Hoffnungen für die Homberger Altstadt
Während in der Vergangenheit einige Kommunalpolitiker in Homberg den historischen Altbaubestand eher abschätzig betrachteten wie "hohle Zähne muss man ziehen" (Bürgermeister Martin Wagner), "Wir wollen auch mal den Mut haben, ein Haus abzureißen, um die Wohnqualität zu verbessern."(FDP-Programm) oder historische Bauwerke als Saustall titulieren. Noch vor wenigen Jahren wollte der Bürgermeister ein intaktes Ensemble in der Kreuzgasse abreißen. Auch das städtische Gebäude in der Obertorstraße 1, wo sich heute das Bürgerbüro befindet, wurde von der Stadt als nicht mehr wirtschaftlich sanierungsfähig bezeichnet und Abriss und Neubau geplant.
Jetzt gibt es erfreuliche Lichtblicke in Homberg, die im Wesentlichen von Bürgern getragen werden, vor allem auch von Neubürgern.
Der Pflügersche Garten mit dem dazugehörigen Gebäude wurde vom "Verein Bürger für Homberg" am 3. Juli vorgestellt und neue Konzepte für die Nutzung entwickelt. Wie zu hören war, gibt es auch ernsthafte Verhandlungen mit Investoren.
In einem der kleinen schmalen Häusern hinter der Kirche hat ein Homberger Neubürger die Sanierung in Angriff genommen, um selbst darin zu wohnen. Als Architekt weiß er das Besondere zu würdigen.
Auch an dem halbverfallenen Haus hinter dem "Zaubergarten" in der Untergasse zeigen sich Fortschritte. Viel Bauschutt ist schon in Handarbeit abgetragen worden. Jetzt ist Platz für die Bauphase.
Für zwei große stattliche Homberger Fachwerkhäuser ist die Planung abgeschlossen. Sobald sich die schon lange hinziehenden Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind, kann es mit der Sanierung los gehen. Der Bauherr hofft, dass er noch in diesem Jahr beginnen kann.
Mit dem mit Planen verhängten "Haus Wicke" am Marktplatz ist ein deutliches Zeichen gesetzt für ein hoffentlich dauerhaftes Umdenken in Bezug auf unsere historische Bausubstanz.
Selbst an der "Alten Brauerei" in der Untergasse sind die Dachrinnen erneuert worden, wie jetzt auch an dem Gebäude Ecke Untergasse/Holzhäuser Str. vorgenommen werden, ein Zeichen für das Interesse am Erhalt.
Bleibt zu hoffen, dass sich dieses Interesse an dem baulichen Erbe der Stadt erhält und weiter verstärkt. Touristen kommen nicht, um sich das Mühlhäuser Feld oder ander Neubaugebiete anzusehen, sondern es ist die Fachwerkstadt, die Homberg attraktiv macht.
DruckansichtNachtrag: Das ist eine Momentaufnahme, so wie sie mir bekannt geworden ist. Vielleicht gibt es noch weitere Aktivitäten in diesem Sinne. Gern würde ich auch diese vorstellen.