HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Noch mal Glück gehabt

Die Unterfinanzierung der Kommunen hat eine lange Geschichte und jetzt ein Ausmaß erreicht, dass Kommunen auch anfällig macht auf gewagte Finanzierungsangebote einzugehen, die ihnen von "Spezialisten" und "Experten" vorgestellt werden.

Verspekuliert

Viele große Städte haben das teuer bezahlen müssen als sie ihre Einrichtungen, wie Kanalnetze, U-Bahn und Gebäude verkauften.  Andere versuchten es über  Spekulationen. Bad Oeynhausen zum Beispiel ist dadurch jetzt noch höher verschuldet, Verlust 485.000 Euro durch Zins-Derivate (SWAPs).
Übrigens: Der Handel mit Derivaten hat einen gewichtigen Anteil an der Weltwirtschafts- und Finanzkrise.

Mit Zinsderivaten geliebäugelt

In Homberg hat man in den letzten Jahren ebenfalls mit diesen Möglichkeiten geliebäugelt, nachdem sie dem Magistrat von "Spezialisten" vorgestellt worden war. Nun wäre das nicht weiter zu erwähnen, zumal der Magistrat davon Abstand genommen hat, wenn das nicht ausdrücklich im Haushaltssicherungskonzept als Sparmöglichkeit dargestellt wurde.

Im Haushaltssicherungskonzept  von 2008 und 2009 wird die Möglichkeiten von Zinsderivaten ernsthaft in Erwägung gezogen, wie die Auszüge aus den beiden vom Magistrat vorgelegten Konzepten zeigen.

Weitere Zinsoptimierung unter anderem durch Prüfung des Einsatzes von Zinsderivaten

[2008] Dem Magistrat wurde durch einen Spezialisten (…) der mögliche Einsatz von Zinsderivaten (z.B. Zahler-Doppelswap) vorgestellt. Daran anschließend wurden zwei auslaufende Darlehensverträge und der Kassenkredit zur Zinsabsicherung hinsichtlich des Einsatzes von Zinsderivaten (hier: Doppelswap ) ausgeschrieben. Der Magistrat kam jedoch zu dem Ergebnis, den Einsatz von Zinsderivaten nicht durchzuführen, da die Höhe der zu zahlenden Zinsen und die Länge der Laufzeit seinerseits ungünstig erschienen.
Quelle: Haushaltssicherungskonzept Rechnungsjahr 2008, S. 12

[2009] Nachdem bereits im Vorjahr der Einsatz von Zinsderivaten zur Absicherung niedriger Zinsen unter Einbeziehung von Bankfachleuten geprüft, jedoch verworfen wurde, soll erneut der Versuch unternommen werden, die derzeitige niedrige Zinsphase durch risikolose Strategien auszunutzen, um den Zinsaufwand mittelfristig auf einen möglichst gleich bleibenden Stand und mit einer möglichst geringen Verzinsung zu halten.
(Quelle: Haushaltssicherungskonzept Rechnungsjahr 2009, S. 14)

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Ein Kommentar zu “Noch mal Glück gehabt”

  1. Barolle

    Welche Spezialisten waren es denn ?

    Kreissparkasse ? VR Bank ? Oder woher stammten sie ?
    War es nur einer oder waren es mehrere ?

    Experten sind nämlich Personen, die können einem hinterher genau sagen, warum sie vorher nicht Recht hatten !

    Und wer war so klug so was in das Haushaltssicherungskonzept mit einzubringen?

    Doch nicht etwa der Dipl- Volkswirt an der Spitze ?
    Mit Schwerpunkt Stadtmarketing?

    Oder waren es Mitglieder aus den politischen Dunstkreisen Hombergs?

    Etwa der Finanzwirt und Stadtrat Koch? Publikumsliebling manch Sitzung in letzter Zeit!
    Peter Dewald? – Herr Frölich – oder Persönlichkeiten die den Freidemokraten nahestehen ?

    Klärt doch die Bürger auf – sie haben ein Anrecht darauf zu erfahren, wer evtl schlechte Ratschläge unterbreitet !

    Verluste Göttingen 6 Millionen
    Quelle: https://www.kommunale-info.de/index.html?/Infothek/3311.asp

    Siehe auch:
    https://www.steuerzahler-nrw.de/Swap-Umfrage-BdSt-zieht-erste-Zwischenbilanz/29036c137/index.html

    Marl 4,7, Millionen allein 2010
    https://www.marler-zeitung.de/lokales/marl/Alte-Vertraege-bringen-der-Stadt-jetzt-Millionenverluste;art996,164482

    „Der Kunde bezahlt der Bank viel Geld dafür, dass sie ihm ein unbegrenztes Verlustrisiko verkauft“
    Prof. Dempster
    https://www.pforzheim.de/uploads/media/info_swap_pforzheim.pdf

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