HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Die Angst geht um

BildDie Homberger Einzelhändler kamen mit Bürgermeister Dr. Ritz und dem Planer Markus Staedt vom Büro ANP aus Kassel zu einer Gesprächsrunde zusammen. Die HNA berichtetete in der Druckausgabe und online.

Angst vor Mehrheitsverlust
Ritz will auf Tempo drücken, in drei Monaten soll entschieden werden. Verständlich, denn nach der Kommunalwahl könnte die Mehrheit von CDU, SPD und Grünen gefährdet sein. Bis dahin will er das Projekt Ulrich-Areal entschieden haben, obwohl immer mehr Probleme offensichtlich werden.

Sorgen der Einzelhändler wachsen
Die Einzelhändler, hier vor allem die Textilanbieter, gehen nicht davon aus, dass genügend Kaufkraft für die bestehenden und den Neuen vorhanden ist. „Einer von uns wird es nicht überleben.“, sagt Martin Knauff vom Modehaus Sauer. Frau Griesel sieht es dramatisch, wenn der angekündigte Händler AWG käme. Herr Knauff hatte schon in der Bürgerversammlung deutlich gemacht, dass sich Homberg mit Billiganbietern kein Profil und damit keine Attraktivität schafft.

Dr. Ritz weckte die Hoffnung, die Stadt könne das Sortiment der Anbieter steuern. Auf die besorgte Frage von Frau Aquira (Wiskemann, Untergasse) ob das auch langfristig so bliebe, antwortete Ritz, das wäre möglich, solange die Grundstücke im Besitz der Stadt sind. Die Grundstücke des Ulrich-Areals sind aber nicht im Besitz der Stadt – will die Stadt das Gelände kaufen?

Mieter fehlen
Bisher will sich nur Rewe erweitern. Das schafft keine neuen Kunden, die bisherigen Kunden gehen nur ein paar Meter weiter.

Als Discounter wurde noch vor Monaten Aldi genannt. Der Name fällt jetzt nicht mehr, Aldi bleibt im Efzecenter.
Auch der Drogeriemarkt dm wird nicht nach Homberg kommen, wie aus verlässlicher Quelle eine Branchenkenners zu erfahren ist. Homberg ist zu klein für zwei Drogeriemärkte.

Die kleinen Geschäftsräume werden auch keine Händler auf das Ulrich-Areal bringen, wenn die Mieten bis 30 Euro/qm betragen sollen, wie Andreas Tischler von Schoofs angab.

Ob Ritz auf das Tempo drückt oder nicht, ändert nichts daran, dass es bisher nicht genügend Mieter mit langfristigen Verträgen gibt. Damit ist die Wirtschaftlichkeit des Projektes nicht gesichert. Ohne diese Mietverträge ist es für Schoofs nicht rentabel, mit dem Bau beginnen. In der Branche heißt es, mindestens 60 % der Flächen müssen vermietet sein, bevor mit dem Bau begonnen werden kann.

Bild

Verkehrssituation ungelöst
Schon heute staut sich in Spitzenzeiten der Verkehr in der Wallstraße und in der Ziegenhainer Straße. Das Einkaufszentrum wird hauptsächlich von Autos angefahren werden. Der Verkehrsfluss wird dichter und wird zusätzlich durch die Ein- und Ausfahrt in der Kasseler Straße behindert.

Foto: Rückstau von der Drehscheibe bis zur Einfahrt in das Parkhaus an der Stadtmauer.

Schlagworte ersetzen keine faktengestützte Planung
Statt Fakten werden nur Schlagworte angeboten: Kopplungseffekte, Stärkung der Innenstadt, höhere Zentralität. Verwunderlich, dass das angesehene Planungsbüro ANP eine solche Vorgehensweise mitträgt.

Bei Null seriös neu anfangen
Die bisher vorgelegte Planung muss als gescheitert angesehen werden. Statt sich ein Projekt von den Interessen eines Investors aufdrücken zu lassen, muss eine offene Planungsdiskussion stattfinden. Welche Funktionen sollen auf diesem zentralen Standort angesiedelt werden? In welcher Größe sind Verkaufsflächen unschädlich? … Eine solide Planung braucht Zeit und keine Schnellschüsse, die zum Scheitern verurteilt sind, wie wir es gerade auch auf dem Schneider-Gelände erleben.

Druckansicht Druckansicht

Druckansicht Druckansicht

Powered by WordPress • Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS) und Kommentare (RSS) • Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA. Impressum Impressum