HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

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Museum sucht Ausstellungsobjekte


Selbst am Samstag arbeiten Handwerker eifrig im Erdgeschoss der ehemaligen Engelapotheke.
Im Erdgeschoss sollte bisher ein "Haus der Reformation" entstehen, das aber zum Reformationsjahr 2017 nicht fertig gebaut und deshalb geschlossen war. Dann sollte das Erdgeschoss ein außerschulischer Lernort werden. Schüler sollten sich für zwei Stunden dort aufhalten und etwas zur Reformation lernen .
Mittlerweile soll es sogar ein Museum sein.

Um das Museum zu füllen, sei man auf der Suche nach Fundstücken aus Kellern und von Dachböden. Bibeln, alte Gesangsbücher oder Ortschroniken sind gefragt, um sie einmal im Erdgeschoss der ehemaligen Engelapotheke ausstellen zu können.

Deutlicher kann man nicht demonstrieren, wie konzeptlos im "Haus der Geschichte" vorgegangen wird.

 

1618 Beginn des 30jährigen Krieges

Zu Reformation ließe sich gerade auch 2018 etwas sagen, was einen aktuellen Bezug hat.
1618 begann der 30jährige Krieg, eine Folge der Kirchenspaltung durch die Reformation. Der Jahrestag hat auch für Homberg Bedeutung, denn in diesem Krieg wurden die mittelalterliche Stadt und die Burg zum größten Teil zerstört.

Die Einwohnerzahl von Homberg sank am Ende des Krieges von 4.000 Einwohner auf 800 Einwohner. Gerade Hessen wurde durch die verschiedenen durchziehenden Söldner besonders stark geplündert und zerstört.

Die Akteure des Hauses der Reformation sind besonders stolz auf ihre nachgebauten hölzernen Druckerpressen, wie sie im 16. Jahrhundert benutzt worden. Auf diesen Pressen wurden nicht nur Bibeln gedruckt, auch Bürger und Bauern nutzten die neue Technik, um Flugblätter zu drucken, wie die "12 Artikel" in denen sie Verbesserungen von den Landesherren forderten.

Doch stattdessen soll das "Haus der Reformation" zu einer einseitig, die Geschichte verklärenden Huldigungsstätte für die Reformation ausgebaut werden. Diese Einseitigkeit verträgt sich nicht mit dem Bildungsauftrag der Schulen.

 

Die Kosten

Der Umbau der ehemaligen Engelapotheke soll nach den bisher genannten Zahlen 4 Millionen Euro kosten. Vielleicht liegt die Endabrechnung auch viel höher. Bei vier genutzten Geschossen ergibt sich für jedes Geschoss ein Baupreis von 1 Mill. Euro. Hinzu kommen die Fördermittel aus dem LEADER Programm für die Ausstattung der  Reformationsausstellung von ca. 140.000 Euro.

Über die laufenden Betriebskosten gibt es bisher keine Angaben. Die Kosten dürften nicht unerheblich sein, allein die Heizkosten für den stundenweisen Betrieb. Der kleine Förderverein wird sie nicht stemmen können. Vermutlich hat die Stadt künftig die Kosten und die Organisation zu tragen: Im HNA-Bericht ist die Telefonnummer der Stadt schon jetzt als Informationsmöglichkeit genannt.

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3 Kommentare zu “Museum sucht Ausstellungsobjekte”

  1. Dr. Klaus Lambrecht

    Als Beauftragter des Kuratoriums Homberger Heimatmuseum e.V. hatte ich vor Jahre den Bibelbestand aus dem Besitz des Museums ins Heimatkundliche Archiv gegeben. Meines Wissens wurden die Exemplare entsorgt.  Auch wenn die Bibeln und Gesangbücher nicht aus der den vorletzten Jahrhunderten stammten, so war ich doch verwundert, dass sie entsorgt wurden.

    Warum man jetzt in der Engelapotheke einen Kirchenraum einrichtet, obwohl im Heimatmuseum ein vor Jahren aufwendig gestalteter Raum geschaffen wurde erschließt sich mir nicht.
    Aber das Heimatmuseum ist ja nur ein „Dippchenmuseum“ , wie Bernd Herbold sagt.

  2. Phil Antrop

    Da wird sich aber Klaus Jürgen Rose freuen über diese Geringschätzung auch seiner Arbeit. Hat er doch die Poststube eingerichtet

    Zu Herrn Herbold 6.11.2017 aus der Stadtverordnetensitzung

    Was die anwesenden Bürger gehört haben

    Die zahlreich anwesenden Bürger haben das offizielle Protokoll um die Aussagen ergänzt, die sie gehört haben. Die Ergänzungen sind fett hervorgehoben.

    Herr Stadtrat Herbold berichtet dem Ausschuss im Auftrag von Bürgermeister Dr. Ritz, dass die Sorgen der Bürger bei der beantragten Bauleitplanung berücksichtigt werden. Der Adam-Krafft-Weg soll keine Durchgangsstraße werden und der Kinderspielplatz dort wird erhalten.

    Des Weiteren erklärt er, dass die Errichtung von 30 Wohnungen ein Gerücht sei. Der Eigentümer will lediglich 2 Zweifamilienhäuser auf 1800 qm bauen. Die Frage von Ausschussmitglied Pfalz, wo dies in den Unterlagen steht, wurde nicht beantwortet.

  3. Rentner

    Museen haben zweifelsohne ihre Berechtigung.

    Aber bitte, alles mit Maß und Ziel.

    Auch weitere Museen werden keine Massen nach Homberg locken. Diese Annahme ist mehr als fahrlässig.

    In diesem Blog wurden schon oft die Folgekosten für die Stadt angesprochen.

    Ich ziehe meinen Hut vor den vielen Ehrenamtlichen im Geschichtsverein etc.

    Aber auch sie müssen einsehen, dass die Folgekosten für die Stadt tragbar bleiben müssen.

    Anders sieht es aus, wenn betuchte Homberger sich in dieser Richtung ein Denkmal setzen wollen. Ein paar Namen fallen mir bereits ein….. 

    Wer bekommt denn eigentlich die großen Mietwohnungen in der Engelapotheke und zu welchem Preis?

    In den einschlägigen Portalen werden die beiden Wohnungen noch nicht angeboten. 

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