HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Giftunfall: Information der Bürger

Keine Info Giftunfall

Homepage der Stadt Homberg und des Schwalm-Eder-Kreises während des Unfalls ohne Informationen für die beunruhigten Bürger.
Stattdessen:

Lautsprecherdurchsagen
Mit Lautsprecherdurchsagen seien die Homberger Bürger über den Giftunfall informiert worden.
In den Kommentaren zu der HNA-online Meldung heißt es.

"Eine Lautsprecherdurchsage in der Stadt erfolgte nicht."

"Lautsprecher / Haus zu Haus Information wären angesagt gewesen."

"Ich kritisiere nur, dass die Lautsprecherdurchsagen erst spät (zu spät) kamen, als wir und die Nachbarn schon längst gelüftet hatten (zwischen 6 und halb 7).
Es gibt ausreichend Frühaufsteher, die man hätte warnen müssen.
Im Bereich Ortsdurchfahrt Caßdorf hat man den Geruch sehr deutlich wahrnehmen können."

Aus diesen drei Stimmen ist zu entnehmen, dass die Lautsprecherdurchsagen nicht alle Menschen erreicht hat oder zu spät. Vielleicht wurde ja auch nur  ein (kleines) Teilgebiet durch Lautsprecheransagen informiert .  Wäre es Sommer gewesen, hätten vielleicht sehr viele Menschen bei offenen Fenster geschlafen und die Warnung wäre zu spät gekommen. Wie ein Warnsystem für solche außergewöhnlichen Fälle organisert werden kann, muss neu überlegt werden.

Radio oder TV-Durchsagen
Auch allein auf Radio- oder TV-Duchsagen ist kein Verlass, da nicht alle Menschen ständig das Radio oder den Fernseher angeschaltet haben. Während der Schlafenszeit nützt eine solche Meldung auch nicht.

Der Inhalt der Meldung trug zur Verwirrung bei. Wenn einerseits die Fenster geschlossen gehalten werden sollen, andererseits die Kinder aber draußen zur Schule oder zur Kita gehen können oder auch nicht. Wie soll ein Hörer einschätzen ob es nur eine vorbeugende Vorsichtsmaßnahme oder eine ernste Warnung ist.

Ein anderer Kommentator wusste nicht, ob er Mittags zu Spätschicht ins Industriegebiet gehen soll oder nicht.

Bei einem Ausnahmeereignis wie hier gibt es Situationen, die nicht nur mit Rundfunkhinweisen zu regeln sind. Es ist nötigenfalls erforderlich, individuell Gespräche zu führen und Lösungen zu finden.

Informationstelefon
Die Online-Kommentatoren berichteten von Telefonnummern die über den Rundfunk genannt wurden, die schon nicht mehr geschaltet waren oder die falsche Vorwahl hatten. In einem Fall war der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung auch ratlos.

Aktuelle Hinweise auf der Homepage von Stadt und Kreis fehlen
Die vielen Kommentare zu HNA-online zeigen, dass das Internet als Informationsquelle stark genutzt wird. Ärgerlich ist es, dass auf den Internetseiten der Stadt und des Kreises keine Meldung mit allen aktuellen Informationen und den Nummern der Informationstelefone eingestellt wurde.

Aus den Erfahrungen müssen Konsequenzen gezogen werden.

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5 Kommentare zu “Giftunfall: Information der Bürger”

  1. NHessen

    Wenn’s einen Unfall gab, gucke ich überall, aber nicht auf der Homepage der Stadt und noch viel weniger auf der des Kreises.
    Da schaut man doch eher bei der Presse, die sind nun ‚mal einfach wesentlich schneller und aktueller als die öffentliche Verwaltung, is ja klar.
    Diese Kritik finde ich daher völlig überzogen.

  2. DMS

    zu 1:
    Jeder hat andere Gewohnheiten sich zu informieren. Deshalb müssen auch alle Informationskanäle bedient werden. Es wäre falsch sich nur auf einen Kanal zu verlassen.

    Die Medien beziehen ihre Informationen von den jeweiligen Stabstellen, diese können sie auch direkt öffentlich machen und schnell aktualisieren. Je länger die Informationskette ist, desto mehr Fehler schleichen sich ein, wie sich auch diesmal gezeigt hat.

    Das ist auch keine Kritik an dem Einsatz, sondern zeigt auf, was noch zu verbessern ist.

  3. Barolle

    @NHessen
    Wo man sich informiert bleibt jedem selbst überlassen.

    Folgt man deinen Worten bräuchte man die Homepage der Stadt gar nicht:
    Gibt es
    1. Telefonbuch / Branchentelefonbuch
    2. Bürgerbüro
    3. Tageszeitungen mit Veranstaltungskalender / Berichten
    4. Wetterberichte
    5. offizielles Bekanntmachungsorgan der Stadt
    6. im Telefonbuch Ärzte, Apotheken, Gaststätten, Hotels
    usw

    Aber :
    Das man seinen Bürgern vorgaukelt, man sei zu einer Bürgerverwaltung geworden die umfassend ihre Bürger informiert und nichts davon realisiert, ist schon eine Kritik wert.
    Das es anders geht zeigen einige Gemeinden bundesweit.
    Ein sehr aufmerksamer Homberger, von Bürgermeister und Verwaltung enttäuschter übrigens, liefert nach wenigen Mausklicks Informationen was alles geht.
    Und nicht nur bei Großstädten.
    Kleine Gemeinden sind es.

    Wenn aber die Stadt, ohne die Zeit vor Februar 2008 mit einzubeziehen, trotz eines Marketingfachmannes an der Spitze nicht im Stande ist, moderne Kommunikation zu betreiben, dann muss man als Bürger auf die Barrikaden gehen.

    Allein die Ideen aus den letzten 3 Jahren, dazu die, die der Schreiber und der enttäuschte Homberger hier eingebracht bzw noch „in petto“ haben, würden Homberg weit nach vorne bringen.
    Aber die Führungskräfte dieser Stadt sind Beratungsresistent bis hin zur Impertinenz.

    Schau dir doch nur mal an, was die Jugendvertretung und die SJV auf die Beine stellen im Bereich moderner Kommunikation.
    Nichts leistet da der Verantwortliche.
    Bastelabende.

    Senioren?
    Cafe Plausch statt Computer, Facebook, Twitter und wie sie alle heißen.

    Das gilt auch für den Kreis und seine Verwaltung.
    Selbst bei den Verantwortlichen für Katastrophenschutz, Feuerwehr usw scheint man nur Sirenen und Pager zu kennen.

    Ein Jahr Stadtmarketingverein, mit einem Vorsitzenden der seine Erfahrungen einbringen wollte. Noch nicht einmal eine eigene Homepage mit professionellem Auftritt hat man.

    Pennt weiter !

  4. Michael

    Zitat: „Wie ein Warnsystem für solche außergewöhnlichen Fälle organisert werden kann, muss neu überlegt werden.“ Zitat Ende.

    Als ich noch Kind war, gab es noch sogenannten ABC-Alarm. In Kriegszeiten bedeutete der Alarmton der Sirenen Fliegeralarm, in Friedenszeiten ABC-Alarm. Letzteres hieß dann: Türen und Fenster geschlossen halten, Radio einschalten und Meldungen hören.
    So ein Alarm hätte kommen müssen, denn eine Radiodurchsage, wenn ich (vielleicht bei offenem Fenster) schlafe, nutzt mir reichlich wenig.

  5. Johann

    wir haben in dieser Nacht (ca. 1000Meter Luftlinie vom kontaminierten Logistiklager) bei offenem Fenster geschlafen und seit dem Giftunfall extremes Husten..

    wie sieht es langfristig mit der Krebsrate für diese Region aus und wer macht die Auswertungen???? Hoffentlich hat dies nicht solche Folgen wie die große Chemiekatastrophe im italienischen Seveso ??

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