HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Weniger Kaufkraft mit immer mehr Niedriglohn

Leiharbeit boomtIn den letzten Monaten schwärmte die Politik von XXL-Aufschwung und von sinkenden Arbeitslosenzahlen und nennen es Jobwunder. Die Medien verbreiten diesen Propaganda ohne die Zahlen in der Statistik zu prüfen.

Jetzt zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, dass der "XXL-Aufschwung" der Wirtschaft für die Menschen das Gegenteil bedeutete. Je niedriger das Einkommen , desto weniger war im Portmonee. Gewinner waren nur die Vermögenden. Für die Mehrheit hieß es nur Gürtel enger schnallen, weniger kaufen. Der Grund: Während die Leiharbeit um 32 % gegenüber dem Vorjahr wuchs, gab es nur 0,3 % mehr unbefristete Vollzeitstellen. Leiharbeit bedeutet in der Mehrzahl keinen auskömmlichen Lohn von dem jemand leben kann.

Was hat das mit Homberger Kommunalpolitik zu tun?
Während die Menschen immer weniger für Konsum ausgeben können, stellten der Bürgermeister und die CDU/FDP im März die Idee eines Einkaufszentrums in der Altstadt vor. Schließlich stand die Kommunalwahl am 27. März vor der Tür. Woher die zusätzliche Kaufkraft für das Einkaufszentrum kommen sollte, sagte Martin Wagner (Diplom-Volkswirt) nicht. Mit minimalen volkswirtschaftlichen Kenntnissen war zu erkennen, dass das Einkaufszentrum keine reale wirtschaftliche Basis hat.

Hier wurde schon frühzeitig darauf hingewiesen: Kaufkraftverlust von 2008 bis 2010 betrug 10 Prozent. Entsprechend sank auch der Umsatz im Homberger Einzelhandel in diesem Zeitraum um 23 Prozent.

Weiterer finanzieller Schaden für Homberg
In einer solchen Situation ernsthaft von den Chancen eines neuen Einkaufszentrums zu sprechen, zeugt nicht von Sachverstand. Wenn diese Argumentation von einem Volkswirt vorgetragen wird, belegt das nur die Unfähigkeit, einfachste wirtschaftliche Zusammenhänge zu berücksichtigen. Stattdessen verrennt sich Wagner weiter in seiner Einkaufszentrumsidee, die er bereits 2003 vorgetragen hatte und die der Stadt schon über 100.000 Euro Kosten für eine Parkhausplanung verursacht hat. Jetzt sind schon wieder Gelder für ein Einzelhandelsgutachten ausgegeben worden. Diese Ausgabe hätte eingespart werden können.

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Ein Kommentar zu “Weniger Kaufkraft mit immer mehr Niedriglohn”

  1. Maria

    Wie ich schon immer gesagt und geschrieben habe. Ohne einen normal bezalten Lohn, mit dem man planen kann, kann man nichts investieren oder einkaufen.
    Also ist das was die Presse und unsere Politiker hier wie auch in Berlin uns sagen, nicht immer richtig. Nur wer gelernt hat, über den Tellerrand hinaus zu schauen, der kann richtig planen.
    Das heißt, wer Betriebe in einer Gemeinde ansiedeln will, sollte überlegen, ob er auch die Kaufkraft für seine Bevölkerung steigern kann. Mit Billiglohn-Betrieben geht das auf jeden Fall nicht.
    Wir benötigen hier in Homberg Betriebe, die keine Niedriglöhne und keine Zeitarbeit anbieten. Sondern Festanstellungen anbieten, Normal oder Tariflöhne zahlen. Dann können wir Homberger auch in Homberg einkaufen.
    Klar Lebensmittel benötigt man jeden Tag, aber unsere Fachgeschäfte sind von den Einkommen unserer Bevölkerung abhängig.

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