HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

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Giftunfall: Grüne fordern Aufklärung zu Gefahrgut

ThiophenolDer Giftunfall in der gestrigen Nacht (16. Februar 2010) im Homberger Gewerbegebiet hat viele Menschen aufgeschreckt. In zahlreichen Kommentare zu der HNA-online-Meldung haben die Homberger Fragen aufgeworfen, die zeigen wie beunruhigt die Homberger sind. Im HNA-Kommentar heißt es treffend:

"Die meisten Menschen dürften erst durch den folgenschweren Giftunfall im Industriegebiet eine Ahnung davon bekommen haben, dass in ihrer unmittelbaren Nähe Nacht für Nacht auch gefährliche und hochgiftige Stoffe ein-und ausgeladen werden. Wer bisher an nette Pakete für die Oma und an Bettgestelle dachte, sieht sich getäuscht. Mit der Logistik sind Risiken verbunden, im schlimmsten Fall für Leib und Leben."

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Homberg hat heute Nacht die folgende Pressemeldung herausgegeben (17.2.2010, 0:12)

Unfall mit giftigen Chemikalien
Bündnis 90/Die Grünen fordern Aufklärung über
Gefahrgutumschlag am Logistikstandort Homberg

Der Unfall mit giftigen Chemikalien im Logistikunternehmen CTL sollte Anlass sein, sich umfassend mit den Sicherheitsvorkehrungen am Logistikstandort Homberg zu befassen, fordert die Stadtverordnetenfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Es ist erschreckend in welchem Ausmaß die Bevölkerung bereits durch den Austritt von 30 Litern hoch giftiger Flüssigkeit gefährdet wird. Was wäre passiert, wenn die Gesamtmenge von 200 Litern ausgetreten wäre?

Der Unfall wirft für Bündnis 90/Die Grünen die Frage auf, ob die betroffene Firma überhaupt auf den Umgang mit diesem Gefahrgut vorbereitet ist, ob entsprechende Sicherheitsvorkehrungen vorhanden sind und auch eingehalten werden. Die hohe Zahl der Verletzten und auch die Zahl der verletzten Rettungs- und Einsatzkräfte lässt daran Zweifel aufkommen. Scheinbar gibt es in der Firma selbst keine Möglichkeiten, beschädigte Gefahrgutfässer so zu sichern, dass eine Verbreitung giftiger Substanzen weitgehend verhindert werden kann.

Jetzt muss dringend geklärt werden, warum beim Umgang mit solch giftigen Substanzen keine Vorkehrungen getroffen wurden, die eine Freisetzung aus der Halle heraus verhindern. Es ist für Bündnis 90/Die Grünen erstaunlich, dass noch keine Stellungnahme der Firma CTL vorliegt, deren Werbeaussage, man sei „auf die Behandlung gefährlicher Güter im Sinne der ADR bestens vorbereitet“ durch 42 Verletzte und über 200 direkt Betroffene deutlich konterkariert wird. Die bisher bekannten Informationen zum Unfall führen für Bündnis 90/Die Grünen zu der Frage, ob hier nicht fahrlässig mit Gefahrgütern hantiert wird.

Vor allem aber muss künftig eine Gefährdung der Bevölkerung, der Beschäftigten und der Rettungskräfte ausgeschlossen werden. Die Bürger müssen dringend darüber informiert werden, in welchem Ausmaß in den Homberger Logistikbetrieben Gefahrgüter umgeschlagen werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um weitere Unfälle zu verhindern.

Klaus Bölling
Fraktionsvorsitzender


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