HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

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Stadtbus-Bürgerbus-Taxi : Geschichte eines Niedergangs

Stadtbus fahren

Wie der Bürgermeister den Niedergang als Erfolg verkaufen will

Zum 1. Juli 2011 stellte die Firma Grau den Stadtbusverkehr ein. Diese eigenständige Fahrangebot der Firma war wirtschaftlich nicht mehr zu betreiben.

"Ein Bürgerbus soll künftig den Stadtbus ersetzen," verkündete Bürgermeister Martin Wagner am 12. Juli 2011. Homberger Bürger sollen den Stadtbus fahren.

Bus ist vorhanden

"Sie [die Stadt] wolle einen Bürgerbus einsetzen, teilte Bürgermeister Martin Wagner auf Anfrage der HNA mit. Der Bus, der Platz für neun Personen biete, sei bereits vorhanden. Nun suche die Stadt Menschen, die sich ehrenamtlich für die Mobilität von Senioren und Behinderten einsetzen wollten. Denn gerade ältere Menschen oder solche mit Handicaps seien es, die den Stadtbus nutzten."

Mobilität auch für die Stadtteile

"Künftig solle der Bürgerbus im gesamten Stadtgebiet sicherstellen, dass die Menschen mobil seien, sagte Bürgermeister Wagner. Das heißt, das auch die Stadtteile einbezogen werden sollen."

Bürger fahren für Bürger

Fahrer für Bürgerbus gesucht

Nach dieser Ankündiung konnte man im Gemeindeblättchen wöchentlich den Aufruf "Bürger fahren für Homberg" lesen. Die Anzeige, anfänglich noch besonders gestaltet, wurde immer kleiner.

Im Oktober 2011 hieß es dann "Stadt zahlt für Taxifahrten". Gegen Vorlage der Taxi-Quittung würde die Stadt die Kosten übernehmen, 1,50 Euro müsste der Fahrer selbst tragen. Außer dieser HNA-Meldung wurde die Neuregelung in der Stadt nicht bekannt gemacht. Wie sollen die Homberger davon erfahren?

In dem HNA-Artikel heißt es:

Nicht vom Tisch seien indes die Pläne für einen Bürgerbus.
„Den Bus des Stadtentwicklungsvereins gibt es, und vier ehrenamtliche Fahrer haben sich gemeldet“, sagt Wagner.
Der Bus könne zum Beispiel an Sonntagen Kirchen und in den Sommermonaten das Freibad ansteuern. "

"Man wolle den Hombergern zielgenaue Angebote machen." nennt das Martin Wagner.

Warum der Bürgerbus nicht weiter verfolgt wurde, dazu schweigt der Bürgermeister. Es gäbe immerhin einen Bus und es gab bereits vier Fahrer. Warum also jetzt die Taxilösung, die selbst nur als Übergangslösung bezeichnet wurde?

Taxiverkehr bleibtJetzt doch nur Taxi-Lösung

Im Februar 2012 die HNA-Überschrift "Taxi-Lösung kommt an – Stadt zahlt für Taxifahrten in Homberg"
Die Überschrift erstaunt, denn bisher wurde diese Lösung nicht im Gemeindeblättchen "Homberg aktuell" bekannt gemacht. Im Gegenteil: Durch die Suchanzeigen nach ehrenamtlichen Fahrern konnte der Eindruck entstehen, es geht weiter mit dem Bürgerbus. In gleicher Weise wie die Suchanzeigen hätte man die Hinweise auf die neue Lösung mit dem Taxi erwartet. Die gab es nicht.

Wenige Tage später am 23. Februar kam die Einschränkung. Die HNA titelt: "Taxifahrt nur für wenige – Hombergerin kritisiert: Alternative zu Stadtbus ist viel Wind um nichts" Die Kundin einer Fußpflegepraxis im Bindeweg bekam ihre Taxifahrt nicht von der Stadt erstattet. Dazu nahm nicht der Bürgermeister Martin Wagner Stellung sonder diese unangenehme Aufgabe überließ er dem Leiter des Ordnungsamtes Helmut Wagner, der erklärte: "Es sei nie das Ziel gewesen, einen neuen Benutzerkreis zu erschließen."
Das hatte sich vorher anders angehört, Mobilität für alle Stadtteile, Fahrt zur Kirche und zum Freibad waren in Aussicht gestellt worden.
Die HNA kommentierte: "Hier wurde eindeutig zuviel versprochen und kann nun nicht gehalten werden."

Reaktion des Bürgermeisters
Diese Kritik konterte Martin Wagner mit eine Darstellung auf der Homepage der Stadt, die auch in "Homberg aktuell" erschien. Im schönsten Behördendeutsch heißt es nun: "Fahrdienstleistung nur auf Strecke des ehemaligen Stadtbusses"
„Es ging die ganze Zeit um die Alternative zum ausgefallenen Stadtbus und nicht um das Anbieten einer neuen erweiterten Fahrdienstleistung über die ursprüngliche Linienführung des Stadtbusses hinaus." Es sei nur eine Lösung für die bisherigen Nutzer des Stadtbusses". Der Stadtbus sei 2011 von 25 Benutzern regelmäßig benutzt worden, so die Statisktik. Jetzt hätten nur 10 Homberger ein Anrecht auf diese Lösung. Wie kann aus einer Statistik, die keine Namen erfasst, plötzlich ein Anrecht für nur einen kleinen Personenkreis hergeleitet werden?
"Logischerweise steht für Bürger, die bisher den Stadtbus nicht nutzen konnten, die Lösung mit dem Taxi im gesamten Stadtgebiet flächendeckend derzeit nicht zur Verfügung." lässt der Bürgermeister erklären und bezeichnet das als um die Bürger kümmern.

Leistungsabbau schöngeredet
Es gibt keinen Stadtbus mehr. Es gibt keinen Bürgerbus, der in anderen Städten funktionieren soll. Es gibt keine Mobilität für die Stadtteile. Es gibt keine Fahrten zur Kirche und zum Freibad.
Dies erinnert an die Auflösung der Alten- und Krankenpflegestation, die auch schöngeredet wurde.
Mit schönen Worten lässt sich nicht verschleiern, dass Homberg unter Bürgermeister Wagner immer weiter abgewirtschaftet wird.

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