HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Sparen , Schulden, Krise

SparbuchÜberall wird vom Sparen gesprochen, in den Kommunen, im Kreis, in Hessen, in Deutschland, in Europa.
Dabei fällt auf, dass einfachste Zusammenhänge aus dem Blick geraten.

Sparen ist Geld zur Seite legen

Sparen heißt erst einmal, Geld für spätere Ausgaben zur Seite zu legen. Klassisch war das Sparbuch. Wer spart erwartet Zinsen für sein Geld, das er an die Sparkasse oder Bank geben wird.

Zinsen gibt es aber nur, wenn jemand das Geld braucht, also Schulden macht. Schulden und Sparen stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang.
Wenn niemand Kredite aufnimmt, also Schulden macht und Zinsen zahlt, kann niemand sparen.

Schuldenbremse ist in sofern unsinnig, denn sie bedeutet im Umkehrschluss auch Sparbremse.

Riesige Vermögen finden keine sichere Anlagemöglichkeit

Wohin mit dem Ersparten, wenn keine Kredite nachgefragt werden? Schon jetzt ist im Finanzmarkt viel flüssiges Geld, das eine gewinnbringende Anlage sucht. Durch Sparen auf allen Ebenen, also durch Kredittilgungen und Zinszahlungen, vermehrt sich dieses Kapital, während der Bedarf nach Investitionen bei schrumpfenden Haushalten und fehlender Kaufkraft sinkt. Sparen verschärft die Krisenentwicklung. Die amerikanische Immobilienkriste, die die jetzige Weltwirtschaftskrise in Gang gesetzt hat, beruhte ebenfalls auf einem Mangel an Anlagemöglichkeit, bis man den Weg ersann, Kredite an Hausbesitzer und Hauskäufer zu vergeben, bei denen von Anfang an klar war, dass die diese Kredite nicht aus eigener Wirtschaftskraft bezahlen können. Diese faulen Kredite wurden mit schönen Namen verpackt und weltweit Kapitalanlegern verkauft, bis die Blase platzte und der Schwindel offen zu Tage trat. In der Folge wurde daraus die Bankenkrise. Die Rettung der Banken mit Staatsmitteln führte zur Staatsschuldenkrise.

Jeder Landwirt weiß, eine Kuh, die viel Milch geben soll, muss gut gefüttert werden. Die sogenannten Finanzexperten sind gegenteiliger Meinung.

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2 Kommentare zu “Sparen , Schulden, Krise”

  1. Supercalifragilistisch

    Was soll dieser Artikel uns sagen ?

    Soll Homberg nun doch wieder neue Schulden machen weil Sparen ja falsch ist ?

    Oder Hessen keinen Rettungschirm bauen ?

    Soll man nun Rücklagen bilden und wovon ?

    Hat Homberg Rücklagen gebildet um zukünftige Pensionszahlungen, Beihilfekosten nicht aus dem laufenden Haushalt begleichen zu müssen ?

    Im TV war die Tage ein Bericht zu Pensionszahlungen Niedersachsen.
    Umgerechnet auf 2013 bedeuteten die Zahlen, müsste das Land ca 110 Milliarden € auf der hohen Kante haben.
    Das Doppelte der derzeitigen Schulden die das Land angehäuft hat.

  2. Niccoló

    zu 1.

    Das Thema ist eigentlich zu kompliziert, um es in einem so kurzen Artikel abzuhandeln.

    Wer sich genauer informieren will, dem empfehle ich auch hier die Seite http://www.nachdenkseiten.de .

    Was Herr Schnappauf damit vielleicht auch sagen wollte, ist, dass der Begriff „Sparen“ für den Vorgang „Haushaltskonsolidierung“ die falsche Umschreibung ist.

    Sparen ist Rücklagen bilden für künftige Vorhaben.

    Den Haushalt zu konsolidieren ist, die Ausgaben auf ihre Notwendigkeit zu prüfen und gegebenenfalls einzuschränken. Wenn dies nicht ohne Schaden für die Körperschaft geht, dann müssen eben die Gebühren, Beiträge und gegebenenfalls auch die Steuern erhöht werden.

    Auf eine Haupeinnahmequelle,nämlich auf den kommunalen Finanzausgleich, haben die Kommunen so gut wie keinen Einfluß. So hat das Land Hessen diesen um jährlich insgesamt 344 Mio. € ab 2012 gekürzt. Das was es durch den sogenannten „kommunalen Schutzschirm“ bedürftigen Kommunen zurückgeben will, beträgt umgerechnet nur ein Viertel dieses Betrages (Kürzung für 30 Jahre = 10,32 Mrd. €; Entschuldungshilfe nach dem Kommunalen Schutzschirmgesetz 2,8 Mrd. € (Entschuldungshilfe für insgesamt 30 Jahre)). (Quelle: Pressemitteilung der SPD Hessen-Nord vom 08.05.2012) (Begriffserklärung kommunaler Finanzausgleich siehe: https://tinyurl.com/9bkc72o)

    Der andere Aspekt ist, dass die Bevölkerungsgruppe, die soviel Geld „sparen“ kann, dass sie es gar nicht mehr alles ausgeben könnte, um Zinsen zu erzielen jemanden braucht, der Geld leiht. Dieses Geldvermögen ist wohl inzwischen so groß, dass ein Bruchteil als Steuerzahlung ausreichen würde, damit keine staatliche Körperschaft Kredite aufnehmen müsste. (Zum heraussuchen der Quelle ist es mir heute Abend zu spät…irgendwo bei den Nachdenkseiten)

    Pensionsrücklagen zu bilden wäre paradox. Das Beamtentum ist zu einem großen Teil deshalb eingerichtet worden, um den Anstalten, Stiftungen und Körperschaften des öffentlichen Rechtes Sozialversicherungsbeiträge zu sparen. Wenn diese Pensionsrücklagen bilden sollten, könnten sie auch gleich Rentenversicherungsbeiträge zahlen. Rentenversicherungsbeiträge sind sofort fällig – Pensionen normalerweise erst in 30 bis 50 Jahren.

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