HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Braucht Homberg ein Arbeiterwohnheim für osteuropäische Leiharbeiter?


Foto: Ehemaliges Rüstzeitheim "Assa-von-Kram-Haus" der evangelischen Militärseelsorge
 

Von der Seelsorge zum Wohnheim für Leiharbeiter

Seit 2016 werden in dem ehemaligen evangelischen Rüstzeitheim der Militärseelsorge in Homberg-Hülsa von der Firma Promota osteuropäische Arbeiter untergebracht. Diese Arbeiter werden mit grauen Kleinbussen zu Arbeitsplätzen in Nordhessen, Südniedersachsen und Nordrhein-Westfalen zur Arbeit hin- und zurück gefahren.

Foto: Flotte der Kleinbusse, mit denen die Leiharbeiter zu den Arbeitseinsätzen gefahren werden.


Promota gehört zu dem Firmennetzwerk der Drogeriemarktkette Rossmann. Schon 2016 hatte das Magazin der Stern zusammen mit dem Poltmagazin Monitor über die Geschäfte mit Leiharbeitern berichtet. Siehe dazu die Sendung: So mies werden Billiglöhner bei Rossmann behandelt
 

Die Stadt soll Umnutzung zu einem Arbeiterwohnheim planungsrechtlich festsetzen

Promota möchte, dass die Stadt den Gebäudekomplex zu einem planungsrechtlichen Sondergebiet festschreibt und damit diese Arbeitsverhältnisse mit unterstützt. Antrag auf Änderung

Ein Architekt legte für Promota das Nutzungskonzept für das ehemalige Assa-von-Kram-Haus vor.

Promota aus Potsdam verpachtet den Gebäudekomplex an die Firma scs supply chain solution GmbH in Bamberg die 1.000 Mitarbeiter einsetzt.

Die Arbeitskräfte kämen aus anderen Teilen der Bundesrepublik und der EU und werden in der Region eingesetzt, in Malsfeld, Staufenberg, Ludwigsau und Bad Hersfeld.

Anmerkung: In Malsfeld betreibt Rossmann ein Zentrallager, in Staufenberg ist ein DHL Verteilcenter, in Bad Hersfeld ist Amazon angesiedelt.

„Den Mitarbeitern werden Kochgelegenheiten in Form mehrerer Gemeinschaftsküchen zur Verfügung gestellt, die Verpflegung liegt in der Eigenverantwortung der Mitarbeiter.“

„Die Mitarbeiter werden mit geeigneten Verkehrsmitteln, meist in neunsitzigen Kleinbussen zu Ihren Einsatzorten gefahren, es ist davon auszugehen, dass ca. 10 bis 15 Personen mit Privatfahrzeugen anreisen, die entsprechend am Objekt geparkt werden.“

Die geparkten Pkws vor dem "Objekt" zeigen Nummernschilder aus Polen und Rumänien.

Dieses Firmennetzwerk hat Werner Rügemer hier kurz beschrieben, mit Links zu weiteren Hintergrundinformationen: Rossmann wegen schlechter Arbeitsbedingungen in der Kritik

Die Stadtverordneten sollten sich genau ansehen, wer und zu welchem Zweck in Homberg Arbeiterwohnheime einrichten will. Die SPD hat nach dem Hessenwahl-Desaster verkündet, sie wolle ihr soziales Profil schärfen. Hier hat sie die Gelegenheit dazu. Die CDU könnte ihr christliches Werteprofil schärfen.

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9 Kommentare zu “Braucht Homberg ein Arbeiterwohnheim für osteuropäische Leiharbeiter?”

  1. Scherzbold

    Ja, der Homberger Hingucker……

    Schon länger grübele ich, was es mit den grauen Tansportern mit P-Kennzeichen auf sich hat, wenn sie vor den Lebensmittelmärkten stehen.

    Im Homberger Hingucker werde ich aufgeklärt.

    Ja, der Herr Rossman, der kommt in Talk-Shows immer so gut rüber….

    Ja, die Rabatte sind verführerisch. Die Prozente gehen aber von der UVP aus, die eh kein Geschäft verlangt.

    Zu viele Billiglöhner tun der Region auf Dauer nicht gut. Mieten werden zur Belastung für die Betroffenen, Leben in Arbeiterwohnheimen können die Folge sein.

    Die SPD will/muss dringend ihr Profil schärfen.

    Mal sehen, ob die Homberger SPD der Partei-Vorsitzenden folgt.

  2. Phil Antrop

    Homberg hat andere mehr in das Blickfeld zu rückende Dinge:

    Schoofs, Multikulti, Schlossberg, Grüngürtel, Schwarzbauten, Bauverstöße, Burgberg, Schwimmbad, DGH, Rathaus, "Waldkindergarten", Leerstände, nicht vermarktete Flächen, Schulden, Schneider, 

  3. IchkannGoogle

    Braucht Homberg/Hülsa noch mehr Leerstand?  Oder noch eine weitere Asylantenunterkunft?

    Weil das sind die zwei weiteren am wahrscheinlichst gewesenen Nutzungen. 

    Ob man bei Rossmann kauft oder nicht, ist jedem selbst überlassen.

    Aber die meisten werden via Geldbeutel abstimmen.

     

  4. Phil Antrop

    IchkannGoogle

    Bleibt die Frage: Welches Unternehmen kommt ohne diese Aerbeitskräfte aus – Sub – SubUnternehmen ?

  5. Delf Schnappauf

    zu 3: Leerstand haben wir auch sonst genug in der Stadt.


    Hier geht es darum, ob es zum Wohle der Stadt ist, wenn moderne Lohnsklaverei in Homberg gefördert wird. Aus Sicht der Stadt gibt es keine Notwendigkeit, den Bebauungsplan zu ändern.

    Die jetzige Nutzung entspricht nicht der im Bebauungsplan und im Flächennutzungsplan festgelegten Nutzung. Ich erinnere mich, dass die Kreisbauverwaltung in meinem Fall bei der Sanierung der historischen Scheune sofort ein Nutzungsverbot ausgesprochen hatte.

    Wo bleibt das Nutzungsverbot in diesem Fall?


    Vor einigen Jahren gab es in Homberg den Fall von polnischen Arbeitern, die den Mindestlohn erhielten. Den Mindestlohn, der in Polen verbindlich war.

  6. Scherzbold

    IchkannGoogle

    Selbstverständlich entscheidet jeder selbst, ob er bei Rossmann kauft.

    Als Kunde des Efzecenters bin ich gelegentlich auch dort.

    Einen Hinweis auf die Preisgestaltung verträgt auch dieser Blog, ohne gleich dem Marktmagazin MEX in Konkurrenz treten zu wollen.

    Wer möchte, kann dann selbst entscheiden, ob der eigene Geldbeutel noch mehr geschont werden kann.

    Übrigens: ist Ihnen bekannt, dass bei der Preisgestaltung einzelne Drogerieketten berücksichtigen, wie viele Konkurrenzgeschäfte in der Stadt ansässig sind?

    So kommt es vor, dass der Artikel X  bei der Drogerie Y in zwei Kleinstädten unterschiedlich ausgepreist ist, je nach Konkurrenzsituation.

    Ja, um es für einen Marktwirtschaftler vorwegzunehmen: der Markt regelt den Preis.  🙂

     

  7. IchkannGoogle

    Das Konkurenz das Geschäft belebt ist normal, also wäre Konkurenz zu Rossmann durch DrogerieMüller im neuem EKZ an der Drehscheibe doch zubegrüßen.

    Im Rewe sind auch viele Artikel teurer, als im Herkules, liegt wohl an der Nähe des herkules zu Aldi/Lidl.

    Aber um auf die "osteuropäischen Leiharbeiter" zurück zukommen.

    Ohne diese Arbeitskräfte in Logistik, Lebensmittelproduktion usw. hätten wir in Deutschland massive Probleme mit unserer Versorgung. 

    Und mir persönlich ist es lieber, wenn diese Menschen gut untergebracht werden,

    als das sie in absoluten Bruchbuden zu horrenden Mietsätzen einquartiert werden.

    Ich erinnere zum Bsp an dieses https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/gudensberg-ort80906/nach-feuer-gudensberg-brandopfer-sind-obdachlos-5678450.html wo 45 Menschen untergebracht waren.

    Dieses Feuer hätte wesentlich tragischer ausgehen können.

    Man sollte dem Umwidmungsvorhaben nicht ohne kritsiche Nachfragen zustimmen, (Miethöhe&Nebenkosten für Hülsa angemessen?/Mietvertrag unabhänig vom Arbeitsvertrag usw) aber man sollte die Zustimmung auch nicht kategorisch ablehnen.

     

     

  8. Dr. Klaus Lambrecht

    @ IchkannGoogle

    Um nichts mehr oder weniger geht es doch. Die Vorlagen des Magistrates sind kritisch zu hinterfragen und die Hintergründe zu beleuchten.
    In den Unterlagen ist über die aufgeworfenen Fragen nichts zu finden.
    Leider hat die Vergangenheit gezeigt, dass die STAVO alle Vorlagen ohne kritische Prüfung und Auseinandersetzung durchgewunken hat.

  9. WerWennNicht

     

    …. ein Mandatsträger kann aufklären, wie es zum Abstimmungsverhalten der einzelnen Stadtverordneten in den Fraktionen kommt.

    Gibt der Fraktionsvorsitzende die Richtung vor bzw. "diktiert" das Ergebnis?

    Erläutern Fachleute auf dem jeweiligen Spezialgebiet in den Fraktionen das Für und Wider eines Abstimmungsergebnisses?

    Es wäre vermessen, wenn jeder Stadtverordnete auf allen zur Abstimmung anstehenden Gebieten mit Fachwissen ausgestattet wäre. Das kann niemand verlangen.

    Es wäre jedoch verwerflich, wenn nur die Hand zur ( vermeintlichen ) Meinungsmehrheit erhoben wird.

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