HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Auf dem Burgberg wird angebaut

Fundamentschalung

Das sagt der Bürgermeister

In der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, dem 11. September informierte Bürgermeister Dr. Nico Ritz die Stadtverordneten über den Burgberg.
Ihm war aufgefallen, dass es einen Beschluss gibt, nach dem die Bau- und Kostenpläne vor dem Antrag der Baugenehmigung der Stadtverordneten vorzulegen sind. Man solle sich nicht wundern, wenn neben dem Burgbergrestaurant ein Bagger stehe. Mit diesem Bagger soll nur zum Zwecke der Baugrunduntersuchung geschürft werden.

Das konnte der Bürger sehen
Am Montag, 15.September machte ein fachkundiger Bürger Fotos (Zeitpunkt ca. 17:00 Uhr), die zeigen, dass hier bereits Betonfundamente geschüttet worden waren. Bis zu diesem Zustand waren Vorarbeiten notwendig: Bäume und Gebüsch fällen und abtransportieren, vorhandenes Überdach abbauen, Abbau der vorhandenen Treppenstufen und ausbaggern.
Fundamentgraben ausschachten, einschalen, Stahlbewehrung biegen und einbauen, Streifenfundament mit Beton füllen, Terrain mit Schotter auffüllen und abrütteln. Auf der Rückseite des Küchenanbaus ist das nur in Handarbeit möglich gewesen.

Zwischen der Aussage des Bürgermeisters und den sichtbaren Tatsachen besteht ein Widerspruch. Der Bürgermeister erklärte glaubhaft, dass er von diesen Baumaßnahmen nichts gewusst hat. Da stellt sich die Frage, wer hat ihm die Information über die angebliche Baugrunduntersuchung gegeben? Als Bürgermeister muss er sich auf die Zuarbeit der Fachabteilung verlassen können.

Argument Baugrunduntersuchung ist falsch
Um das zu erkennen, muss nur der logische Zusammenhang geprüft weden: Eine Baugenehmigung liegt vor. Dazu musste ein Bauantrag mit einem Standsicherungsnachweis eingereicht werden. Für die Statik musste die Tragfähigkeit des Baugrunds bekannt sein. Das um so mehr, da es sich hier um eine Hang-Bebauung handelt, die auf den Abraum der Burgfreilegung erfolgt.
Zu dem vom Bürgermeister genannten Zeitpunkt wäre eine Baugrunduntersuchung zu spät gekommen. Sie hat auch nicht stattgefunden, sie ist erfunden worden. Von wem?

Zeitfenster zu klein
Wenn es heißt, am Donnerstag abend sei noch nicht mit dem Bau begonnen worden, müssten all die aufgeführten Arbeiten in eineinhalb Tagen durchgeführt worden sein. Freitag bis mittags und am Montag bis nachmittags. Dies ist unglaubwürdig, zumal auch eine solche Baustelle organisatorischer Vorbereitungen und Absprachen sowie Bereitstellung von Material, Maschinen und Menschen bedarf.

Was die Fotos zeigen

1 Unter dem eingeschalten Teil ist ein bereits ausgeschalter Betonsockel sichtbar, der muss mindestens zwei Tage vorher geschüttet worden sein, damit er wenigsten ausreichende ausgehärtet ist, um ihn auszuschalen.

2 Zur Abstützung der seitlichen Schalung sind Kanthölzer ins Erdreich geschlagen worden. Ein Zeichen, dass in dem Bereich kein gewachsener Fels vorhanden ist. Auf den Abraumboden in der Hanglage ist keine ausreichende dauerhafte Standfestigkeit gegeben.

3 Blick auf die planierte Fläche mit einem seitlichen Streifenfundament von der oberen Ebene, wo sich die Parkplätze befinden.

4 Blick auf dieselbe Fläche aus der anderen Richtung. Die Bewehrung endet vor der Abbruchkante, es besteht keine kraftschlüssige Verbindung mit dem Mauerwerk oder dessen Fundament. Die Streifenfundamente können am Hang abrutschen, wie das schon bei den Betonplatten der abgerissenen Schuppen zu sehen war.
Die Baustellenabsicherung mit Flatterband reicht in keiner Weise aus und entspricht nicht den Vorschriften.

5 Blick auf die planierte Fläche hinter dem Küchenanbau. Die Fundamentstreifen haben nach Augenzeugenberichten ein maximale Abmessung von 40 x 40 cm im Querschnitt. Damit sind die Fundamente nicht frostsicher gegründet. Spätere Bauschäden sind damit vorprogrammiert.

Ein Weiterbau auf dieser mangelhaften Gründung in der Hanglage ist unverantwortlich und eine Verschwendung von Steuergeldern. Als gelernter Betonbau-Facharbeiter und Bauingenieur könnte ich diese Bauweise nicht verantworten.

SohleBauschild
Seit Montag ist auch ein Bauschild angebracht, darauf heißt es:
„Errichtung eines Wirtschafts- und Museumsanbaus an die Burgberggaststätte“.
Bauherr: Magistrat der Stadt Homberg (Efze)
Entwurfsverfasser: Dipl.-Ing. Jochen Gontermann
Bauleitung: wie Entwurfsverfasser

siehe auch HNA-Bericht

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