HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Kommentar zum Tag der Europawahl

Vor drei Monaten hätte niemand gedacht, dass aus dem stillen Sitzprotest einer Schülerin von dem Parlamentsgebäude in Schweden eine weltweite Bewegung von Schülern erwachsen würde.
Vor einer Woche hätte niemand gedacht, dass ein Youtube-Video eine so große Resonanz hervorrufen würde wie das eines 26-Jährigen.

 

 
Bildschirmfoto: Ausschnitt aus The Guardian Quelle

 

 

 

 


Abbildung: Bildschirmfoto mit den Orten an denen Schülerdemonstrationen stattgefunden haben. Quelle

Beide Ereignisse haben den Nerv der Zeit und der Stimmung der Menschen getroffen. Sie haben das geschafft ohne die Parteien, die plötzlich hilflos stammeln oder noch schnell versuchen, als Trittbrettfahrer aufzuspringen. Die Parteien sehen alt und hilflos aus

 

Diese Bewegungen zeigen dass die Parteien nichts Entscheidendes verändern können und wollen. Ihnen reicht es, wenn sie den Anschein von Aktivitäten erwecken – um im Schatten dessen die alten Geschäfte weiter zu betreiben.

Der Zustand der Welt ist auch das Ergebnis der politischen Parteien. Sie haben dafür den Rahmen geschaffen. Sie haben die Steueroasen geschaffen und die Welt in arm und reich gespaltet. Sie haben es geschafft, dass die jungen Menschen verstanden haben, dass ihre Zukunft geopfert wird um der Religion des Geldes weiter zu huldigen.

Auch in dem You-tube-Video geht es nicht nur um die CDU, es geht letztlich um das Versagen der Parteien beim Schutz des Klimas. Die physikalischen Zusammenhänge, die das weltweite Klima verändern, richten sich nicht nach Parteibeschlüssen, nach langfristigen Ausstiegsplänen, die Folgen treten auf, verstärken sich  und werden mit Gewalt zu Änderungen auf der Erde führen.
Selbst der UN-Generalsekretör Guteresses sagte es: Die Klimaveränderung ist schneller als wir.

Bildschirmfoto Tagesschau 23.05.2019

 

Und wie sieht es in Homberg aus?

Auch in Homberg ist es einer Bürgerinitiative gelungen, die Umwandlung von landwirtschaftlichen Flächen in Bauland im Außenbereich zu verhindern. Allerdings war diese Initiative nur auf einen kleinen Teil des Stadtgebietes in ihrer unmittelbaren Umgebung gerichtet.


Gleichzeitig haben die Parteien in Mardorf der Umwandlung von Ackerland zu Bauland zugestimmt, und damit dem Eigentümer einen Wertzuwachs von 1,30 Euro/qm auf 30 Euro/qm beschert. Gleichzeitig brüsten sich die Homberger Parteien mit Klimaschutzaktivitäten: Einer aus Fördermitteln finanzierten Klimaschutzmanagerin – als Feigenblatt.
Die zentral gelegene grüne Oase auf dem Ulrich-Areal wurde gegen den Bürgerwillen zerstört, um den Projektentwicklern ein lukratives Geschäft zu ermöglichen.
Selbst dort, wo die Akteure verpflichtet sind zu handeln und Gefahren abzuwehren, schauen sie weg, wie im Überschwemmungsgebiet an der Efze.
Sehenden Auges lassen sie kommende Katastrophen untätig auf uns alle zukommen.

Von den Parteien ist nichts zu erwarten, was die drohende Gefahr abwendet. Unabhängig von Parteien sind in kurzer Zeit Kräfte entstanden, die die politische Landschaft verändert haben.
Welche Ereignisse oder Bewegungen werden in Homberg erwachsen?

Wo aber Gefahr ist, wächst
Das Rettende auch.
Hölderlin 1802

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12 Kommentare zu “Kommentar zum Tag der Europawahl”

  1. solarfan

    " … Die zentral gelegene grüne Oase auf dem Ulrich-Areal wurde gegen den Bürgerwillen …"

    Können Sie mal belegen, dass das gegen den Bürgerwillen durchgeführt wurde ?

  2. Delf Schnappauf

    zu 1)

    JA, lesen Sie die Protokolle und Zeitungsberichte der damaligen Zeit. Sie können auch hier im Hingucker nachschauen. In der Zeit Juni/Juli 2015 werden Sie fündig.

  3. Dr. Klaus Lambrecht

    Mit Erschrecken aber ohne Verwunderung habe ich heute in der HNA die Wahlbeteiligungen in den Homberger Wahlbezirken zur Kenntnis genommen. Auffallend in der Kernstadt ist, dass die Wahlbeteiligung geradezu unterirdisch schlecht war, dabei hat gerade die Homberger Stadtpolitik  hauptsächlich die Kernstadt mit ihren Projekten im Fokus. Die Entwicklung muss nachdenklich machen. Ein weiter so wie bisher darf es auch in Homberg nicht geben.  
    Der Bürger ist auch in Homberg seit Jahren allein gelassen worden, seine Wünsche und Sorgen interessieren doch keinen der Stadtpolitiker. Die träumen lieber von einer Museumsstadt und Multifunktionshäusern oder wie man Fördergelder abgreifen kann.
    Die Kommunikation muss besser werden, wird jetzt – wie überraschend – konstatiert. In Homberg sucht man nicht die Kommunikation. Bereits voriges Jahr wurde in der HR-Sendung vom Marktplatz festgestellt, der Bürgermeister sollte mehr mit den Bürgern sprechen. Das Gegenteil ist der Fall, wie auch die Protokolle oder die Sitzungen der STAVO zeigen, soll der Bürger gar nicht informiert werden. Ein Außenstehender kann mit den Protokollen oder in den Sitzungen nichts verstehen, da vieles gar nicht erläutert wird. Darum gehen auch viel Bürger nicht in die Sitzungen. Die HNA veröffentlicht im Grunde nur die Pressemitteilung der Stadt, eine kritische Berichterstattung gibt es nicht. Ja wir haben das Ratsinformationssystem, aber welcher Bürger hat die Zeit sich damit auseinanderzusetzen?
    Fragen an die STAVO werden mehr schlecht als recht beantwortet, insbesondere wenn es kritische Fragen sind. So darf man sich nicht wundern, wenn die Homberger sich abwenden.
    Dies Problem kann auch nicht durch ein erfolgreiches Altstadtfest übertüncht werden.
    Großen Teilen der Bevölkerung reicht es schlichtweg, von den politisch handelnden Personen nicht ernst genommen zu werden.

  4. solarfan

    zu 2. Mal abgesehen davon, dass Sie als Beleg mal wieder Ihre eigenen Blogbeiträge anführen, deren Wahrheitsgehalt ebenfalls nicht belegt ist, habe ich im genannten Zeitraum keinen Beitrag gefunden, der auch nur ansatzweise den Bürgerwillen zum Umgang mit der grünen Oase auf dem Ulrich-Areal dokumentiert.

    Man findet dort einen Beitrag zu einem Bürgerworkshop an dem rund 100 Homberger teilgenommen haben. Sollen diese 100 Homberger etwa den Bürgerwillen abbilden ?

    Ein anderer Beiträg aus der Zeit ist mir aufgefallen: https://www.homberger-hingucker.de/baufeld-fuer-fachmarktzenter-zukuenftige-bauruine/

    Da kann sehr deutlich sehen, wie weit die Spekulationen im Homberger-Hingucker von der Realität abweichen.

  5. Delf Schnappauf

    zu 4: In den Berichten im Hingucker finden sich die Links zu den Quellen. Dort kann man nachlesen:

    Hier die Kernsätze aus der Einladung zum Bürgerworkshop im Juni 2015:

    Aus diesem Grund lädt die Stadt Homberg (Efze) am 30.06.2015 zum Bürgerworkshop Entwicklung Quartier Kasseler Straße / Ziegenhainer Straße ein. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, aber auch Akteure aus Wirtschaft, Gesundheit, Bildung, Kultur, Umwelt, Sport und anderen gesellschaftlichen Bereichen sind herzlich eingeladen, über die Entwicklung dieses wichtigen Standorts mit zu diskutieren und mit zu gestalten.

    Vor diesem Hintergrund hat die Stadt das Architektur- und Planungsbüro ANP aus Kassel beauftragt, ein integriertes Entwicklungskonzept zu erarbeiten, das unter umfassender Beteiligung der Bürgerschaft städtebauliche, verkehrliche und freiräumliche Rahmenbedingungen zur Entwicklung des Quartiers erarbeiten soll.

    Ziel ist, klare Vorschläge und Empfehlungen der Bürgerinnen und Bürger für das weitere Verfahren zu erarbeiten.

    Zu der Grünoase mit den Rotbuchen kann man im Newsletter der Stadt unter der Überschrift: Bürger-Workshop zum Ulrich-Areal, Guter Start der Bürgerbeteiligung in der Stadthalle nachlesen:

    Darüber hinaus wurde der Erhalt bestehender und die Pflanzung neuer Bäume angeregt. Auch hier wurde in diesem Zusammenhang die geplante Fällung von zwei großen Rotbuchen auf dem Ulrich-Areal kritisiert.

    In der HNA vom 2. Juli 2015 ist nachzulesen:

    Den Erhalt von zwei alten Rotbuchen auf dem Ulrich-Gelände forderten alle drei Arbeitsgruppen.

    Zum Fachmarktcenter:

    "Da kann sehr deutlich sehen, wie weit die Spekulationen im Homberger-Hingucker von der Realität abweichen."

    Jetzt, drei Jahre später, kann man in der Realität sehen, wie zutreffend die Prognose im Homberger-Hingucker von 2015 war. 

    Es wurde keine Tankstelle gebaut, kein Gebäude für Tierfutter, keines für Elektronikgeräte, kein mongolisch-chinesisches Restaurant. Das Gebäude für den Getränkeshop steht zwar, steht aber leer. Nachdem die anfängliche Neugier befriedigt ist, sind nur wenige Kunden zu sehen. Ob sich der Baumarkt wirtschaftlich auf Dauer halten kann?

  6. solarfan

    Vielen Dank für die Informationen.

    Der Bürgerworkshop, an dem ca. 100 Homberger teilgenommen haben zeigt also den Bürgerwillen, na dann …

    Die Pläne für das Fachmarktcenter haben sich geändert und sind nicht 1 zu 1 nach der Ursprungsplanung umgesetzt worden, na und ? Wo ist die Bauruine und wo die zutreffenden Prognosen aus 2015 ?

     

  7. Phil Antrop

    Hallo Solarfan!

    Zeigen die Entscheidungen der Stadträte etwa den Bürgerwillen? Oder die Stimmen der 37 Stadtverordneten? Zeigten nicht 100 Bürger, dass sie bereit waren sich einzubringen?

    Man hat sie ignoriert !

    Fragt man nach wegen den zugesagten Leistungen von Schoofs und deren Erbringung, gibt es keine Antwort!

    Die geringe Teilnahmerzahl 100 bedeutet doch auch, das Seitens der Bürger wenig Interesse besteht, weil man in Homberg leider gelernt hat, das selbst der geringste Bürgerwille ignoriert wird?

    Zeigen auch die Teilnahmezahlen bei den letzten Wahlen – zuletzt Homberg unter 30 % !

    Zum Gelände Schneider: Von Bauruine spricht man auch, wenn das was mal geplant war nicht umgesetzt wurde. Ständige Änderungen bedeuten doch auch, dass man das, was man wollte nicht realisieren kann. Die Stadtverordneten wurden wie Schafe auf ständig wechselnde Weiden getriben, ohne je Futter zu sehen.

  8. Mitgucker

    Man kann in der Kernstadt keine allzu große Wahlbeteiligung erwarten,wie noch vor 30 Jahren. Schauen Sie doch mal, wer als Wahlberechtigter dort noch mit welchem Altersdurchschnitt wohnt. 

  9. solarfan

    zu 7.

    " Zeigen die Entscheidungen der Stadträte etwa den Bürgerwillen? Oder die Stimmen der 37 Stadtverordneten? …"

    Das kann ich nicht beurteilen, da ich DEN Bürgerwillen nicht kenne. Deswegen habe ich nach Belegen für die Aussage gefragt. Klar dürfte sein, das in den genannten Veranstaltungen nicht unbedingt der Bürgerwille formuliert wurde, sondern die Meinung einzelner Teilnehmer.

    "… Die geringe Teilnahmerzahl 100 bedeutet doch auch, das Seitens der Bürger wenig Interesse besteht, weil man in Homberg leider gelernt hat, das selbst der geringste Bürgerwille ignoriert wird?…"

    Könnte es sein das sich einfach nicht mehr als 100 Bürger für das Thema interessiert haben ? Oder die große Mehrheit der Bürger den Entscheidungsträgern einfach zutraut die richtigen Entscheidungen zu treffen ?

    Auf dem Fachmarktcentergelände steht also eine Bauruine ?

    Die Erweiterung der Bedeutung von Begriffen der deutschen Sprache zur Begründung von nichtzutreffenden Behauptungen scheint mir eine neue Methode im Hingucker zu sein, da kann man nur staunen.

    Der Duden, das Standardwörterbuch der deutschen Sprache, sagt übrigens: Bauruine – angefangener und nicht weitergeführter Bau 

     

  10. Phil Antrop

    "Der Duden, das Standardwörterbuch der deutschen Sprache, sagt übrigens: Bauruine – angefangener und nicht weitergeführter Bau"

    Bauruinen im allgemeinen Sprachgebrauch sind auch Gebäude die zwar fertig waren, aber durch fehlende Nutzung oder vollständige Fertigstellung als "so da" Gebäude rumstehen.

    Im durch die Treuhand verwüsteten Osten stehen jede Menge "Bauruinen" rum.

    Als Investitionsruine bezeichnet man ein Bauwerk, das nach Fertigstellung oder vorzeitigem Abbruch des Projektes entweder niemals seinem ursprünglich geplanten Zweck diente, oder nicht den erwarteten Ertrag oder Nutzen brachte[1]. In Anlehnung an englisch white elephant begegnet man auch der Bezeichnung Weißer Elefant.[2][3] Speziell bei nicht fertiggestellten Bauwerken spricht man auch von Bauruinen.[4]

    https://de.wikipedia.org/wiki/Investitionsruine

    Dazu der Duden: umgangssprachlich: Wörter, die im alltäglichen Umgang und meist in gesprochener Sprache vorkommen (z. B. fremdschämen, multikulti, Medienrummel). Sie gehören nicht zur Standardsprache, sind aber weit verbreitet und akzeptiert.

    https://www.duden.de/hilfe/gebrauch

  11. solarfan

    zu 10.

    Und diese Ausführungen sollen jetzt belegen, dass das Fachmarktcenter eine Bauruine ist ?

     

  12. Dr. Klaus Lambrecht

    Ich halte die Diskussion von Solarfan für total überflüssig. Die GMA legte wiederholt vollkommen überzogene und teilweise nicht nachvollziehbare Prognosen für den Standort vor. Schöngerechnet könnte man auch sagen, waren die Einschätzung zur Nachfrage nach dem Geschäftsstandort Homberg. Dies belegt die fehlende Bautätigkeit am Standort Mardorfer Feld. Ein Restaurant, eine Tankstelle ein Technikanbieter sollten dort bereits Nachfragen nach Flächen gestellt haben, als der Bebauungsplan zum letzten Male geändert wurde. Vergleichbar die Entwicklung beim Projekt Drehscheibe. Es wurde suggeriert, dass die Mieter des Projektes Schlange stehen, wie mühsam die Vermietung ist, bestätigte Jounis letztes Jahr. Die Kaufkraft in Homberg dürfte in den letzten 10 Jahren sicher nicht gestiegen sein. Außerdem ändern sich auch die Rahmenbedingungen für die potentiellen Mieter täglich, sei es der Trend zur Bestellung im Internet, Konsumtrends und die Ansprüche an ein solches Einkaufszentrum. Im Artikel des Extra Tip fehlt jegliche Auseinandersetzung mit einer nachhaltigen, umweltgerechten energiesparenden zukunftsweisenden Bauweise, die immer mehr von den Marketingstrategen der großen Verbraucherketten angewandt wird. Hier hat das Homberger Parlament versagt, weil es keine Vorgaben für eine Homberg zugeschnitte, angepasste Bauweise beschlossen hat. Sie ist dem Diktat des Projektentwicklers gefolgt.

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