HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Ärztehaus: Zusammenarbeit mit Aklepios

ChefarztEine kleine Nachricht die zum Nachdenken anregt.

Ist ein Chefarzt in einem Krankenhaus nicht ausgelastet, dass er noch 10 Stunden in der Woche in Homberg Sprechstunde hält?

Der Asklepios-Krankenhaus Konzern hat ein finanzielles Interesse daran, dass die Ärzte der Region möglichst Patienten in ihre Kliniken einweisen. Nicht umsonst versuchen private Krankenhaus-Konzerne Medizinische Versorgungszentren (MVZ) zu übernehmen, damit sie die Patienten in ihr Haus steuern können. Auch die Sprechstunde in der Praxis von Dr. Weber dient letztlich diesem Zweck.

Warum hat die Stadt nicht bereits 2011 die Zusammenarbeit mit Asklepios gesucht?

Asklepios hat vor Jahren das Homberger Krankenhaus und viele Millionen Euro geschenkt bekommen. Die Immobilie, die Gebäude und die technische Einrichtung ist einstmals aus Steuergeldern bezahlt worden.
2011 kündigte Asklepios den noch verbliebenen Arztpraxen auf dem Krankenhausgelände die Mietverträge, so jedenfalls wurde es in der Öffentlichkeit dargestellt. Die Stadt hatte nichts besseres zu tun, als mit der Kirche den ausgehandelten Mietertrag über das alte Amtsgericht platzen zu lassen und stattdessen mit Steuergeldern das Gebäude im Hauruck-Verfahren umzubauen.

Jetzt sind in dem ehemaligen Gebäude drei Arztpraxen vorhanden.
Die Dialyse-Technik wurde in dem Gebäude neu eingebaut, dazu mussten extra zusätzliche Deckenträger eingezogen werden. Im ehemaligen Krankenhaus steht die Dialyseanlage jetzt ungenutzt, wenn sie nicht inzwischen ausgebaut wurde. Zwei Mal wurden Steuergelder ausgegeben.

Mit Steuergeldern ist auch Leerstand in der August-Vilmar-Straße geschaffen worden. Die Orthopädiepraxis war dort ansäsig, es gab auch noch Erweiterungsmöglichkeiten, es gab Parkplätze und einen ebenen Zugang.
Im öffentlich geförderten Ärztehaus fehlen die Parkplätze für die Patienten. Sie können sehen, wo sie in der weiteren Umgebung ihr Auto abstellen können. Über die steile Webergasse (17% Steigung) können sie sehen, wie sie in die Praxis kommen. Eventuell sind sie auf Gehhilfe oder Rollator angewiesen.  Das ist eine Verschlechterung für die Patienten, wahrscheinlich wird es auch der Praxis auf Dauer nicht gut tun.

Bleibt die Frage, warum die Stadt nicht bereits 2011 versucht hat, die Praxen im Krankenhaus zu erhalten. Denn auch Asklepios hat ein Interesse an Homberger Patienten.  Stattdessen wurde Leerstand und eine Doppelstruktur auf Kosten der Bürger finanziert. Auch wenn das vorerst die Hessische Landgesellschaft (HLG) vorfinanziert, am Ende muss es Homberg bezahlen, der Nutzen ist zweifelhaft.  Dieses Erbe von Wagner / Gontermann wird die Stadt noch lange beschäftigen und belasten.

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7 Kommentare zu “Ärztehaus: Zusammenarbeit mit Aklepios”

  1. w.oster

    Es ist schon fast ein Schildbürgerstreich, dass man das MVZ in das alte Amtsgericht gezwängt hat. Es werden noch weitere Praxen im MVZ etabliert werden,
    wie zum Beispiel ein Lungenfacharzt und eine neurologische Praxis.

    Wenn die Terminvergabe für diese Praxen dann auch über die Praxis Weber läuft, dann muss man sich mit
    Recht fragen, wann bei dieser Konstellation das Chaos ausbricht. Schon heute weiss die rechte Hand bei der
    Terminvergabe nicht, was die linke tut. Terminvergabe für vier Praxen, bei laufender eigener Praxis? Schon heute
    hört man von Patienten,dass es hektischer geworden ist, im Praxisbetrieb der Praxis Weber, gegenüber der
    Zeit im Homberger Klinikum. Eine Entwicklung, die Anlass zur Sorge bereitet. Gerade onkologische Patienten möchten im aerztlichen Gespräch ohne allzu grossen Zeitdruck informiert werden, dazu sollte sich der Arzt Zeit nehmen.

    Eine separate Terminvergabe mit entsprechendem Personal sollte man sich überlegen. Zwei Halbtagskraefte und eine entsprechende PC_ Ausstattung dürften reichen.

    Nun muss man wissen,Asklepios ist ein Gesundheitsdienstleister, der in erster Linie Geld verdienen will und muss, das Wohl des Patienten kommt an zweiter Stelle, immerhin, denn das Wohl der Mitarbeiter muss man mit dem Fernglas suchen.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass Herr Dr. Weber, als Koordinator des MVZ im Gegenzug für die Sprechzeiten von Herrn Dr. Claus Patientenzuweisungen von Asklepios Melsungen erhält.

  2. Teufelchen

    „Im ehemaligen Krankenhaus steht die Dialyseanlage jetzt ungenutzt, wenn sie nicht inzwischen ausgebaut wurde.“

    Die Anlage dürfte Eigentum des praktizierenden Nephrologen Dr. Menzer gewesen sein.
    Der Einbau von zus. Deckenträgern hängt nicht unbedingt vom Gewicht der Dialysegeräte ab, sondern dürfte eher eine durch Bauvorschriften insgesamt geforderte Traglasterhöhung sein.

    Wie weit die Stadt Einfluss auf Asklepios hatte oder hat könnte der ehemalige BM Kandidat Eibe Hinrichs beantworten.

    Seine in den Meiden und im HNA Gespräch in der Stadthalle gemachten Äußerungen deuten eher auf wenig hin.
    Eines hat er aber auch klar gemacht:
    Andere Städte haben härter gekämpft, um ihre Standorte zu erhalten.

    Und es dürfte ebenso klar sein, dass der Landkreis unter Führung von Herrn Neupärtl und Herrn Becker ( die man ja gerade ob ihrer Leistungen wiedergewählt hat ) und unter Zustimmung der Mehrheit im Kreistag ( SPD / FWG auf Kreisebene ) die Krankenhäuser erst in einem selbst verantworteten Zustand „verfallen“ ließen und sie dann verscherbelten.

    Einige Homberger Politiker haben da öffentlich nicht zugestimmt.
    Vielleicht macht man deren Namen ja mal hier im Blog bekannt.

    Wie weit Mitglieder des Kreisausschusses hier ihre Zustimmung gaben, lässt sich wohl eher nicht feststellen.

  3. Teufelchen

    https://www.homberg-efze.eu/politik-verwaltung/aktuelles/meldungen/nachrichten-hauptseite/das-aerztehaus-in-homberg/1a5453639d1f8dffbc45fe6ae148945e/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=401

    Auf Seiten der Stadt findet man Erklärungen zum Ärztehaus die einige Fakten verschweigen, andere wieder hervorheben und dabei erkennen lassen, wie wenig man bereit war die „nötigen“ Umplanungen vorher durch die Stadtverordneten genehmigen zu lassen.

    Wer diesen Bericht “ Bauverwaltung“ verfasst hat geht leider nicht hervor.
    Verantworten muss in damit der Leiter der Bauverwaltung. Denn dieser ist wie sein damaliger Chef verantwortlich für alles was seinen Dienstbereich betrifft.

    Schön wäre es, auch hier eine Klarstellung zu erhalten.
    👿

  4. DMS

    zu 2: An der Giebelseite zur Webergasse mussten drei Stahlträger zusätzich eingebaut werden, da für die Dialyse große Flüssigkeitsbehälter an dieser Stelle geplant wurden.

  5. Comment

    Ein sehr guter Beitrag, Herr Schnappauf, die Homberger können auch nach Bad Hersfeld, Fritzlar und Kassel gehen. Ich meide Asklepios aufgrund der Schließung Hombergs

  6. An Teufelchen

    Sie verkennen die Sachlage, anderer Städte hatten mehr politischen und oder wirtschaftlichen Einfluss, auf die Entschiedung.
    Homberger hatten über 13000 Unterschriften gesammelt……es gab viele Homberger die unter Beeinträchtigung persönlicher Interessen sehr aktiv waren, ich hoffe Sie waren es auch!

  7. Teufelchen

    Da ich zu diesem Zeitpunkt nicht in Homberg wohnte habe ich von dieser Unterschriftensammlung nichts gewusst.

    Wenn Sie meinen Kommentar gelesen haben, ich habe von den Aussagen des Herrn Hinrich gesprochen der wohl als Geschäftsführer von Asklepios einen tieferen Einblick hatte.

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