HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

An Gewerbefläche und deren Ausbau sparen

Deutlich mehr als die Hälfte

Wieviel Gewerbe wurde in den letzten 15 Jahren in Homberg angesiedelt, wieviel Gewerbefläche ist dafür notwendig gewesen?

Die Regionalplanung beim Regierungspräsidium ermahnte 2009, die Gewerbeflächenplanung zu prüfen und auf eine absehbaren Bedarf von 15 Jahren zu beschränken.

Das Hessische Wirtschaftsministerium überlegte schon 2006, dass sich die vielen nicht mehr genutzten Kasernenflächen auf dem Immobilienmarkt auswirken könnten und riet ebenfalls, die Ausweisung von Gewerbeflächen zu beschränken.

All das wurde in Homberg nicht zur Kenntnis genommen und es wurde das Gegenteil gemacht. Das erinnert an einen Bäcker, bei dem immer weniger gekauft wird und der zum Ausgleich immer mehr backt.
In Homberg wird immer mehr an Gewerbeflächen "produziert". Dabei geht es nicht nur darum, Flächen als Gewerbeflächen auszuweisen, es wird auch viel Geld in die Hand genommen, um diese Flächen zu erschließen: Straßenbau, Kanal- und Leitungsbau. In den erschlossenen Gewerbgebieten ist viel Geld gebunden, neben den Infrastrukturausgaben auch die Kosten für Ankauf, Unterhalt – auch Fördermittel sind hier ohne Nutzen gebunden.

Der Nutzen ist sehr mager.

Remsfeld Gewerbeflächen feiGemeinsames Gewerbegebiet Remsfeld
Im gemeinsamen Gewerbegebiet von Homberg, Knüllwald und Frielendorf in Remsfeld sind in den letzten 9 Jahren (Anfang 2014) erst ca. ein Viertel der Fläche genutzt. Drei Viertel oder 30 Hektar erschlossenes Gewerbegebiet werden offensichtlich nicht nachgefragt. Selbst die genutzen Flächen tragen kaum etwas zur Wirtschaftsleistung der Region bei. Seit einem Jahr gibt es großflächige Lkw-Stellplätze, es sind Abstellplätze und bringen keine Arbeitsplätze.

Gewerbegebiet Homberg-Süd
Auch in Hombergs ehemaligem Kasernengelände, jetzt Gewerbegebiet Süd, ist mehr Fläche als Gewerbeflächen ausgewiesen worden, als verkaufbar ist. Selbst in dem technischen Bereich der ehemaligen Ostpreußenkaserne, das als gut vermarktbar gilt, sind die Verkaufspläne gescheitert, wenn sie nicht von Anfang an Luftnummern waren. "Deutlich mehr als die Hälfte der insgesamt 32,12 Hektar" stehen zur Verfügung, schreibt die HNA im August. Deutlich mehr – das dürften dann rund 20 Hektar sein – zusammen mit 30 Hektar in Remsfeld sind das schon 50 Hektar in nur diesen beiden Gebieten. Hinzu kommen noch weiter Flächen im Gewerbegebiet West und in den Dörfern.

Im ehemaligen Kasernengelände werden diese Flächen auf lange Zeit nicht benötigt. Das schrieb schon der Ex-Bürgermeister Wagner. Doch es hatte keine Konsequenzen, mit der Standortschießanlage wurde das Flächenangebot noch erweitert.

Viele Flächen, hohe Kosten
Das wusste schon die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA), die vorher Eigentümerin war. Sie wollte die Flächen unbedingt schnell los werden, weil die laufenden Kosten hoch sind. Die BimA ist die Flächen an die Stadt Homberg losgeworden, die Stadt ist der Dumme.
Nicht nur das, jetzt wird im großen Umfang an Kanälen, Leitungen, Beleuchtung und Straßen gebaut – für wen?

Holz in Hallen

In den bisher veräußerten Hallen lagern in großen Mengen Gitterboxen mit Scheitholz für Öfen. Eine lange andere Halle ist mit Holzhackschnitzeln gefüllt. Lagerflächen für eine Holzbaufirma. In der Sporthalle wird Lager- und Abstellplatz vermietet. Mehrere Hallen sind noch leer.
Dafür werden Millionen Euro vergraben, ohne dass absehbar wäre, wer das braucht.
Die Manschaftsunterkünfte mit unterirdischen Luftschutzkellern stehen seit Jahren leer und werden eines Tages nur abzureißen sein. Die Kosten trägt die Stadt.

Diejenigen, die über einen Bürgerentscheid die Bürger selbst über den Ankauf all dieser Flächen entscheiden lassen wollen, haben vor dieser Entwicklung gewarnt, sie haben sie kommen sehen.

Stopp des Infrastrukturausbaus = Sparen
Wer es mit Sparen ernst meint, sollte den Infrastrukturausbau einstellen, bis einmal Bedarf ansteht.
Die Fördermittel aus dem Konversionsprogramm der EU sind sowieso unsicher, da der Antrag fehlerhaft war. Wenn die EU-Fördermittel gestrichen werden, ist die Finanzierungslücke noch größer.

siehe auch: Mehr als genug Gewerbeflächen
https://www.homberger-hingucker.de/?p=11374

Noch 30 Hektar Gewerbefläche frei
https://www.homberger-hingucker.de/?p=11306

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3 Kommentare zu “An Gewerbefläche und deren Ausbau sparen”

  1. Teufelchen

    Besonders interessant die Fläche auf der u.a. heute S.T.a.R. zu finden ist. Die konnten angeblich nicht im Gewerbepark an der A 7 bauen. Wo heute andere wie ELVIS oder Palletways stehen. 

    Vermutlich einziger Zweck der Zugang zur Bundesstraße ohne Nachtfahrverbot.

    Bei der Eröffnung dann Herr Posch dabei, der, der für "LKW runter von der Bundesstraße bei Nacht" eingetreten ist.

    https://www.homberger-hingucker.de/?p=2761

    https://www.homberger-hingucker.de/?p=11374

    https://www.homberger-hingucker.de/?p=5731

    War da nicht irgendwas mit Sponsoring der CDU ???

    👿

  2. Ic hkannGoogle

    Komisch, ich könnte schwören, als STAR in Homberg neu gebbaut hat, war das Industriegebiet in Remsfeld zu großen Teilen noch unerschlossen, die freien Flächen verkauft, oder nicht für Logistik zulässig/gewünscht. Wer hat denn die monströse Erdbewegung in Remsfeld für ELVIS bezahlt? Raten sie doch mal… Palletways ist zur Zeit immer noch in Homberg ansässig, und nicht in Remsfeld wie das           Teufelchen uns weismachen möchte. Logistik ist nicht gleich Logistik, so unterschiedlich sind die Anforderungen. Beispiel CTL und STAR sind "Heck/Laderampen" Logistiker, die Palletten sowie Waren aller Art und Größen umschlagen, das heißt die LKW werden rückwärts nebeneinander auf beiden Seiten der Halle (mit erhöhtem Boden) aufgereiht, von hinten entladen, dann sortiert, und wieder beladen. Sie brauchen hier ca. 100m Grundstücksbreite in halbwegs eben, für die beidseitigen Rangierflächem, die beidseitigen Stellflächen der Lkw sowie ca 30m Hallenbreite.  ELVIS und Palletways sind Palettenlosgistiker,  laden in der ebenerdigen Halle auf und ab und das seitlich, sie haben also außen keine Rangier&Stellflächen nötig, dafür ist die Halle dann mit 50m etwas breiter.

  3. Teufelchen

    Auch Teufelchen machen Fehler.

    Ob und wer was bezahlt hat wissen nur die denen das Wissen zu teil wurde…,

    Was die Fläche von S.T.a.R. anbetrifft war meine Information das S.T.a.R. meinet die Fläche sei für sie nicht geeignet.

    Wer als Logistiker welchen Flächenbedraf hat weiß ich nicht, die Stadtverordneten die dann zwecks Erweiterung dieser Firma u. möglicher anderer das Gewerbegebiet neu ausgewiesen haben sollten da mehr wissen.

    Und erschlossen oder nicht: Auch das neue Gewerbegebiet war unerschlossen.

    👿

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