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2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Neue Verkaufsflächen am Stadtrand findet Zuspruch bei der Mehrheit in den Ausschüssen

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Rat von Chr. Klotz in den Wind geschlagen – Wird es noch ein Umdenken geben?Bild

"Lassen Sie sich nicht verführen – aus welchen Gründen auch immer – innenstadtrelevantes Sortiment nach außen zu verlagern."

Diesen dringenden Rat gab Christian Klotz letzten Donnerstag in der vollbesetzen Stadthalle. Zu diesem Zeitpunkt lag schon die Tagesordnung für die nächste Stadtverordnetensitzung vor.
In zwei Tagesordnungspunkten geht es genau darum: Lidl möchte seine Verkauffläche an der Hersfelder Straße erweitern und braucht dazu eine Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans.

Die jetzige Verkaufsfläche beträgt 808 m², sie soll um 20% auf 967 m² erweitert werden. Besonders wird in der Vorlage betont, dass mit der Flächenerweiterung keine Sortimentsveränderung verbunden sei, sondern dadurch nur die Lagerkapazität für die Artikel verbessert werden soll.

Der Handel rechnet mit bestimmten Umsatzmengen in Euro je m² Verkaufsfläche. Bei Investitionen für 20 % mehr Fläche muss der Umsatz ebenfalls mindestens um 20 % steigen. Da die regionale Kaufkraft begrenzt ist, kann diese Steigerung nur erreicht werden, wenn sie an anderer Stelle in der Stadt vermindert wird. So ist seit Jahren überall im Lande die Kaufkraft aus den Innenstädten auf die grüne Wiese am Stadtrand verlagert worden. Die Folgen für die Innenstädte sind bekannt.

Da werden Förderprogramme zur Wiederbelebung der Stadtkerne aufgelegt, da wird ein Stadtmarketing-Guru für 5.000 Euro in die Stadt geholt, der eindringlich vor genau dieser Entwicklung warnt.
Und was ist bisher im Bauausschuss geschehen?

Die Mehrheit will der Verlagerung von Kaufkraft zustimmen.
Kann das jemand verstehen?

Zur Entschuldigung heißt es von den Befürwortern, das Sortiment ändert sich doch nicht. Wenn ein Unternehmen das Sortiment ändert, kann die Stadt nichts machen. Die Stadt hat nur eine Möglichkeit, nämlich über das Planungsrecht und das nur jetzt.

Mit dieser Entscheidung wird die Altstadt weiter kaputt gemacht, jeder sollte das nach dem Vortrag letzten Donnerstag verstanden ha
ben.

Nachtrag: 6.11.2008, 21:00
CDU, FDP und SPD stimmen für die Änderung der Planung zugunsten der Erweiterung von Lidl.
Bündnis90/Die Grünen stimmen gegen die Erweiterung..

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