HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Die Linde bleibt stehen

Foto: Die große, Ortsbild prägende Gerichtslinde in Holzhausen

Am Abend des 7. Februars 2022 stand die Fällung der "Gerichtslinde" in Holzhausen auf der Tagesordnung des Bauausschusses. Die Linde mit ihrem Wurzelraum stand dem geplanten Kanalbau im Wege. Bereits am 4. Februar 2022  wies der Hingucker auf dieses Vorhaben hin und legte die historische Karte mit der Gerichtslinde vor.

Die Linde stand dem Plan für den Kanalbau im Weg, also weg damit. So einfach machten es sich die "Fachleute" beim Kanalbau. Sie sahen nur ihre Aufgabe, größere Zusammenhänge schienen ihnen fremd zu sein. Aber auch der Auftraggeber, die Stadt Homberg, gab keine entsprechenden Vorgaben für die Kanalplanung. Dabei hat die Stadt die verschiedenen Anforderungen in Einklang zu bringen. Voraussetzung ist dafür, dass sie überhaupt die verschiedenen Ansprüche kennt.

In der Sitzung des Bauausschusses am Abend  des 7. Februars 2022 gab es nur eine knappe Mehrheit für die Beseitigung des Baumes. Das war bemerkenswert, weil sonst  die Stadtverordneten schnell Fällungen zustimmten, wie bei den mächtigen Rotbuchen, die für das Einkaufscenter geopfert wurden. In vielen anderen Fällen wurden die Stadtverordneten erst gar nicht gefragt, wie 2016 bei den Fällungen gesunder alter  Bäume am Osterhäuschen oder der vielen Bäume in der Altstadt, die erst vor wenigen Jahren gepflanzt worden waren. Sie mussten weichen, damit Parkplätze entstehen konnten.

  
Der Baum in der Westheimer Straße wurde dem  Stahlgerüst geopfert, das den Namen Blumentor trägt. Gegen diesen städtischen Vandalismus erhoben die Parteien ihre Stimme nicht.

Erfreulich ist, dass es diesmal anders kam. Hier haben der Nabu und die untere Naturschutzbehörde geholfen. Auch in der Denkmalbehörde scheint es neues Personal zu geben, das seine Aufgaben wieder ernster nimmt. Das lässt Hoffnung aufkommen.

Ob die Hoffnung berechtigt ist, wird demnächst zu sehen sein: Auch in Caßdorf wird ein Naturdenkmal durch Baumaßnahmen bedroht, wenn für ein Grundstück im Außenbereich von Caßdorf Baurecht geschaffen wird. Um das Grundstück an das Abwassernetz anzuschließen, müsste ein Kanal durch den Wurzelraum des Naturdenkmals gelegt werden. Außerdem müsste das Abwasser in den höher liegenden Abwasserkanal im Dorf hochgepumpt werden.

 Foto: Naturdenkmal am Ende des Kastanienwegs in Caßdorf. Der Baum steht dort länger als die Gebäude in der Umgebung.

 


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