HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Märchenstunde in der Stadthalle

Von gestiegener Gewerbesteuer und neuen Arbeitsplätzen

In der Bürgerversammlung am 15.11. 2012 zur Unterbringung von Asylbewerbern wollte Bürgermeister Martin Wagner auch auf seine Erfolge aufmerksam machen. So verwies er auf die gestiegenen Einnahmen aus der Gewerbesteuer, die im letzen Jahr auf 5,5 Mio. Euro gestiegen sei. Das scheint auf den ersten Blick darauf hinzudeuten, dass es in Homberg mit der Wirtschaft aufwärts gegangen ist. Doch wo soll das gewesen sein? Neue größer Gewerbebetriebe sind in der Stadt nicht aufgetaucht.

Entwicklung der Einkommen und der Steuereinnahmen der Stadt

Entwicklung von Einkommen und Einnahmen ab 2001Zum Vergrößern anklicken

Ein Blick in den Haushaltsplan von Homberg zeigt, dass der Anteil an der Einkommenssteuer, der der Stadt zufließt, niedriger liegt als 2001. Verglichen damit ist die Gewerbesteuer seit 2001 gestiegen. Dieser Kurvenverlauf entspricht in etwa der allgemeinen Entwicklung seit 2001. Auch da stiegen die Einkommen aus Unternehmens- und Vermögensgewinnen, und die Einnahmen aus Löhnen und Gehältern sanken.

Der Anstieg der Gewerbesteuer erklärt sich auch aus den gestiegenen Hebesätzen in der Zeit von 2001.
2001 betrug der Satz 320, fünf Jahre später lag er bei 330, 2008 bei 340 und im nächstn Jahr soll er bei 380 liegen.

Das höheren Gewerbesteueraufkommen spiegelt die ungleiche Entwicklung der Einkommen in der Gesellschaft. Mit Homberger Leistung hat das nichts zu tun.

Neben der unterschiedlichen Einkommensentwicklung und dem Anstieg der Hebesätze beeinflusst auch die Wirtschaftsentwicklung in einzelnen Betrieben oder Branchen das Gewerbesteueraufkommen. Die Gewerbesteuer wird mit Abschlägen aufgrund der Vorjahresentwicklung gezahlt, Nachdem in den Betrieben der Jahresabschluss vorliegt, wird die Steuer genau berechnet und ausgeglichen. Hat das Unternehmen Verlust gemacht, sinkt auch die Gewerbesteuer. Dierser Effekt hat sich auch 2004 ausgewirkt, wo die blaue Linie auf unter 60 abstürzte. Ursache waren große Abschreibungen in einem Unternehmen. Auch jetzt muss abgewartet werden, wie die tatsächlichen Zahlen nach der Abrechnung aussehen.

160 neue Arbeitsplätze im Amt für Bodenmanagement
Homberg hat zwar die Bundeswehr, das Amtsgericht, das Forstamt, die EAM und das Krankenhaus verloren, aber im Amt für Bodenmanagement seien 160 neue Arbeitsplätze geschaffen worden, lobte sich der Bürgermeister. Diese Erfolgsgeschichte erzählte er bereits 2008. Was er nicht sagt: Das Amt für Bodenmanagement wurde in Homberg zentralisiert, die Mitarbeiter aus den früheren dezentralen Standorten müssen jetzt nach Homberg ins Behördenzentrum fahren. Auch die Arbeitsplätze in den noch bestehenden Außenstellen, werden jetzt in Homberg am Amtssitz mit gezählt. Für die Homberger sind keine 160 neuen Arbeitsplätze entstanden.

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2 Kommentare zu “Märchenstunde in der Stadthalle”

  1. querdenker

    Genau das habe ich mir auch so gedacht. Sich mit fremden Federn schmücken – und nichts dazu weiter beigetragen. Gut, die Steuereinnahmen werden weiterhin steigen, aber auch in den Privathaushalten werden die Belastungen höher ausfallen. Bin mal gespannt, wie sich das auf Steuern und Abgaben für den einzelnen Haushalt widerspiegelt.

    Die Schulden steigen immer weiter, Kredite müssen bedient werden.

    Mehrausgaben für Kosten der Energiewende (Straßenlicht) muß an der anderen Ecke wieder reingeholt werden oder Investitionen werden wieder in die unterste Schublade verbannt. Verbraucherpreise steigen ( Brötchen werden teurer – Strom zum Backen, Getreide für Bio-Sprit)

    Lieber tut man so, als ob in Homberg alles zu Gold wird, was der BM und seine Hofstaat anfassen. Wenn man denen (dem) nur Glauben schenke könnte.

  2. Comment

    Jawoll, Wagner will wieder kandidieren, es gibt noch viel zu tun für Homberg, sagt dieser. (HNA)

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