HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Nicht notwendig: Neue Erschließungsstraße für Viessmann-Gelände

Palletways braucht keine neue Straße für eine halbe Million Euro
Zufahrt zu VissmannNach Rücksprache mit dem zuständigen Mitarbeiter von Palletways, Ratingen, Herr Frank Kruse, über die Errichtung eines Umschlagplatzes in Homberg, ist die derzeitige Anbindung des neuen Standortes in der Halle des ehemaligen Viessmann-Werkes über die vorhandene Straße ausreichend. Von Seiten des Unternehmens braucht es keine neue Straßenanbindung, das sei allein Sache der Kommune. Weiter führt er aus, dass die vorhandenen Hallen für Palletways ausreichen, ein Neubau ist nicht beabsichtigt. Seit Oktober 2010 hat Palletways Deutschland die für den Start notwendigen 25 Spediteure beisammen,so dass mit dem Betrieb im Mai gegonnen werden kann.

MedLog24
MedLog24Auf dem ehemaligen Viessmann-Areal weisen auch Schilder auf die Firma MedLog24 hin. In der Homberger Öffentlichkeit wurde diese neue Firma bisher nicht vorgestellt, geschweige denn als neuer Ansiedlungserfolg dargestellt. Lediglich im Homberger Anzeiger wird die Firma beiläufig in der Berichterstattung zu Palletways erwähnt. Selbst auf der Homepage des Unternehmens ist Homberg nicht als Standort erwähnt. Auf dem Gelände sind keine Aktivitäten zu erkennen. Eine Hauptaufgabe des Unternehmens ist der Transport medizinischer Proben.

Im Unternehmensregister heißt es im Jahresbericht 2009: "Unser Anfang 2004 gegründetes Unternehmen hat seinen Sitz in Bochum. Die bundesweiten Aktivitäten sind seit Anfang 2005 in Hamburg angesiedelt. Weitere Standorte unterhalten wir in Bad Hersfeld, Essen und Plaidt."

500.000 Euro Straßenprojekt überflüssig
Martin Wagner hat das Straßenbauvorhaben für Firma Palletways in der nicht öffentlichen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt. Im Homberger Anzeiger wurde es öffentlich bekannt gemacht und die Kosten von 500.000 Euro genannt.
Welche Bedeutung haben diese Informationen kurz vor der Kommunalwahl? Das Unternehmen braucht die Straße nicht. Wer also braucht sie? Scheinbar nur der Bürgermeister für seine Partei, die damit Aktivitäten vorspielen kann, so wie bei dem Einkaufzentrum in der historischen Altstadt.

Foto 1: Unterführung der Bahntrasse, Zufahrt zum Viessmann-Gelände
Foto 2: Hinweisschild auf dem ehemaligen Viessmann-Gelände

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7 Kommentare zu “Nicht notwendig: Neue Erschließungsstraße für Viessmann-Gelände”

  1. avaio

    Hinweise auf die Firma Medlog findet man hier…

    https://domstadt-nachrichten.de/2011/03/25/palletways-bietet-30-neue-arbeitsplatze/

    Auf der Homepage von Medlog ist die Firma unter Partner/Standorte unter dem Standort Homberg augeführt. Hier wird Homberg als HUB (Hauptumschllagbasis?) angegeben.

    https://www.medlog24.de/standorte.html

    Anderseits wird hier Bad Hersfeld als zentraler Umschlagpunkt für ein eigenes Übernachtnetz angegeben.

    https://www.medlog24.de/systemlogistik.html

    Ich denke mal, Palletways ist eng, sehr eng mit Medlog24 verbunden. Übrigens will Palletways in der ersten Zeit auf Gefahrguttransporte verzichten. Das ist doch schon etwas. Es wäre schlicht der Super-Gau, wenn gerade im HUB Homberg bei der Firma MEDLOG24 eine Ladung Milzbranderreger fluchtartig das Weite suchen würde.

    Sicherlich würde die vorhandene verkehrstechnische Anbindung ausreichen, aber da einige Anwohner sich beunruhigt über eine mögliche Lärmbelästigung durch den zusätzlichen Verkehr zeigten, beruhigt der Homberger Bürgermeister und will eine dritte Zufahrt zum Industriegelände bauen. Das lässt er sich 500.000 Euro kosten. Ist doch eine schöne Geste und bestimmt billiger als die vorhandene Zufahrt mit einer Lärmschutzwand zu versehen. 😉

    Siehe Meldung in den Heimatnachrichten.

    „In Reaktionen auf unsere Erstmeldung vom Dienstag auf http://www.heimat-nachrichten.de zeigten sich einige Anwohner besorgt über eine weitere Lärmbelastung durch zusätzliche Lastkraftwagen. Bürgermeister Wagner beruhigt: Vorbei an der ehemaligen Panzerkaserne werde für rund 500.000 Euro eine dritte Zufahrt ins Industriegebiet gebaut. Sie verbindet dann die Industriestraße (links, oben) mit der Straße Am Herzberg (rechts, unten), sodass der Verkehr über die K36 direkt auf die B 232 als Zubringer der A7 geleitet werden kann.“

    Homberg ist auf dem Weg, DER Logistikstandort zu werden. Gut für das Stadtsäckel, wünschenswert wäre jedoch, die neu einzustellenden Mitarbeiter dem allgemeinen Arbeitsmarkt entsprechend und tarifmässig zu bezahlen. Danach sieht es leider nicht aus, das Unternehmen sucht über das Arbeitsamt und nicht auf dem freien Stellenmarkt.

  2. Marc

    zu 1

    ‚Gut für den Stadtsäckel [..]‘

    Fließen die Gewerbesteuern wirklich in die Stadtkasse von HR oder doch
    in die der Stadt Ratingen, wo Palletways seine Deutschlandzentrale hat?

    Kann die Firma nicht auch den vorhandenen Gleisanschluss nutzen?

  3. Barolle

    Aus gegebenem Anlass:
    Ich möchte nur mal klarstellen, dass ich mit weder „avaio“ oder noch einem „nachtfalken“ identisch bin.
    Weder hier noch in irgendeinem anderen Blog

  4. Bud Cort

    Sehr geehrter Herr Schnappauf,

    Sie sind schon sehr blauäugig, wenn Sie der Aussage des Herrn Kruse Glauben schenken.

    In der ersten Zeit sollen 30 bis 40 LKW das HUB in der Nacht anfahren, was ca. 1000 Paletten entspricht, in einigen Jahren sollen 6000 Paletten denkbar sein, dies entspricht dann bis zu 240 LKW. Und die fahren dann alle durch das Nadelöhr Bahnviadukt?

    Ganz zu schweigen davon, wo 240 wartende LKW –abzgl. der, die gerade beladen werden- Aufstellung nehmen sollen. Palletways wirbt ja mit einem anderen Umschlagsystem: „Die Lastwagen fahren nicht mehr rückwärts an Rampen und werden über die Heckklappe ausgeladen, sondern fahren in die Halle hinein und werden an beiden Längsseiten ausgeladen.“ (HNA vom 28.03.2011) Das Werksgelände und der Parkplatz von Ex- Viessmann dürfte nur für einen Bruchteil der wartenden LKW ausreichen.

    Das System von S.T.a.R und CTL ist Platz sparender, und diese Unternehmen müssen bereits auf den öffentlichen verkehrsraum zurückgreifen. Ich empfehle, Sie suchen das Industriegebiet einmal in den späten Abendstunden auf.

    Mit Ihrem Bericht wiegen Sie m.E. einige BürgerInnen unberechtigt in Sicherheit, dass die geplante Verkehrsführung nicht kommen wird.

    Sie Schreiben, dass Bürgermeister Wagner bereits in der nicht öffentlichen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung das Straßenbauvorhaben für Palletways vorgestellt hatte. Wie war denn die Reaktion von SPD und den Grünen? In der örtlichen Presse konnte ich bisher nichts vernehmen.

  5. DMS

    zu 4:
    Danke, dass Sie schon tiefer in die Sache eingestiegen sind, die ich erst einmal nur berichtet hatte. Bei genauerer Betrachtung ergeben sich zahlreiche Fragen.

    Verkehrsanbindung

    Warum wird nicht auch die Trasse parallel zur Eisenbahn bis zur Waßmuthshäuser Straße als alternativer Zugang in den Blick genommen?

    Ist eine neue Trasse mit 6,9 % Steigung vom Viessmann-Gelände bis zur Einfahrt in die ehemalige Ostpreußenkaserne eine akzeptable Lösung.

    Zufahrt von der B254 schreibt die HNA, das heißt es wird davon ausgegangen, dass die Bundesstraße für die Anfahrt stärker benutzt werden soll anstatt den Verkehr auf die Autobahn zu lenken. Anfahrt über Bundesstraße heißt höhere Belastung der Anlieger und Unterstützung der Firmen bei der Umgehung der Autobahn-Maut.

    Hallengröße

    Das Verladesystem mit Beladung der Lkws von zwei Seiten ist sicherlich zeitsparender als die Beladung nur von hinten, allerdings um den Preis einer höheren Verkehrsfläche in der Halle. Reicht der Platz in dem Viessmann-Werk für die genannte Expansion aus?
    (siehe Video über palletway auf https://www.phoenix-equity.com/

    Wenn bei einem Umschlag von 1.000 Paletten vorerst 7.000 qm ausreichen, dann würden bei 6000 Paletten 42.000 qm gebraucht. Diese sind in den 20.000 qm Gebäudefläche auf dem Viessmann-Gelände nicht mehr zu realisieren.

    Ist das Gelände für die Expansionpläne dauerhaft geeignet oder ist der Standort mit den vorhandenen Werk-Hallen nur der erste Schritt, um mit geringem Aufwand das Unternehmen in Deutschland zu starten, um später an einen günstiger gelegenen Standort zu wechseln?

    Arbeitsplätze

    Logistikbranche bedeutet in der Mehrzahl Arbeitsplätze mit niedrigen Löhnen. Eine Häufung in der Region schafft keine zusätzliche Kaufkraft und bringt Homberg nicht voran.

    Eine einseitige Ausrichtung auf eine Branche schafft keine wirtschaftliche Stabilität in der Region. Sobald die Konjunktur für diese Branche einbricht, wird auch Homberg stark getroffen. Eine Mischung von verschiedenen Branchen ist stabiler.

    In der Stadtverordnetenversammlung am 16. März 2011 stellte der Bürgermeister die Straßenführung vor. Eine Aussprache darüber war nicht vorgesehen und ohne vorherige Unterlagen auch nicht sinnvoll.
    Im Protokoll der Stadtverordnetenversammlung heißt es über diesen Punkt:

    „Mittels Power-Point-Präsentation erläutert der Bürgermeister die geplante Ansiedlung eines englischen Unternehmens am Viessmann-Areal.
    Hierbei geht er besonders auf die Zufahrtsmöglichkeiten ein.
    Ein weiteres Logistik-Unternehmen wird voraussichtlich ab Mai die Freifläche um das ehemalige Logistikgebäude S.T.a.R. für ihre Zwecke nutzen.
    Dieses Unternehmen will später im gemeinsamen Gewerbegebiet in Knüllwald einen Neubau errichten.“

  6. Marie

    Es war doch in der HNA sofern ich mich nicht irre, es ja schon erwähnt das dies nur eine vorübergehende Unterkunft von Palletways ist.
    Da frage ich mich, wieso wird dafür überhaupt Geld in die Strße reingesteck?
    Wieso siedelt sich Palletways nicht gleich in Remsfeld an, ersten es ist näher an der Autobahn und die Grundstücke sind besser zu planen auch mit den Zufahrten.
    Für den Investor günstig und für unsere Stadt auch.
    Den Arbeitnehmern ist doch egal ob sie in Homberg oder Remsfels arbeiten. Verdienen tun sie eh nicht viel und der Weg ist auch nicht viel weiter. Die Kaufkraft für Homberg und Remsfeld wird auch nicht besser.
    Also weg von Homberg und hin nach Remsfeld.
    Dieser Mr. Wilson ist es doch egal ob er sein neues Sklavenheim in Homberg oder in Remsfeld steht. Hauptsache das Geld fließt in seinen Geldbeutel.

  7. Barolle

    „Zufahrt von der B254 schreibt die HNA“
    Kommentar 5.

    B 232 schreibt der Homberger Anzeiger
    Quelle:
    https://www.homberger-hingucker.de/?p=3664

    Die Skizze zeigt die Anbindung an die B 323.

    Welche ist es denn nun ????

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