HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Niedriger Lohn für volle Arbeit

BildImmer mehr Menschen erhalten keinen ausreichenden Lohn für ihr volle Arbeitszeit. Jetzt legte der deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) erstmals Zahlen für den Schwalm-Eder-Kreis vor.

Was ist Niedriglohn?
7.878 Vollzeitkräfte im Kreis erhalten weniger als 1.890 Euro brutto im Monat. Das ist 2010 die Niedriglohnschwelle in den alten Bundesländern.

"Der Begriff Niedriglohn wird definiert als ein Arbeitsentgelt eines Vollzeitbeschäftigten, welches sich knapp oberhalb oder unter der Armutsgrenze befindet. Durch den niedrigen Lohn ist dem Arbeitnehmer trotz Voll-Erwerbstätigkeit eine angemessene Existenzsicherung nicht gewährleistet."

Für Deutschland wird ein Niedriglohnschwellenwert von 10,20 Euro ausgewiesen.
Ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohns von 8,50 Euro, wie der DGB und auch SPD ihn seit Jahren fordern, wäre daran gemessen nicht ausreichend.

Unter dem Bundesdurchschnitt
Ein Viertel aller Vollzeitbeschäftigten im Kreis erhalten Niedriglohn. Im Bundesdurchschnitt der alten Bundesländer sind es nur ein Fünftel.

Von Niedriglohn sind nicht nur Menschen ohne Berufsabschluss betroffen. Ohne Berufsabschluss erhalten rund 40 Prozent der Menschen im Kreis trotz voller Arbeiszeit Niedriglohn. Der Durchschnitt aller alten Bundesländer liegt nur bei 32 Prozent.

Selbst Fach- und Hochschulausbildung schützt nicht vor Niedriglohn, wenn davon auch wesentlich weniger Menschen betroffen sind. Es sind im Schwalm-Eder-Kreis immerhin 5,5 Prozent der Niedriglohnempfänger.

Niedriglohn ist eine indirekte Subventionierung der Unternehmen

Unternehmen sparen sich (1) Lohnkosten wenn sie nur Niedriglohn bezahlen. Viele Lohnempfänger erhalten zu wenig zum Leben und ihr Lohn muss (2) von den Jobcentern noch aufgestockt werden. Das ist eine doppelte Subventionierung der Unternehmen.
Das geringe Einkommen trotz voller Arbeit wirkt sich auch auf die Alterssicherung aus.

Niedriglohn-AnteileSchlusslicht in Europa
Der Schwalm-Eder-Kreis und damit auch Homberg liegt hinter dem Bundesdurchschnitt der alten Bundesländer zurück. Im europäischen Vergleich wird die Situation noch einmal verschärft. Nach der EU-Statistik liegt der Niedriglohn-Anteil bei 22,2 Prozent.

Niedriger Lohn – niedrige Kaufkraft
Wenn ein Viertel der Vollzeitbe-
schäftigten nur Niedriglohn erhält, ist auch weniger Geld für den Einkauf in der Kasse.

Das merkt dann auch der Einzelhandel, dessen Umsatz ebenfalls in den letzten Jahren gesunken ist.

Für das nächste Jahr ist eine weitere wirtschaftliche Verschlechterung zu erwarten, wie in den Medien zu lesen ist.

Dessen ungeachtet wird im Homberger Stadthaushalt von hohen Wirtschaftsleistungen und damit höhen Steuereinnahmen ausgegangen. Das kommende Jahr wird ein böses Erwachen mit sich bringen.

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