage lautet doch :
    Welcher Unternehmer investiert weil er eine Gewinnerwartung hat ?
    Vor allen Dingen wenn er die Umsatzzahlen der derzeit dort angesiedelten Unternehmer sieht !
    Oder meint einer der diese Zeilen liest , das ein Unternehmer von 6000 bis 7000 € Umsatz im Monat Gewinn erwirtschaften kann der ihn zumindest gleichstellt mit einem Arbeitnehmer ?

    Und ein Vergleich mit Fritzlar, Melsungen oder Gelnhausen wäre Äpfel mit Birnen vergleichen.
    In den letztgenannten Orten gibt es eine andere Lage ( nicht so eine starke Hanglage ) und eine andere Infrastruktur.
    Und dort sind etliche Nebenstrassen auch nicht attraktiver !
    In Fritzlar und Melsungen dazu noch, im Gegensatz zu Homberg, am Markt oder Innenstadtnah :
    Behörden, Einkaufszentren, Supermärkte, Banken, Post, Amtsgericht
    Krankenhaus, und nicht zu vergessen : Auch die Geschäftsstellen der HNA.
    Denn die ist in Homberg auch aus der Innenstadt ausgewandert – warum wohl ?
    Ich tippe mal simpel : auch die Frage der Parkplätze für die Laufkundschaft .

    Die 2. Frage lautet :
    Wie locke ich Kunden aus dem Osterbach und –
    in Zukunft aus dem Bereich Ortsausgang Richtung Wabern in die Innenstadt.

  2. DMS

    Es gibt aber auch hoffnungsvolle Entwicklungen: Die Postbank ist mit ihrer Verwaltung von Schwalmstadt in die Westheimer Straße gezogen. Von hier aus betreut sie einen Außendienstbereich, der bis Eschwege reicht. Das neue Modegeschäft am Anfang der Untergasse soll auch gut laufen. Im Zaubergarten sehe ich immer zahlreiche Kunden. Nicht zu vergessen das ansprechende Straßenbild, dass durch die ausgestellten Pflanzen entsteht. Die jahrelange Fixierung auf Parkplätze hat dazu geführt, dass so manches vernachlässigt wurde, was die Geschäfte vorran gebracht hätte.

  3. Mirko

    Herrn Schnappauf stimme ich zu, wenn in Homberg alles so schlecht ist, warum liest sieht man dann am ehem. Netwear-laden, dass dort demnächst eine T-Mobile-Niederlassung eröffnen wird?
    Solche Neueröffnungen sind doch immer etwas erfreuliches, also können die Standortbedingungen nicht immer so schrecklich schlimm sein.

    Autos fahren zur Genüge durch die Untergasse, am Busbahnhof stehen auch jede Menge. Eine Frage ist da nun,wo die einkaufen?

    Wieso läßt sich das Alte Amtsgericht nicht zu einem Geschäftshaus umbauen? Ist es so unmöglich, die Fläche vor dem Amtsgericht zu einer Tiefgarage umzubauen?

  4. Barolle

    Ja dann… Dann sollte man die Untergasse auch zur Flaniermeile machen, – sollte man sehen das gleichzeitig der Blumenladen am Markt immer weniger Kunden hat weil man dort halt nicht mal kurz halten kann; – die Postbankverwaltung nicht von Laufkundschaft lebt; – man bei der Telekom bis kurz vor die Türe fahren könnte( Marktgasse ) und dieser Laden auch kein Augenblicksbetrieb ist und es in ganz Homberg sonst kein T- Kom Laden gibt; – der neue Modeladen und das Schreibwarengeschäft gleichzeitig Konkurrenten für Läden am Markt (New Gear) bzw der oberen Westheimer Str (Mönch ) sind und man eben dort hinfahren kann.
    Und du hast Recht – Autos fahren zu Genüge durch die Untergasse
    a. weil es keinen anderen und bequemeren Weg gibt um zum Obertor oder zur Holzhäuser Str zu gelangen und
    b. weil man da bis vor den Laden fahren kann.
    Und wer parkt in „jeder Menge“ auf dem Busbahnhof ?
    Sollte doch die WeGe oder die Stadt schon längst festgestellt haben.
    Ich nehme mal an Käufer für das Kaufhaus, Besucher des Sozialamtes und der ARGE in erster Linie.

    Zum Amtsgericht : Das wird Museum mit einem Cafe`. Umbau zum Geschäftshaus ist eine Frage der Fläche die ein Geschäft benötigt. Und kleine Flächen stehen genügend leer!
    Tiefgarage ist eine gute Idee – wie viel kostet das je Platz und wer hat das Geld dafür ? Ein privater Betreiber eher nicht. Und die Stadt ? Nun die dürfte nach dem Hessentag erst mal andere Probleme haben.
    Und zu deinen Ideen – die sind alle schon mal angedacht worden in Homberg. Das Ergebnis siehst du ja !

    Bleibt immer die Frage wer rechnet mit Gewinn zu welchen Rahmenbedingungen – der wird auch nach Homberg in die Innenstadt kommen.

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