HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Trotz Leerstand wirbt die Stadt für Neubau

BildEin Verzeichnis leerstehende Wohngebäude gibt es weder in der Stadt noch auf der Homberger Homepage. Es ist nicht zu sehen, wie die Stadt die Erhaltung und Nutzung von historischen Gebäuden im Bestand sichern will, wenn sie nichts dafür tut.

Stattdessen wirbt Homberg mit Neubaugebieten. Das ist Stadtentwicklung von gestern. Homberg rutscht nicht nur immer weiter ab, es verkennt auch die aktuellen Erfordernissen der Zeit.

Die Ausweisung neuer Baugebiete ist nicht umweltbewusst, wie die städtische Werbung glauben machen will. Die weitere Zersiedlung und Versiegelung freier Flächen ist umweltschädlich, das ist heute überhaupt nicht strittig.

Was getan werden kann

1. Ein Verzeichnis der leer stehenden Häuser in der Stadt. Es muss nicht erst flächendeckend alles erhoben werden, ein solches Verzeichnis kann langsam ausgeweitet werden. Wichtig ist es, anzufangen. Anzufangen mit den am meisten ins Auge fallenden und am erhaltenswertesten Gebäuden.

2. Hausbücher: Zu jeden Haus alle noch verfügbaren Informationen sammeln. Baulicher Zustand, Nutzungsgeschichte, Beurteilung des historischen Wertes.

3. Nutzungsvorschläge mit zeichnerischen Darstellungen, damit neue Nutzer sich ein Bild von den Möglichkeiten machen können, die auch ein historisches Haus bietet.

4. Präsentation von Hombergs baulichen Schätzen sowohl für die Homberger Bürger, damit ein Bürgerstolz auf die Stadt entstehen kann. Es ist auch ein Teil des Stadtmarketings, die Besonderheiten herauszustellen und für Besucher interessant zu machen.

5. Zeigen, wie reizvoll es sein kann, in umgenutzten alten Gebäuden zu leben, die nicht nach 08/15 ausgebaut wurden. Wo die Herausforderung des historisch Vorhandenen zu neuen kreativen Lösungen geführt hat. Jährlich könnte ein Anerkennungspreis für neue kreative Nutzungen in alten Häusern werbewirksam vergeben werden. Eben schöner Wohnen im Fachwerk

6. Aktive Vermarktung leerstehender Häuser. Auf der Homepage der Stadt eine Fachwerkbörse einrichten, wie sie bereits Anfang der 80er Jahre von Herrn Seehaus auf Kreisebene aufgebaut worden war.

7. Aktive kostenlose Beratung bei der Beurteilung der baulichen Nutzung, der baulichen Maßnahmen für potenzielle Bauherren.

8. Aktive Hilfe bei der Finanzierung und Unterstützung bei der Erlangung von Fördermitteln. Nicht nur die Sanierungskosten betrachten, sondern auch die steuerlichen Auswirkungen, die gerade bei Baudenkmälern für manchen sehr attraktiv sind.

Dies sind nur einige Beispiele, was eine Stadt tun kann, der es wirklich um den Erhalt ihres historischen Erbes geht. Die interessiert ist, daraus eine Attraktion zu machen, die für die Menschen wieder interessant wird.

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4 Kommentare zu “Trotz Leerstand wirbt die Stadt für Neubau”

  1. "Memories of Homberg"

    100 Tage Stadtmarketingmanager:

    „Ebert: Wir werden ein Leerstandskataster erstellen. Das soll Angebot und Nachfrage zueinander bringen. Als Idee steht auch ein Gestaltungswettbewerb für die Schaufenster im Raum. Wir könnten auch einen Profi hinzu holen, der weiterhilft, in dem er Tipps gibt und so einen konkreten Nutzwert bietet.“

    https://www.hna.de/nachrichten/schwalm-eder-kreis/fritzlar/stadtmarketing-mann-meik-ebert-seit-tagen-1115000.html?cmp=defrss

    Aktive Hilfe zur Fachwerksanierung etc bietet Fritzlar:
    https://www.fritzlar.de/buergerinfo/stadtverwaltung/ortsrecht/pdf/31_foerderrichtlinien_vitalisierung.pdf

    Im Kreis gibt es dazu bereits ein Kataster:
    HNA vom 21. 9.2010
    https://www.hna.de/nachrichten/schwalm-eder-kreis/schwalmstadt/bald-steht-jedes-zehnte-haus-ortskernen-leer-927115.html

    Für Melsungen hatte dies die Melsunger FWG im Januar 2011 auch vorgeschlagen:
    https://www.seknews.de/2011/01/22/fwg-stadt-und-dorfsanierungs-gmbh-grunden/

  2. freund

    Das Leerstandskataster ist in Arbeit

  3. Barolle

    Benutzt man als ergänzende Grundlage das des Kreises ?

    Hatte nicht die Stadt schon vorher so etwas ?

    Irgendwie habe ich da was im Gedächtnis.
    Beschluss der Stadtverordneten oder Aussage des BM.
    Evtl sogar schon vor 2008 ??

    Wie wäre es denn das Leerstandskataster jeweils monatlich aktualisiert der Öffentlichkeit zugänglich zu machen ?
    Homepage der Stadt , der Parteien oder über den Stadtverordneten Herrn Schnappauf ?

    Wollte man nicht eine Bürgerverwaltung sein, noch mehr Informationen bieten, jetzt nach der Wahl neue Seiten Homberger Politik und Bürgernähe zeigen ?

    Oder bedarf es weiter solcher Fragen im Hingucker um irgendwas zu erfahren was in Homberg geschieht?

    Denn DAS wäre doch ganz klar mehr als nur ein Trauerspiel.

    DAS würde doch das weitere und andauernde Versagen aller Verantwortlichen in Magistrat, Stadtverordnetenversammlung, Parteien und Stadtmarketing bedeuten !

  4. Barolle

    Die Stadt muss einen Spagat leisten:

    Kernstadt:
    Einerseits die Flächen des Hessentages möglichst schnell und vollständig vermarkten und gleichzeitig gegen en Leerstand ankämpfen.

    Konsequenz daraus ist auch Kritik in beide Richtungen.
    Man sollte aber bei aller, machmal auch berechtigten Kritik, dort beiden Seiten des Spagats auch Gutes abgewinnen.

    Ortsteile:
    Um die Ortsteile lebendig zu halten steht man auch vor dieser Problematik:

    Die Ortskerne zu erhalten und den Bedürfnissen nach modernem Wohnraum der dort lebenden Menschen gerecht zu werden.

    Das kann nur gehen, wenn sowohl die, die dort durch Neubauten investieren wollen und nicht im Ortskern sanieren wollen und die, die den Ortskern im Blick haben sich die Hand reichen.

    Hehre Ziele mit der Forderung dort keine Flächen am Ortsrand auszuweisen sind verständlich.
    Sie zwanghaft zu realisieren ist aber auch kein Mittel, die Ortsteile am Leben zu erhalten.
    Noch entscheidet der Investor wo er sein Geld lässt.
    Denn seine Interessen spielen da die entscheidende Rolle.

    Hier kann man Fördergelder zur Wirkung bringen.
    Da hat Homberg durch seine angehäuften Schulden derzeit vermutlich wenig anzubieten.

    Oder Projekte die mit Hilfe der Starthilfe und örtlicher Unternehmen arbeitslosen oder ungelernten Jugendlichen neue Perspektiven eröffnen.

    Leider scheint man diesen Weg, wie die nie umgesetzten Vorschläge der Grünen zeigen,
    in Homberg trotz vorhandener Informationen, Beschlüssen usw.
    nicht zu beschreiten.

    Statt Visionen wie Fachwerk auf dem Schlossberg, EKZ sind kleine , feine und auch neue Wege erforderlich.

    Die Chancen liegen in den Händen des Parlaments – nur sollte man da etwas informativer sein und den Bürgern durch die Aufforderung Vorschläge zu TOP einzubringen öffnen.

    Dazu hat sich bisher keine Partei und kein Stadtverordneter bekannt.

    Sollte also Hombergs Agonie weiter anhalten ?

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