HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Michael Kohlhaas ?

  
Auf den Beitrag "Gestörtes Verhältnis zur Demokratie" beklagte sich ein Stadtverordneter, das ginge nun doch zu weit. Eine Reaktion, das ist doch erfreulich. Ist das ein Anfang?

Die Berichte im Hingucker würden ja zwar oft stimmen, er vergleicht das Ganze aber mit der bekannten Novelle Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist. (1777-1811).

In der Novelle geht es um einen rechtschaffenden Pferdehändler. Nachdem er betrogen und ihm der Rechtsweg verwert wurde, begann Michael Kohlhaas einen grausamen Rachefeldzug. Kleist nannte ihn gleich zu Anfang seines Textes "den entsetzlichsten Menschen seiner Zeit".
 

Der Vergleich passt nicht

Der Homberger Hingucker erscheint seit 15 Jahren und dokumentiert die Homberger Kommunalpolitik. Ich bin nicht betrogen worden, ich brauche auch keine Rache zu nehmen.
Die Stadt und ihre Bürger aber werden betrogen.
Es gibt sicher Kommunalpolitiker die es entsetzlich finden, dass Vorkommnisse aufgedeckt und publiziert werden.

Seit 15 Jahren wird in Homberg Recht und Gesetz immer mal wieder missachtet. Alle  Bürger haben den Schaden davon. 

In der Homberger Kommunalpolitik sind kaum Kräfte sichtbar, die diesem Geschehen Einhalt gebieten. Nicht einmal gesetzliche Pflichten werden erfüllt und die Kommunalpolitik kontrolliert.

Selbst dann, wenn einmal eine abweichende Meinung in der Stadtverordnetenversammlung ausgesprochen wird, folgt daraus kein Nein bei der Abstimmung, höchstens enthält man sich der Stimme. Aus den Protokollen können die Bürger nichts von anderen Meinungen erfahren. Es entsteht deshalb auch keine öffentliche Debatte zwischen den verschiedenen Sichtweisen und Interessen, dem Kernstück einer demokratischen Gesellschaft.

In den Zeitungsberichten gibt es höchstens eine kleine Andeutung, die das Gesamtbild der Geschlossenheit nicht stört.

Wo die Bürger nur einseitig im Sinne der geschlossenen Einheitsfront der Kommunalpolitik informiert werden, wenden sie sich ab.
Wenn die Kommunalpolitiker kein Ohr für die Belange der Bürger haben, sondern nur ihre eigenen Projekte durchdrücken, suchen sich die Bürger andere Politiker, die vorgeben sich für sie einzusetzen. Wen wundert das?

 

Gute Planung entsteht mit den Bürgern, nicht gegen sie

In Homberg sind in den letzten 15 Jahren immer mehr fragwürdige Projekte verfolgt worden, die am Ende gescheitert sind, scheitern mussten, weil Einwände, die frühzeitig zu einer Korrektor hätten führen können, nicht gehört oder ausgeblendet wurden.
Gute Planung reift durch die Auseinandersetzung über Projekte, indem sie vorher umfassend untersucht werden. Dabei nutzt man die Fachkenntnisse, die Bürger einbringen können, wenn sie eingebunden werden. Solche Prozesse dauern länger, bringen aber bessere Ergebnisse. Alternativen werden geprüft, Einwände gegeneinander abgewogen, erste Ideen verworfen und durch ausgewogenere ersetzt. Bei begrenzten Mitteln prüft man die Notwendigkeit, achtet auf Wirtschaftlichkeit, spart und unterhält mehr den Bestand.  Achtet auf die langfristigen Folgekosten. Ringt in Diskussionen um die beste Lösung.

All das gibt es in Homberg nicht. Ideen werden durchgedrückt, sie könnten ja durch die öffentliche Diskussion gefährdet werden. Letztlich ist dann vieles still in der Versenkung verschwunden.
In der letzten Zeit: Die Rampe vor der katholischen Kirche, das Familiencafé im Stadtpark. Was ist aus dem MarktCampus geworden? Wie soll die leerstehende ehemalige Löwenapotheke weiter genutzt werden? Was wird aus dem Gebäude in der Untergasse, in dem lange ein Stoffgeschäft betrieben wurde und das die Stadt rechtswidrig entkernt hat? Was wird aus dem Gasthaus Krone, dass wegen fehlender Finanzen und Betreiber nicht in Betrieb gehen kann?

Jetzt, wo durch die gesamtgesellschaftliche Entwicklung das Geld knapp wird, kann es so nicht weiter gehen.

 


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