HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Aus für den Plan eines Jugendzentrums im alten Gaswerk

Keine Zukunft für das GaswerkCDU/FDP/FWG beschlossen in der heutigen Stadtverordnetenversammlung, das Gaswerk nicht als Jugendzentrum auszubauen. Für den Ausbau als Jugendzentrum stimmte SPD und die Grünen.
Noch vor zwei Tagen stimmten auch einige Mitglieder der CDU im  Bauausschuss für den Ausbau als Jugendzentrum, in der heutigen Stadtverordnetenversammlung hatten sie ihre Meinung geändert.

Entscheidung für Leerstand
Das Gebäude soll zwar stehen bleiben. Die Fördermittel für die Altlastsanierung, die für den geplanten Abriss vorgesehen waren, gehen ans Land zurück.
In der Konsequenz heißt das, das Gebäude wird sich selbst überlassen. Ein Käufer wird sich nicht finden lassen. CDU und FDP argumentieren, trotz aller Unbedenklichkeitsgutachten wollen sie eine Gefährdung durch Schadstoffe nicht ausschließen, die die "Zukunft unserers Landes", "unsere Jugend" gefährden. Sie setzen darauf, dass sich ein Käufer findet, der darin gewerblich tätig ist. Wer soll das Gebäude kaufen, wenn es als Gefahrenquelle hingestellt wird. Wieso machen sich CDU, FDP, FWG nicht Gedanken: Wenn in dem Gebäude die Jugend in Gefahr sei, trifft das doch auch  -nach ihrem Verständnis – auf die Menschen zu, die in diesem Gebäude arbeiten würden.

Die Folgen, die nicht bedacht sind
Das Dach des Gaswerkes ist undicht, Wasser dringt ein und die stählerne Dachkonstruktion rostet. Das Gaswerk wird weiter als Altlast geführt werden. Wenn Regen eindringt, besteht erhöhte Gefahr, eine neue Dacheindeckung wird zwingend notwendig. Diese Baumaßnahme muss die Stadt bezahlen. Im Zuge des Umbaus zu einem Jugendzentrum, wäre auch das Dach neue gedeckt worden und die Arbeiten wären gefördert worden.

Chancen verspielt
Noch zum Tag des offenen Denkmals wurde das Projekt hessenweit in der Zeitung zum Tag des Denkmals vorgestellt. Jetzt blamiert sich Homberg mit dieser Entscheidung.
Das Gebäude wird sich selbst überlassen oder die Stadt muss mit eigenen Mitteln den Erhalt sichern. Es gibt keine Jugendzentrum. Ein Industriedenkmal wird sich selbst überlassen.

Druckansicht Druckansicht

8 Kommentare zu “Aus für den Plan eines Jugendzentrums im alten Gaswerk”

  1. hoelderlin

    Das CDU und und die an sich bedeutungslose FDP nach wie vor in einem Boot sitzen ist ja nun nichts neues.

    Interessant ist das Verhalten der FWG.

    Mal sehen wann die CDU mit FDP einem Vorschlag der FWG zustimmt?

    Bestimmt spätestens zum Thema Windkraftanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen.

  2. Dirk-H. Pfalz

    CDU, FDP und FWG wollten doch eine „neue“ Politik für Homberg. Unter dieser Vorgabe könnte ich den Entscheidung möglicherweise ver´stehe, hätte die drei Parteien gleichzeitig Alternativen für das dringend benötigte Jugendzentrum aufgezeigt, aber Fehlanzeige. Dafür erkennt jeder Außenstehende: Ein Konzept für Hombergs Zukunft gibt es nicht. Aber CDU, FDP und deren Vertreter im Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung tun alles, um eine für Dritte und bald auch alle Einwohner unattraktive Stadt zu schaffen. Meine Damen und Herren, machen Sie so nur weiter!

  3. dietmar groß

    Herr Pfalz, sie sind zwar schnell im argumentieren, aber nicht präzise.
    Alternativen für das Jugendzentrum wurden sehr wohl in der StaVo mit dem Standort Davidsweg 19 (städtisches Gelände an der Efze) aufgezeigt. Der Vorschlag ist schon länger im Gespräch. Die rechtlich notwendigen Altlastensanierungskosten (433000 €) bei der Aufwertung des Geländes zum Mischgebiet können wir uns sparen.
    Das Gaswerkgebäude bleibt zwingend als umweltschutzrechtliche Auflage für die Ausweisung und Nutzung des Geländes als Gewerbe- (oder Industriegebiet) erhalten. Für diese Nutzung sind bereits umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt worden. Für die gefahrlose Nutzung in der gewerblichen Kategorie wurde eine Betriebsgenehmigung erteilt, sodaß einer Veräusserung nichts im Wege steht. Solange das Grundstück im stätischen Besitz bleibt, muss die Stadt notwendigerweise dafür Sorge tragen, dass das Bauwerk nicht verfällt. Die erforderlichen Dachreperaturkosten werden, gemessen an den Sanierungsaufwendungen, überschaubar bleiben.
    Wir sind davon überzeugt, dass sich ein gewerblicher Interessent für das alte Gaswerk findet.
    Die Errichtung eines neuen JZ-Bauwerks am Standort Davidsweg 19 ist sicherlich nicht teurer als die 640000 € die für den Umbau des Gaswerks geplant wurden.
    Ein nicht unwichtiger Vorteil dieses Standorts : Der Zugang der Jugendlichen zu den Efzewiesen ist gefahrlos möglich, weil der Davidsweg nicht ständig gequert werden muss.
    Bevor wir eine entgültige Bauentscheidung treffen, – da haben sie völlig Recht-, erwarten wir als FWG im Parlament eine Beratung über Gesamtkonzepte für die Jugendarbeit in Homberg.
    Mit Blick auf die anstehenden, notwendigen Maßnahmen zur Innenstadtbelebung (durch den von einer großen Koalition ohne FWG beschlossenen Ankauf der Engelapotheke verstärkt), muss aktualisiert werden, ob der Abzug der Jugendarbeit aus der Innenstadt sinnvoll ist.

  4. Architekt Jochen Gontermann

    zur Stellungnahme von Dietmar Gross

    Sehr geehrter Herr Groß – hatten sie von der FWG nicht auch Klarheit, Wahrheit und Transparenz versprochen. In der Stadtverordnetensitzung fühlte sich leider niemand für Ihre Falschdarstellungen zuständig – wenn Sie sich aber ín einen solchen Blog wie den Hingucker begeben, müssen auch Sie mit Richtigstellung rechnen.
    Sie schreiben gleich im zweiten Satz zwei Unwahrheiten. Die Altlastensanierung des Geländes über das Altlastenprogramm des Landes Hessen, kostet lt. Kalkulation Dr. Wüsteneck 417.933,95 € und nicht 433.000 €. Dieser Betrag ist aber nur zum Teil von der Stadt zu bezahlen. Für die Stadt verbleiben ca. 139.800 €. Für diese Geld die Altlastenbeseitigung nicht durchzuführen ist nicht nur töricht, sondern auch unverantwortlich.
    Die zweite Unwahrheit ist, dass sobald das Grundstück vermietet oder verkauft wird,
    muss die Stadt eine B-Plan Änderung durchführen, ob als Misch-, Gewerbe- oder Wohngebiet spielt dabei überhaupt keine Rolle. Im Moment sind die Fächen im B-Plan baurechtlich, städtische Entwicklungsflächen, und schaffen im Rahmen der Baunutzungsverordnung nur Rechtskraft für städtische Projekte.
    Wenn Sie nun lapidar erwähnen es muss nur das Dach saniert werden, es wird schon nicht soviel kosten, möchte ich Ihnen hierzu etwas über die Kosten sagen:
    Laut der Kostenberechnung nach DIN 276 kostet die Sanierung des Daches mit der Verstärkung der Unterkonstuktion und den Klempnerarbeiten 79.400 €. Wenn dies nicht als Sandwichelement also ohne Wärmedämmung ausgeführt werden würde, könnte man ca. 20.000 € sparen. Aber macht man soetwas in der heutigen Zeit, wenn sie auf der anderen Seite nach Energiekonzepten schreien.
    Desweiteren habe ich bereits die angebliche Giftblase im Apparateraum aufgebaggert auf eine Fläche von 2 x 2 meter und teerhaltige Erde festgestellt. Soll diese Loch nun einfach wieder verschlossen werden ohne die teerhaltige Erde zu entfernen. Ich kann das nicht glauben.
    Die Gebäudesanierung des alten Gaswerkes kostet zwar 643.000 € es verbleibt aber für die Stadt auch hierzu nur ein Eigenkostenanteil von ca 175.000 €. Nach wie vor würde die Stadt die Gesamtsanierung Gelände und Gebäude 314.800 € kosten und auf der Habenseite der Bilanz stände ein neuwertiger Gebäudekörper im Wert von ca 700.000 €.
    Das Gebäude auf der anderen Seite wurde schon vor einem Jahr beplant. Ich habe Ihnen die Pläne als Power Point P. gemailt. Die Kosten von der WI Bank geprüft belaufen sich auf ca 550.000 € bei einem städtischen Anteil von 165.000 €. Nun rechnen Sie bitte selbst, im alten Gaswerk das Dach sanieren, das Baggerloch schliessen es vermieten, denn verkaufen geht nicht ohne Altlastensanierung, und das Jugendzentrum auf der anderen Seite bauen – wo Sie dann landen.
    Sollten wir das Gaswerk zum Jugendzentrum sanieren und die andere Seite verkaufen, hätten wir ein reales Ergebnis.
    Allerdings ist das nicht alles, denn im Prinzip wollen Sie das Jugendzentrum auf der anderen Seite auch nicht. Nur öffentlich sagen sie dies nicht, und verstecken sich hinter dem angeblich fehlenden Konzept der Jugendpflege. Dabei haben Sie bis heute das Konzept der Jugndpflege nicht hinterfragt, vermutlich genau so wenig wie das integrierte Handlungskonzept gelesen.
    Die Überquerung des Davidweges für Jugendliche, birgt sicherlich kein grosses Gefahrenpotential. Das Konzept der Bespielung der Efzewiesen mit betreuter Jugenarbeit im Davidsweg zu zerreisen ist städtebaulich und sozialpolitisch eben solcher Nonsens, wie die Belebung der Innenstadt mit betreuter Jugendarbeit. Zum Schluss etwas Allgemeines – sollte ich, da ich in der Bauverwaltung der Stadt angestellt, bin Falschmeldungen wie die Ihre, nicht mehr richtig stellen dürfen, wüsste ich was ich niederzulegen hätte.
    Bitte kommen Sie nun nicht, dass beim RP noch kein Bodensanierungskonzept vorliegt – das wissen wir selbst – nur hierzu brauchen wir den Auftrag aus der Politik.
    Im übrigen sollten Sie auch einmal sagen, was denn mit dem jetzt voliegenden Bewilligungsbescheid über 1.100.000 € für den Abriss mit Geländevollsanierung
    geschehen soll – das wäre äusserst wichtig – und nicht Platitüden – dass die FWG die Konzepte der Jugendpflege erst prüfen müsste. Soviel geballter Sachverstand macht wirklich Angst.

  5. quod erat demonstrantum

    Sehr geehrter Herr Gontermann !

    Nach Kenntnisnahme von Teilen der Informationen die man den Stadtverordneten auf einer DVD/CD zur Verfügung stellte, stimme ich ihrem Statement uneingeschränkt zu.

    siehe:
    https://www.homberger-hingucker.de/?p=4162

    Vielleicht liegt eine der Ursachen für die Entscheidung der Stadtverordneten auch darin, dass man bautechnische und baurechtliche Laien mit der Datenflut eingelassen hat.
    Eine Interpretation der Daten wie sie jetzt durch ihren Kommentar und den aufgeführten Bericht des Hinguckers dargelegt wird, wäre sicher hilfreich und auch nötig gewesen.

    Unverständlich für mich ist der Meinungswandel der beiden Bauausschussmitglieder.
    Hier ging es wohl eher um „Fraktionsräson“ !

    Vielleicht macht man ja von der Möglichkeit einer kurzfristigen Sitzungseinberaumung Gebrauch und korrigiert den Beschluss doch noch?

    Ob die Stadtverordneten sich in dieser Frage auch alle so intensiv mit dem Thema befasst haben wie sie oder eher nur wieder „Stimmvieh“ für einige wenige waren?
    Zumindest aber sollte man von ihnen korrektes Rechnen verlangen können.

    Zum Schluss möchte ich ihnen für ihren weit über das normale Maß hinausgehenden Einsatz als Mitarbeiter der Stadtverwaltung Homberg, nicht nur aber besonders hier erkennbar, danken.

  6. Qualle1978

    Übrigens wenn schon Latein, dann bitte richtig:

    quod erat demonstrandum

  7. quod erat demonstrandum

    Noch etwas:

    Da kniet sich ein städtischer Mitarbeiter mit viel Einsatz, Kraft, Elan und Engagement so richtig in eine Sache rein.

    Wird vom Bürgermeister vermutlich auch noch bestärkt hier etwas vorzubereiten.

    Und dann fällt genau die Partei dem der Bürgermeister angehört und bestimmt nicht gegen seinen Willen dem Mitarbeiter nicht nur in den Rücken, man macht auch die ganze Arbeit zur Makulatur.

    Richtig motivierend ist das für ihn und alle anderen Mitarbeiter der Verwaltung.

    Wie war das doch mit “ Während andere reden ……. „.

    Heute Bodo Tröller aus Mardorf in einem Leserbrief:

    Das Kreisdorf …

  8. Mahner

    @ 7
    Zu vermuten ist aber auch, dass da einige der CDU -Leute Untreue demonstrieren wollen.
    Ein kleiner Aufstand, weil das Maß voll ist.
    Wird ja an sich Zeit.
    Nur die Entscheidung unter diesem TOP war total falsch.

Druckansicht Druckansicht

Powered by WordPress • Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS) und Kommentare (RSS) • Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA. Impressum Impressum