HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Hombergs hohle Homepage

Homberger Meldungen " bürgernah und serviceorientiert"

"Als eine Verwaltung, die sich bürgernah und serviceorientiert ausrichtet, möchten wir Ihnen auf dieser Webseite unsere Dienstleistungen anbieten, möchten Sie schnell und umfassend informieren."

"Auch zum Thema Politik bieten wir Ihnen umfangreiche Informationen; so etwa zu den Themen Parteien oder Wahlen. "

Auf vier Internetseiten finden sich seit etwa Oktober 2010 bis heute 15 Meldungen. Welchen Eindruck erhält ein Besucher der Homberger Internetseite, wenn er erfährt, es gibt einen neuen Stadtplan, es gab die Volkszählung (das war im Mai 2011) und dass im letzten Jahr ein neuer Geschäftsführer für das Stadtmarketing die Arbeit aufgenommen hat?

Ist das alles, was in Homberg geschieht? Neugierig wird da niemand auf Homberg, zumal Internetnutzer von anderen Städten umfassendere Informationen gewohnt sind. Homberg fällt hinter das allgemeine Niveau zurück.

"Die neu gestalteten und inhaltlich überarbeiteten Internet-Seiten bieten Ihnen die wichtigsten Informationen und ein breites Spektrum an Themen und Hinweisen, an Service- und Verwaltungsdienstleistungen."

Dürftige "Umfangreiche Informationen"

"Auch zum Thema Politik bieten wir Ihnen umfangreiche Informationen; so etwa zu den Themen Parteien oder Wahlen." Quelle

Parteien
Unter dem Begriff: Politik&Verwaltung > Rathaus > Parteien findet man eine Liste der Stadtverordneten mit Adresse aber ohne Telefonnummer und Email. Das waren die "umfangreichen Informationen".

Wahlen
Ein Stichwort 'Wahlen' ist in den Navigationsleisten nicht zu finden, erst über den Suchbegriff "Wahl" findet man ganz am Ende einer Liste von Wahlangelegenheiten – bis zur Auswahl in der Stadtbücherei – die Ergebnissse der letzten Kommunalwahl. Von den Homberger Ergebnissen zur Wahl im Kreis, im Land, im Bund, in Europa ist nichts zu finden. Umfangreiche Informationen kann man das nicht nennen.

Fehlende Informationen

Interessanter ist, was der Bürger nicht erfährt. Keine Meldungen gibt es zu der Idee eines Einkaufszentrums am Marktplatz, zu den neuen Logistikunternehmen, die in Homberg tätig geworden sind, nichts zu den Bürgerinitiativen gegen Verkehrslärm, nichts zu der Auszeichnung für eine Homberger Firma.

Von der Entwicklung im gemeinsamen Gewerbegebiet an der Autobahn ist nichts zu lesen, der Link zum Industriepark A7 zeigt veraltete Informationen vom einem Kreiselbau, der schon lange fertiggestellt ist.

Nicht einmal die Marktplatzkonzerte finden sich auf der Homepage, obwohl sie sogar von einer Homberger Firma gesponsert werden. Vorschläge für die inhaltliche Gestaltung der Homepage hat es genug gegeben, einschließlich Beispielen aus anderen Städten. Genützt hat es wenig. Lediglich die Orts-Satzungen sind inzwischen zu finden. Trotzdem heißt es weiterhin auf der Seite:

"Für Anmerkungen und Anregungen zu unserem Internetangebot sind wir Ihnen dankbar, denn die Homepage der Stadt Homberg gewinnt durch aktive Internetnutzer, wird noch interessanter und bleibt so lebendig." Quelle

  

Unfähigkeit oder Strategie?

 Seit Jahren gibt es von den Internetnutzern Vorschläge (6. 12. 2009) für eine Verbesserung des städtischen Internetauftritts. Weitere Vorschläge wurden hier in den Kommentaren vorgetragen. Außer einigen kleinen Veränderungen gibt es keine wirklich wahrnehmbare Niveauanhebung. Woran liegt das?

An der finanziellen Situation kann es nicht liegen, denn andere Städte schaffen es auch, gute Internetangebote zu pflegen.

An Unfähigkeit? Große Fähigkeiten, um Informationen ins Internet zu stellen, sind heute nicht mehr notwendig, wenn das System gut gewählt ist. Es muss nur gemacht werden. Dazu braucht es nur die notwendige organisatorische Zuordnung dieser Aufgabe zu einem Arbeitsgebiet und die dafür notwendige Zeit. Dies zu organisieren ist eine Führungsaufgabe. Ist es also Unfähigkeit?

Desinformation als Strategie
Es hat wohl eher System, weder über das Internet noch auf anderen Wegen zu viel Informationen offenzulegen oder gar längerfristig nachlesbar zu machen. Diese Strategie findet sich in den Redebeiträgen des Bürgermeisters Martin Wagner in der Stadtverordnetenversammlung, sie findet sich in der Protokollführung der Akteneinsichtsausschüsse sowie des Stadtparlaments. Dagegen hilft nur eine gute Archivierung der Vorkommnisse über lange Zeit, nur so kann zwischen vollmundigen Ankündigungen und stillem versinken lassen von Projekten verglichen werden. Im Homberger Hingucker ist ein solches Archiv, in dem nachgelesen werden kann. Wer erinnert sich noch:

   Steinbruchvertrag war bereits lange mit der Firma Beisheim abgeschlossen worden, den Bürgern wurde es aber immer noch als geplantes Vorhaben erzählt.

   Hessentagskosten sollten der Kontrolle der Stadtverordnetenversammlung unterliegen, sie wurden an der Stadtverordnetenversammlung vorbei massiv erhöht. Erst später nickte die CDU/FDP Fraktion einfach alles ab.

   100.000 Euro wurden für für die Planung eines Parkdecks verschwendet, mit dem 28 neue Stellplätze entstehen sollten. und hier, hier und hier.

Planung einer gemeinsamen Stadtbibliothek, Arbeitsgruppe für die Nutzung des alten Amtsgerichtes, Schließung der gut laufenden Alten- und Krankenpflegestation ohne jeglichen Beschluss – das sind nur einige Beispiele aus der Vergangenheit. Die Politik – besonders hier in Homberg – ist auf Vergesslichkeit aufgebaut. Je weniger schriftlich festgelegt ist, desto weniger können die Verantwortlichen von den Bürgern kontrolliert werden. Es liegt an den Bürgern selbst, dass diese Strategie nicht aufgeht.

Nachtrag 16.8.2011

Heute ist unter Meldungen die Tagesordnung der Städtverordnetenversammlung am 18.8.2011 veröffentlicht. Ein guter erster Schritt.

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Dokumentation

Desinformation ist die gezielte Verbreitung falscher oder irreführender Informationen.
Desinformation kann entweder direkt (Lügen, Betrug) oder indirekt (subtile Unterdrückung objektiver oder überprüfter Fakten, Verschweigen oder Ablenken von der Wahrheit, Implizieren falscher Urteile) geschehen. Eine Information stellt gesichert dann eine Desinformation dar, wenn sie mit objektiven Maßstäben falsifizierbar ist und der Urheber oder Verbreiter der Information dies weiß. Beschreibung bei Wikipedia


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