Wenn der BĂŒrgermeister scharf wird (1)
"Unter dem Tagesordnungspunkt Informationen ging er [Bürgermeister Martin Wagner] scharf mit der Berichterstattung der HNA ins Gericht. Darin hatte es unter anderem geheißen: "So sieht Resignation aus". Bezogen war dies auf die vielen Verluste von Behörden und Institutionen, die Homberg hat hinnehmen müssen." HNA 28.8.2010
An der Aufzählung der HNA ist nichts zu deuteln, eher kann man die Liste noch fortsetzen. Wagner hat das nicht gefallen und er hat an die HNA geschrieben. Im Bericht heißt es dazu: "Da Asklepios aber eigene Strukturen eingebracht habe, habe die Kommune nur noch Vorschläge machen können." Stadt und Förderverein hätten auch mehr tun können, zum Beispiel eine Plattform für den Bürgerwillen und für den Protest schaffen können. Die HNA kommentiert:
"In Melsungen wäre ein solcher Vorgang undenkbar gewesen. Dort kämpfen alle gemeinsam und mit großer Vehemenz für den Erhalt des Melsunger Krankenhauses."
Arbeitsplatzgewinn?
In Wagners Augen geht es in Homberg bergauf. Er rechnet vor, dass dem Verlust des Forstamtes der Arbeitsplatzgewinn des Amtes für Bodenmanagement entgegensteht. Was er dabei nicht sagt: Es sind keine neuen Arbeitsplätze, sie sind nur nach Homberg verlagert worden. Die Mitarbeiter des Amtes müssen jetzt lange Pendlerwege in Kauf nehmen. Selbst der Homberger Einzelhandel hat wenig davon. Für Homberger Arbeitssuchende bringt das überhaupt nichts.
Förderverein
Die sang- und klanglosen Auflösung des Fördervereins begründet Wagner damit, dass Asklepios nicht gemeinnützig sondern gewinnorientiert sei. Das war allerdings schon 2006 bekannt. Der Verweis auf die Satzung des Fördervereins zeigt, wie hilflos oder desinteressiert der Erhalt der stationären Krankenhausversorgung behandelt wurde. Eine Satzung hätte man auch ändern können, wenn man es wirklich gewollt hätte. Das Desinteresse an dem Erhalt sozialer Einrichtungen erkennt man auch an der Schließung der Homberger Alten- und Krankenpflegestation, die ebenfalls über Nacht vom Bürgermeister geschlossen wurde.
Ablenkungsmanöver
Scharf wird der Bürgermeister immer dann, wenn es für ihn eng wird. Dann bringt er eine wilde Mischung an Informationen und merkt überhaupt nicht, dass sie keinen Zusammenhang haben. Wie zum Beispiel folgender Satz aus der HNA:
"Mit der Entscheidung von Asklepios werde gerade jetzt ein falsches Zeichen gesetzt, Homberg habe die Chance, sich mit 5,5 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen zu konsolidieren." (HNA 28.8.2010)
Wie die HNA in ihrem Kommentar feststellt:
"Eines ist dem Bürgermeister allerdings gelungen. Er lenkte von Problemen ab, die für die meisten Homberger offensichtlich sind."
Hier muss man der HNA widersprechen, die Ablenkung wird ihm nicht gelingen. Der Homberger Hingucker wird weiter berichten und sich nicht ablenken lassen.
