Kostentreiber Niederschlagswasser
Die Entsorgung des Schmutzwassers sei teurer, als die des Niederschlagswassers, argumentiert ein Leser und nennt die vorgelegten Gebührenberechnung eine Milchmädchenrechnung. Belege hat er bisher nicht gebracht, nur Behauptungen.
Kostentreiber
Den 30 Prozent Schmutzwasser stehen 70 Prozent Niederschlagswasser gegenüber. Auch für Niederschlagswasser muss im Abwassersystem vorgesorgt werden, auch hier entstehen Kosten:
Die Kanäle und die Kläranlagen wurden so groß gebaut, dass sie das Niederschlagswasser aufnehmen können, das fließt in die Kosten ein.
Niederschlagswasser fließt nicht kontinuierlich: Trockenperioden wechseln mit Starkregen ab, das hat weitere Auswirkungen:
Fließt nicht genug Niederschlagswasser durch den Kanal, wird die Schmutzfracht in den groß dimensionierten Rohr nicht weitertransportiert. Die Folge: Mit Tankwagen wird Frischwasser herangefahren und als Spülwasser in die Rohre gepumpt. In Wernswig ist das regelmäßig zu beobachten.
Für starken Regen sind im Kanalnetz weitere Bauwerke errichtet worden, um den plötzlichen großen Wasseranfall zeitlich zurück zu halten. Regenrückhaltebecken, Staukanäle, Überlaufbauwerke für den Notfall.
Die Kosten für Hausanschlüsse für Schmutzwasser an das Kanalnetz trägt jeder Grundstückseigentümer selbst.
Für das Niederschlagswasser jedoch sind die Wassereinläufe in der Straße (Gulli) kleine Bauwerke, deren Kosten in die Kosten für Niederschlagswasser eingehen.
Im Klärwerk führt das Niederschlagswasser ebenfalls zu Störung des Ablaufs, da der Prozess nicht kontinuierlich abläuft. Bei biologischen Klärstufen führen plötzliche große Wassermengen zu einer Verdünnung, in der nicht mehr ausreichende Nährstoffe für die Bakterien enthalten sind. Auch das trägt Kosten nach sich.
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