HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Hier wird Geschichte neu geschrieben

Keine Klöster und Krankenhäuser

Bürgermeister Wagner preist ein neues Projekt "Haus der Reformation" Der Artikel in der HNA zeigt eine merkwürdige  Geschichtsaufassung. Wenn jemand sich zur Reformation äußert, sollte er Geschichtskenntnisse dazu mitbringen oder lieber schweigen. Hat niemand gemerkt, welch geschichtlicher Unsinn hier in der Zeitung steht?

Haus der Reformation
Am 27. Dezember 2011 wurde das Projekt in der HNA, der Online-Ausgabe der  HNA, im Homberger Anzeiger und auf der Homepage der Stadt vorgestellt. Unter der Moderation von Bürgermeister Martin Wagner hat sich ein "Projektarbeitskreis" zusammengefunden, bestehend aus "Vertretern der THS, der ev. Kirche, des Geschichtsvereins, Meik Ebert vom Stadtmarketing und des Kulturrings"

Schlagworte
Das Vorhaben wird mit einer Fülle von Schlagworten umschrieben: "einer Art multimedialem Informationszentrum", mit "blinken und tuten", "kein Museum", ein "Wanderpfad der Reformation" soll dazugehören. Die Bedeutung des Projektes wird hoch gehandelt. Das Thema sei für Homberg ein Rohdiamant, der geschliffen werden müsse. "Homberg sei ein ebenso bedeutender Ort wie Wittenberg", in Homberg lägen die "Wurzeln des modernen Hessens", "Ohne Homberg keine Bildung", "keinen Landeswohlfahrtsverband und keine Universitätsstadt Marburg"

Hombergs historischer Beitrag
Homberg hatte mit der großen Marienkirche und der Lage an den beiden wichtigen Handelswegen der damaligen Zeit einen Standortvorteil für das Treffen der Synode vom 21. bis 23. Oktober 1526.
Homberg stellte den Versammlungsraum, das war der Homberger Beitrag.
Das ist der ganze Kern des "Rohdiamanten". Dieser schlichte Tatbestand wird von Bürgermeister Martin Wagner zum Anlass genommen, ein neues Geschichtsbild zu zeichnen.

Philipp und Tonne"Ohne Homberg hätten wir keine Klöster und Krankenhäuser." (Martin Wagner)

Die ersten Klöster gibt es seit 530 n.Chr. (Benediktiner), 910 n.Chr. Kloster Cluny (prägend für die Klosterarchitektur), Zisterzienser ca. 1100 n.Chr., Franziskaner seit 1200 n. Chr.

Frühe Krankenpflege in Nordhessen vor der Reformation
Bereits  seit 1228 bis zu ihrem Tode 1231 pflegte die heilige Elisabeth in Marburg Kranke in einem von ihr gegründeten Hospital. In Fritzlar wurde 1308 die Hospitalskapelle gebaut. Bereits lange vor der Reformation wurden dort Kranke versorgt.

Reformation gegen Klöster
Der Protestantismus hat nicht die Gründung der Klöster veranlasst, sondern stand dem Ordensleben ablehnend gegenüber und schloss Klöster.
1526 war die Homberger Synode.
1527 löste Landgraf Philipp I aus Marburg, genannt der Großmütige, das Kloster Haina auf.
1528 wurde das Kloster Breitenau (Guxhagen) geschlossen.

Projektarbeitskreis schweigt
Die Geschichtsdarstellung, die Bürgermeister Martin Wagner vorträgt, verwundert nicht. Schon zu anderen Themen hat er Fakten nach Belieben geschönt, wenn es dem Interesse seiner Projekte diente. Hier ist nicht klar: Ist es Unkenntnis oder wollte er wieder Fakten verdrehen, um eines seiner Projekt durchzusetzen?

Erschreckend ist das Schweigen zu den falschen historischen Fakten.
Am 27. Dezember 2011 wurden die Bürgermeister-Zitate veröffentlicht. Die HNA machte sich nicht die Mühe, diese simplen Fakten zu prüfen. Sie schrieb alles, was der Bürgermeister diktierte.
Seit dem 27. Dezember ist eine Woche vergangen und niemand aus dem "Projektarbeitskreis" hat die Aussagen des Bürgermeisters korrigiert und richtig gestellt. Der Bürgermeister hat wieder eine Chance genutzt, Homberg lächerlich zu machen.

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