HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Milchmädchenrechnung Hessentag

 

Hingucker T2Dass der Hessentag für die Stadt einen Verlust von 1,8 Mill. Euro bringen wird, ist schon jetzt im Haushaltsplan ausgewiesen. Wenn es nur dabei bliebe! Eher ist mit dem Doppelten zu rechnen, vor allem wenn man die versteckten Kosten in einer ehrlichen Bilanz tatsächlich mit rechnet.

Diesen Verlusten wird der große Gewinn für Homberg gegenüber gestellt, den der Hessentag für Homberg bedeuten soll. Als da sind:

O Erhöhte und frühzeitigere Zuwendungen des Landes zu verschiedenen Baumaßnahmen in Vorbereitung des Hessentages.

O Imagegewinn für die Stadt, der sich durch stärkeren Tourismus und eventuell  Standortwahl bei Gewerbeansiedlungen auszahlt.

O Größeres Zusammengehörigkeitsgefühl in der Stadt und eine Aufbruchstimmung zur weiteren Gestaltung der Stadt.

Die beiden letzten Punkte sind Zukunftshoffnungen, die sich schlecht nachrechnen lassen. Bleibt der erste Punkt:

Wiegen die erhöhten Zuwendungen die Hessentagsverluste auf?

Was kostet der Hessentag tatsächlich? Im Haushaltsplan ist der Verlust mit 1,696 Mill. Euro ausgewiesen. Zu diesem Betrag muss hinzugerechnet werden, was die Stadtverwaltung an Leistungen für den Hessentag erbringt. Dafür sind 110.000 Euro angesetzt. Dieser Betrag scheint sehr niedrig.

Wer jetzt mit Beschäftigten der Stadtverwaltung zu tun hat, merkt, sie sind mit Arbeit vollgeschüttet. Vieles muss zur Zeit liegen bleiben. Das ist auch verständlich. Seit Jahren wird darauf geachtet, dass in den Kommunen nur so viele Menschen beschäftigt werden, wie für die Aufgaben dringend notwendig sind. Homberg liegt da gleichauf mit anderen Kommunen.

Neben den Verwaltungsarbeiten, für die die Stellenbesetzung ausgelegt ist, kommt jetzt zusätzlich die Arbeit einer Event Agentur für ein Großereignis von 10 Tagen Dauer oben drauf.
Es wäre interessant zu ermitteln, wie eine professionelle Agentur den Aufwand an Personal und Kosten kalkulieren würde, den die städtischen Mitarbeiter jetzt als Mehhaufwand zu schultern haben.
Allein 19 städtische Beamte und Angestelle werden als Verantwortliche der Planungsgruppen genannt. Hinzu kommen die vielen Mitarbeiter in der Verwaltung und im Bauhof, die im Hintergrund zuarbeiten. Auch der weibliche Part des Hessentagspaares kann nicht im Kindergarten arbeiten, wenn sie gleichzeitg repräsentative Pflichten übernimmt.

Im letzten Jahr entstanden für 160 Beschäftigte der Stadt Kosten in Höhe von 5,904 Mill. Euro, das macht im Durchschnitt 36.900 Euro pro Person im Jahr. Im Hessentagshaushalt sind 110.000 Euro als interne Leistung angesetzt. Das heißt, rechnerisch wären nur 3 Personen ein ganzes Jahr für den Hessentag tätig. Nun ist aber schon ein Redakteur für ein halbes Jahr extra für die Öffentlichkeitsarbeit eingestellt. Kurz: die 110.000 Euro sind eine schöngerechnete Angabe, die nichts mit den tatsächlich höheren personellen Aufwand der städtischen Mitarbeiter zu tun hat. Zu bedenken ist: Die Stadt muss Aufgaben für das Land erfüllen (z.B. Ausweise und Pässe) und sie hat Pflichtaufgaben (z.B. Kindergärten). Alles was sie darüber hinaus tut, sind freiwillige Aufgaben.

Solange nicht das Gegenteil sauber belegt ist, kann mann davon ausgehen, dass die letzte Zahl der finanziellen Bilanz des Hessentags – t rotz der Zuwendungen – für Homberg rot geschrieben wird.


Ein Kommentar zu “Milchmädchenrechnung Hessentag”

  1. Barolle

    Habe gerade einen Link erhalten :

    https://www.natursteinonline.com/newslog/2008/07/07/auszeichnung-verliehen/

    Da scheint doch glatt jemand einen Geheimplan des Bürgermeisters verraten zu haben.

    Aufgrund der Assoziation – Freebath – Bath – könnte doch hier jemand im Geheimen den Erleborn als Heilquelle vermarkten wollen und träumt von einem „Bath Homberg“.
    Wer dann wohl Kurdirektor wird ?

    Weiß jemand Näheres ??
    Ausser natürlich dem Kultusministerium und den Steinmetzbetrieben.

    Komisch : Steine scheinen Homberg nicht gerade Glück zu bringen.
    Selbst Rollstuhlfahrer und Ältere sind nicht begeistert und treten sie mit Reifen und Füßen.
    Manche werden hinter Putz versteckt, andere nicht ausgegraben und selbst wenn noch keine gesetzt sein sollten stolpert man in Homberg über solche.

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